Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter
haben.«
»Jawohl, Mylord«. erwiderte Szabo.
Byerly fegte einen Stapel Plastikfolien, schmutzige Kleider, getrocknete Obstschalen und anderen Abfall aus einem Lehnsessel und ließ sich mit gekreuzten Beinen bequem darin nieder. Dono pirschte durch den Raum, starrte ziemlich traurig auf die wenigen einsamen Habseligkeiten seines toten Bruders, nahm einen Satz Haarbürsten in die Hand – Pierre hatte eine Glatze bekommen –, ausgetrocknete Fläschchen mit Kölnischwasser, kleine Münzen, und legte alles wieder hin. »Ich möchte, dass ab morgen hier aufgeräumt wird. Ich warte damit nicht auf die Urkunde, wenn ich hier wohnen soll.«
»Ich kenne einen guten kommerziellen Reinigungsdienst«, fühlte sich Ivan gedrängt zu sagen. »Sie reinigen Palais Vorkosigan für Miles, wenn der Graf und die Gräfin nicht dort residieren.«
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»So? Gut.« Lord Dono machte eine Geste zu Szabo hin.
Der Gefolgsmann nickte, ließ sich sofort die Adresse von Ivan geben und notierte sie sich mit seinem Taschen-Audiofiler.
»Während deiner Abwesenheit hat Richars zwei
Versuche unternommen, das alte Gemäuer in seinen Besitz zu bringen«, berichtete Byerly. »Beim ersten Mal waren deine Gefolgsleute standhaft und ließen ihn nicht herein.«
»Gute Leute«, murmelte Szabo.
»Beim zweiten Mal kam er mit einem Kommando der
Stadtwache vorbei, und mit einer Order, die er Lord
Vorbohn abgeschwindelt hatte. Dein Wachoffizier rief
mich an, und ich konnte eine Gegenorder vom
Lordwächter des Sprecher-Kreises bekommen, mit der ich sie alle wegzaubern wollte. Eine Weile ging es sehr aufregend zu. Geschiebe und Gestoße in den Eingängen …
niemand zog jedoch Waffen oder wurde gar ernsthaft
verletzt. Wir hätten Richars verklagen können.«
»Wir haben genug Prozesse am Hals.« Dono seufzte,
setzte sich auf den Bettrand und schlug die Beine
übereinander. »Aber danke für das, was du getan hast, By.«
By machte eine abwehrende Geste.
»Unter den Knien, wenn Sie müssen«, sagte Szabo. »Die
Knie auseinander ist besser.«
Dono veränderte sofort seine Haltung und kreuzte
stattdessen die Beine an den Knöcheln. Doch er bemerkte:
»By sitzt so.«
»By ist kein gutes männliches Vorbild. Ihn sollten Sie nicht nachahmen.«
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By machte einen Schmollmund in Szabos Richtung und
schüttelte schlaff ein Handgelenk. »Also wirklich, Szabo, wie können Sie so grausam sein? Und das, nachdem ich auch Ihnen Ihre alte Heimstatt gerettet habe?«
Keiner beachtete ihn. »Wie steht es mit Ivan?«, fragte Dono Szabo und beäugte Ivan nachdenklich. Ivan fühlte sich plötzlich unsicher, wohin er seine Füße oder seine Hände tun sollte.
»Hm, passt. Das allerbeste Vorbild wäre allerdings Aral Vorkosigan, wenn Sie sich denn genau daran erinnern können, wie er sich bewegt. Tja, das war Kraft in Bewegung. Sein Sohn macht es auch nicht schlecht, wie er über seinen realen Raum hinausstrahlt. Der junge Lord Vorkosigan ist nur ein wenig einstudiert. Graf Vorkosigan ist bloß.«
Lord Dono zog die dichten schwarzen Brauen hoch,
erhob sich und ging im Raum umher, drehte einen Stuhl
um und setzte sich rittlings darauf, die Arme über der Rückenlehne gekreuzt. Er stützte sein Kinn auf die Arme und blickte finster drein.
»Ha! Ich weiß, wer das sein soll«, sagte Szabo. »Nicht schlecht, arbeiten Sie weiter daran. Versuchen Sie mit Ihren Ellbogen mehr Raum einzunehmen.«
Dono grinste und stützte eine Hand auf seinen
Oberschenkel, den Ellbogen nach außen gereckt. Einen
Moment später sprang er wieder auf, ging zu Pierres
Kleiderschrank, riss die Türen weit auf und begann darin zu wühlen. Eine Uniformjacke in den Farben des Hauses Vorrutyer flog auf das Bett, gefolgt von Hosen und einem - 292 -
Hemd; dann plumpste ein hoher Stiefel nach dem anderen neben das Fußende des Bettes. Staubig und mit
leuchtenden Augen tauchte Dono wieder aus dem
Wandschrank auf.
»Pierre war nicht so viel größer als ich, und ich konnte immer seine Schuhe tragen, wenn ich dicke Socken anhatte. Lassen Sie morgen eine Näherin kommen…«
»Einen Schneider«, korrigierte Szabo.
»Einen Schneider, und wir werden sehen, wie viel ich
davon provisorisch gebrauchen kann.«
»Sehr gut, Mylord.«
Dono begann seine schwarze Jacke aufzuknöpfen.
»Ich glaube, jetzt ist es Zeit für mich zu gehen«, sagte Ivan.
»Bitte setzen Sie sich, Lord Vorpatril«, bat ihn Gefolgsmann Szabo.
»Ja, komm, setz dich zu mir, Ivan.« Byerly klopfte
einladend
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