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Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter

Titel: Vorkosigan 14 16 17 Der Botschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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auf die gepolsterte Sessellehne.
    »Setz dich, Ivan«, knurrte Lord Dono. Um seine
    brennenden Augen erschienen plötzlich Fältchen, und er murmelte: »Um der alten Zeiten willen, wenn es sonst keinen Grund gäbe. Du bist immer in mein Schlafzimmer gerannt, um zu sehen, wie ich mich ausziehe, und nicht davongerannt. Muss ich die Tür absperren und dich wieder Schlüsselsuche spielen lassen?«
    Ivan öffnete den Mund, hob protestierend einen heftig
    mahnenden Finger, besann sich dann eines Besseren und
    ließ sich auf einen Sitz am Bettrand sinken. Das würdest
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    du nicht wagen – es kam ihm plötzlich wirklich unklug vor, dies zur früheren Lady Donna Vorrutyer zu sagen. Er schlug die Beine an den Knöcheln übereinander, dann setzte er hastig die Füße wieder nebeneinander, dann kreuzte er sie wieder, schlang die Hände voller Unbehagen ineinander. »Ich verstehe nicht, wofür du mich brauchst«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Damit Sie Zeuge sein können«, sagte Szabo.
    »Damit du als Zeuge aussagen kannst«, sagte Dono.
    Ivan fuhr zusammen, als die Jacke neben ihm auf dem Bett auftraf, gefolgt von einem schwarzen T-Shirt.
    Nun, Dono hatte Recht gehabt mit seiner Aussage über
    den betanischen Chirurgen; es gab keinerlei sichtbare
    Narben. Auf seiner Brust sprosste ein zartes Nest aus
    schwarzen Haaren; seine Muskulatur wirkte drahtig. Die Schultern der Jacke waren nicht ausgepolstert gewesen.
    »Damit du klatschen kannst, natürlich«, sagte By mit einem bizarren lasziven Interesse oder heftigem Vergnügen an Ivans Verlegenheit – oder höchstwahrscheinlich mit beidem zugleich.
    »Wenn du glaubst, ich würde auch nur einer
    Menschenseele ein Wort darüber erzählen, dass ich heute Abend hier war…«
    Mit einer geschmeidigen Bewegung warf Dono seine
    schwarze Hose über die Jacke aufs Bett. Seine Unterhose folgte.
    »Nun?« Dono stand vor Ivan mit einem höchst fröhlichlüsternen Grinsen im Gesicht. »Was meinst du? Leistet man gute Arbeit auf Beta, oder was?«
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    Ivan warf ihm einen Seitenblick zu, dann schaute er
    wieder weg. »Du siehst… normal aus«, gab er widerstrebend zu.
    »Na, zeig mal mir, wenn du schon dabei bist«, sagte By.
    Dono drehte sich ihm zu.
    »Nicht schlecht«, sagte By wohlüberlegt, »aber bist du nicht ein wenig… äh… jugendlich?«
    Dono seufzte. »Es war eine eilige Arbeit. Qualität, aber eilig. Ich bin von der Klinik direkt zu dem Sprungschiff heimwärts gefahren. Die Ärzte haben mir gesagt, die Organe werden in situ auswachsen müssen. Noch ein paar Monate bis zur vollen erwachsenen Morphologie. Doch die Schnitte schmerzen nicht mehr.«
    »Ooh«, sagte By, »die Pubertät. Was für ein Spaß für
    dich.«
    »Und zwar im Schnellgang. Aber die Betaner haben mir
    das sehr leicht gemacht. Das muss man ihnen lassen, sie sind Leute, die ihre Hormone unter Kontrolle haben.«
    »Mein Cousin Miles«, räumte Ivan widerstrebend ein,
    »sagte, als sein Herz und seine Lungen und seine Gedärme ersetzt wurden, da dauerte es fast ein ganzes Jahr, bis seine Atmung und seine Energie wieder völlig normal waren. Sie mussten auch erst wieder auf Erwachsenengröße wachsen, nachdem sie eingepflanzt worden waren. Ich bin mir sicher… es wird alles okay sein.« Er überlegte einen Moment lang hilflos, dann fügte er hinzu: »Und es funktioniert?«
    »Ich kann im Stehen pinkeln, ja.« Dono griff nach seiner Unterhose und zog sie wieder an. »Was das andere angeht, - 295 -
    nun ja, es soll jetzt wirklich bald kommen, wie ich gehört habe. Ich kann meinen ersten feuchten Traum kaum erwarten.«
    »Aber wird irgendeine Frau wollen… du wirst es ja
    nicht verheimlichen können, wer und was du früher
    warst… wie wirst du. hm … Das ist eine Sache, in der wird Gefolgsmann Pygmalion«, Ivan zeigte auf Szabo, »dich nicht trainieren können.«
    Szabo lächelte schwach – der heftigste Ausdruck, den
    Ivan an diesem Abend auf dem Gesicht des Gefolgsmannes gesehen hatte.
    »Ivan. Ivan, Ivan.« Dono schüttelte den Kopf und hob
    die Uniformhose in den Farben des Hauses Vorrutyer auf.
    »Ich habe es dir beigebracht, nicht wahr? Bei all den Problemen, die ich haben werde… mir den Kopf zu zerbrechen, wie ich meine männliche Unberührtheit verliere, das gehört nicht dazu. Wirklich nicht.«
    »Es… kommt mir nicht fair vor«, sagte Ivan mit leiserer Stimme. »Ich meine, wir mussten dieses ganze Zeug herausfinden, als wir dreizehn waren.«
    »Im Gegensatz zu, sagen wir, zwölf?«, forschte

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