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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sammeln – nein, vielleicht sollte ich dich lieber nicht allein nach draußen schicken …«Er betrachtete Enrique mit einem Ausdruck sehr gemischter Emotionen, ziemlich so, wie Kareen auf den Butterkäfer auf ihrer Hand starrte. Das Insekt hatte inzwischen das Blütenblatt bereits etwa zur Hälfte aufgefressen.
    »Übrigens brauche ich so bald wie möglich einen
    Laborassistenten«, fuhr Enrique fort, »falls ich mich
    ungehindert in meine neuen Studien vertiefen soll. Und Zugang zu allem, was die Einheimischen hier über ihre - 176 -
    lokale Biochemie wissen. Wir dürfen keine kostbare Zeit mit der Neuerfindung des Rades vergeuden, weißt du.«
    »Ich glaube, mein Bruder hat einige Kontakte zur
    Universität von Vorbarr Sultana und zum Kaiserlichen
    Institut für Naturwissenschaften. Ich bin mir sicher, er könnte dir Zugang zu allem verschaffen, was nicht sicherheitsrelevant ist.« Mark kaute sanft auf seiner Unterlippe und zog die Augenbrauen herab, sodass er einen Moment lang eine ausgesprochen an Miles erinnernde Miene heftigen Nachdenkens zeigte. »Kareen … sagtest du nicht, du suchtest einen Job?«
    »Ja…«
    »Würde dir ein Job als Assistentin gefallen? Du hattest doch letztes Jahr diese betanischen Biologiekurse belegt…«
    »Betanische Ausbildung?« Enrique spitzte die Ohren.
    »Gibt es auf diesem rückständigen Planeten etwa jemanden mit betanischer Ausbildung?«
    »Nur ein paar Studienkurse«, erklärte Kareen schnell.
    »Und es gibt im Übrigen eine Menge Leute auf Barrayar
    mit galaktischer Ausbildung aller Art.« Glaubt der wohl, dass wir uns immer noch im Zeitalter der Isolation befinden?
    »Für den Anfang geht es«, erwiderte Enrique in einem
    Ton wohl überlegter Zustimmung. »Aber ich wollte fragen, Mark, ob wir genug Geld haben, um schon jemanden einzustellen.«
    »Hm«, brummte Mark.
    »Bist du etwa blank?«, fragte Kareen und sah Mark
    - 177 -
    überrascht an. »Was hast du denn auf Escobar gemacht?«
    »Ich bin nicht blank. Mein Geld ist nur momentan auf verschiedene Weise fest angelegt, und ich habe mehr ausgegeben, als ich geplant hatte – es handelt sich nur um ein vorübergehendes Cash-Flow-Problem. Am Ende der nächsten Periode werde ich es gelöst haben. Aber ich muss gestehen, ich war wirklich froh, dass ich Enrique und sein Projekt für einige Zeit hier umsonst unterbringen konnte.«
    »Wir könnten wieder Geschäftsanteile verkaufen«,
    schlug Enrique vor. »Das habe ich nämlich schon einmal gemacht«, fügte er an Kareen gewandt hinzu.
    Mark zuckte zusammen. »Ich glaube nicht. Ich habe dir
    doch erklärt, was eine Gesellschaft mit beschränkter
    Teilhaberzahl ist.«
    »Man kann sich doch auf diese Weise Risikokapital
    verschaffen«, bemerkte Kareen.
    »Aber normalerweise verkauft man keine Anteile über
    580 Prozent der Gesellschaft«, unterrichtete Mark sie im Flüsterton.
    »Oh.«
    »Ich hatte vor, alles zurückzuzahlen«, protestierte
    Enrique ungehalten. »Ich war so nahe an einem
    Durchbruch, ich konnte da doch nicht einfach aufhören!«
    »Hm … entschuldige uns einen Augenblick, Enrique.«
    Mark nahm Kareen an der freien Hand, führte sie in den Flur vor der Waschküche und schlug die Tür zu. Dann wandte er sich ihr zu. »Er braucht keine Assistentin. Er braucht eine Mutter. O Gott, Kareen, du hast keine Ahnung, was für ein Himmelsgeschenk es für mich wäre, - 178 -
    wenn du mir helfen könntest, auf diesen Mann
    aufzupassen. Dir könnte ich die Kreditkarten mit ruhigem Gewissen anvertrauen, du könntest die Bücher führen und ihm sein Taschengeld aushändigen, und du könntest ihn davon abhalten, dass er sich in dunklen Gassen herumtreibt, die Blumen des Kaisers pflückt, den Wachen vom Sicherheitsdienst Widerworte gibt oder sonst was Selbstmörderisches unternimmt. Die Sache ist, hm…«Er zögerte. »Wärest du bereit, Geschäftsanteile als Pfand für dein Gehalt anzunehmen, zumindest bis zum Ende dieser Periode? Dann hast du zwar nicht viel Bares, ich weiß, aber du sagtest ja, du wolltest sparen…«
    Sie blickte unschlüssig auf den Butterkäfer, der immer noch ihre Handfläche kitzelte, während er den Rest des Rosenblütenblatts verzehrte. »Kannst du mir wirklich Geschäftsanteile geben? Anteile wovon? Aber… wenn es sich nicht so entwickelt, wie du es dir erhoffst, dann hätte ich nichts mehr, worauf ich zurückgreifen könnte.«
    »Es wird klappen«, versprach er eindringlich. »Ich
    werde dafür sorgen, dass es klappt. Ich besitze 51 % des

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