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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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setzen Sie sich doch.«
    Durch die großen Fenster hatte man einen Ausblick auf einen Garten mit absteigenden Terrassen, der im vollen Sommerwuchs strotzte. Ekaterin ließ sich mit dem Rücken zum Garten nieder. Nikki neben ihr; das kühle nördliche Licht fiel auf das Gesicht ihres kaiserlichen Gastgebers, als er sich ihnen gegenüber in einen Sessel setzte. Onkel Vorthys saß dazwischen; Miles zog sich einen geraden Stuhl her und setzte sich ein wenig abseits. Er verschränkte die Arme und schien sich wohl zu fühlen. Ekaterin war sich nicht ganz sicher, wie sie dazu kam, ihn als angespannt, nervös und traurig zu deuten. Und als maskiert. Eine gläserne Maske…
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    Gregor beugte sich vor. »Lord Vorkosigan hat mich
    gebeten, mich mit dir zu treffen, Nikki, wegen der
    unschönen Gerüchte, die im Zusammenhang mit dem Tod
    deines Vaters aufgekommen sind. Unter diesen Umstanden haben deine Mutter und dein Großonkel zugestimmt, dass dies notwendig ist.«
    »Denken Sie daran«, warf Onkel Vorthys ein, »ich hätte mich nicht dafür entschieden, den armen kleinen Kerl noch weiter in diese Sache hineinzuziehen, wenn da nicht diese plappernden Narren wären.«
    Gregor nickte verständnisvoll. »Bevor ich anfange,
    einige Worte der Warnung. Du magst es vielleicht nicht merken, Nikki, aber im Haushalt deines Großonkels lebst du unter einem gewissen Grad von Sicherheits überwachung. Auf seine Bitten hin ist sie für gewöhnlich so begrenzt und unaufdringlich wie möglich. Im Laufe der letzten drei Jahre ist sie nur zweimal auf eine höhere und sichtbarere Stufe angehoben worden, während zweier ungewöhnlich schwieriger Fälle, die er zu lösen hatte.«
    »Tante Vorthys hat uns die Vid-Kameras draußen
    gezeigt«, brachte Nikki zögernd vor.
    »Die gehören dazu«, sagte Onkel Vorthys. Und waren
    der geringste Teil der Maßnahmen, wie ein höflicher KBS-Offizier in Zivil Ekaterin am Tag nach ihrem Einzug im Hause Vorthys in einer gründlichen Sicherheitsbesprechung erklärt hatte.
    »Alle KomKonsolen sind auch entweder gesichert oder
    werden überwacht«, führte Gregor aus. »Seine beiden
    Fahrzeuge parken an bewachten Stellen. Jeder
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    nichtautorisierte Eindringling sollte binnen weniger als zwei Minuten eine Reaktion des KBS auslösen.«
    Nikki machte große Augen.
    »Man fragt sich, wie dann Vormoncrief hinein konnte«, musste Ekaterin düster murmeln.
    Gregor lächelte entschuldigend. »Ihr Onkel möchte
    nicht, dass der KBS jeden beiläufigen Besucher
    durchsucht. Und wegen seiner früheren Besuche befand
    sich Vormoncrief auf der Liste der bekannten Personen.«
    Er wandte sich wieder an Nikki. »Doch wenn wir dieses Gespräch heute fortsetzen, dann wirst du wohl oder übel eine unsichtbare Grenzlinie überschreiten, von einem geringeren Grad der Sicherheitsüberwachung zu einem erheblich höheren. Solange du im Haushalt deines Onkels wohnst oder falls… du jemals im Haushalt von Lord Vorkosigan wohnen solltest, würdest du den Unterschied nicht bemerken. Aber jede ausgedehnte Reise auf Barrayar wird durch einen bestimmten Sicherheitsoffizier freigegeben werden müssen, und deine möglichen Reisen zu anderen Planeten werden beschränkt sein. Die Liste von Schulen, die du besuchen kannst, wird plötzlich viel kleiner, exklusiver werden, und – es tut mir Leid – auch teurer. Zur angenehmen Seite gehört, dass du dir nicht viele Sorgen über Begegnungen mit zufälligen Kriminellen wirst machen müssen. Zur unangenehmen Seite gehört«, er nickte Ekaterin zu, »dass man jeden hypothetischen Kidnapper, der zu dir durchkommt, für höchst professionell und äußerst gefährlich halten musste.«
    Ekaterin hielt den Atem an. »Davon hat Miles nichts
    erwähnt.«
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    »Ich glaube, Miles hat nicht einmal daran gedacht. Er hat den größten Teil seines Lebens genau unter dieser Art von Sicherheitsschirm gelebt. Denkt ein Fisch über Wasser nach?«
    Ekaterin warf Miles einen Blick zu. Er hatte einen sehr seltsamen Ausdruck im Gesicht, als wäre er gerade eben von einer Energiewand zurückgeprallt, von deren Existenz er bisher nichts gewusst hatte.
    »Reisen zu anderen Planeten.« Nikki griff nach dem
    einen Punkt auf dieser einschüchternden Liste, der für ihn von Bedeutung war. »Aber… ich möchte Sprungpilot werden.«
    »Sobald du alt genug bist, um dich zum Sprungpiloten
    ausbilden zu lassen, wird sich die Situation voraussichtlich geändert haben«, sagte Gregor. »Was ich eben gesagt habe, gilt

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