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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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    verdammten Brief nicht verbrennst, dann bist du von
    Sinnen! Der ist so heiß, dass ich überrascht bin, weil er sich noch nicht von selbst entzündet hat!« Von Hand geschrieben, von Hand zugestellt, keine elektronische oder sonstige Kopie irgendwo – die Anweisung »Nach dem Lesen vernichten!« gehörte sozusagen dazu.
    Miles entblößte mit einem kleinen Lächeln die Zähne.
    »Willst du mir meine Geschäfte beibringen, Ivan?«
    Ivan blickte finster drein. »Ich weigere mich
    kategorisch, in dieser Sache noch einen Schritt weiter zu gehen. Ich habe Dono schon gesagt, ihn zu deiner Dinnerparty mitzunehmen war der letzte Gefallen, den ich ihm erwiesen habe, und ich stehe zu meinem Wort.«
    Miles beäugte ihn. Ivan rutschte unbehaglich hin und
    her. Er hoffte, Miles würde nicht daran denken, in der Residenz anzurufen, um den Befehl wiederholen zu lassen.
    Seiner Mutter die Stirn zu bieten schien in Abwesenheit sicherer zu sein als von Angesicht zu Angesicht. Er machte eine mürrische Miene, kauerte auf seinem Stuhl und wartete – ein wenig neugierig – darauf, welche kreative Erpressung oder Bestechung oder Einschüchterungstaktik Miles als Nächstes hervorholen würde, um ihm seinen Willen aufzuzwingen. Dono zu Falco Vorpatril zu begleiten wäre so verdammt peinlich. Er überlegte gerade, wie er sich Falco als völlig desinteressierter Beobachter präsentieren würde, da sagte Miles: »Sehr gut. Machen wir weiter…«
    »Ich habe Nein gesagt!«, rief Ivan verzweifelt.
    Miles blickte leicht überrascht auf. »Ich habe dich
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    gehört. Sehr gut: Du bist aus dem Schneider. Ich werde nichts mehr von dir erbitten. Du kannst dich entspannen.«
    Ivan lehnte sich tief erleichtert zurück.
    Nicht, so versicherte er sich selbst, tief enttäuscht. Und ganz sicher nicht tief erschrocken. Aber … aber … aber …
    der grässliche kleine Kerl braucht mich, dass ich ihm die Kastanien aus dem Feuer hole…
    »Machen wir jetzt weiter«, fuhr Miles fort. »Wir
    kommen zum Thema schmutzige Tricks.«
    Ivan starrte ihn erschrocken an. Zehn Jahre lllyans Topagent bei der verdeckten Operationen desKBS… »Tu's nicht, Miles!«
    »Was nicht tun?«, fragte Miles sanft.
    »Woran immer du denkst. Tu's einfach nicht. Ich möchte nichts damit zu tun haben.«
    »Was ich gerade sagen wollte«, sagte Miles und warf ihm einen äußerst trockenen Blick zu, »war, dass wir, die wir auf der Seite der Wahrheit und Gerechtigkeit stehen, uns nicht zu solchen Rechtsbrüchen wie etwa Bestechung, Meuchelmord oder mildere Formen physischer Angriffe oder – he! – Erpressung herablassen müssen. Außerdem tendieren derartige Dinge dazu… nach hinten loszugehen.«
    Seine Augen funkelten. »Wir müssen Ausschau nach
    solchen Schritten vonseiten unserer Gegner halten.
    Beginnen wir mit dem Offensichtlichen – jeder soll alle seine im Dienst befindlichen Gefolgsleute in Alarmbereitschaft versetzen und sicherstellen, dass eure Fahrzeuge gegen Sabotage geschützt sind und dass ihr am Morgen der Abstimmung alternative Transportmöglich - 588 -
    keiten und Routen habt, um nach Schloss Vorhartung zu gelangen. Stellt auch alle bewährten und findigen Männer, die ihr erübrigen könnt, dafür ab, sicherzustellen, dass sich nichts ereignet, was das Eintreffen eurer Unterstützer verhindern könnte.«
    »Wenn wir uns zu so etwas nicht herablassen, wie
    nennst du dann dieses Täuschungsmanöver mit den
    Vortugalovs und dem Uterusreplikator?«, wollte Ivan
    ungehalten wissen.
    »Einen völlig unerwarteten Glücksfall. Niemand von uns hier hatte irgendetwas damit zu tun«, erwiderte Miles ruhig.
    »Also ist es kein schmutziger Trick, wenn man die Spur nicht ausfindig machen kann?«
    »Korrekt, Ivan. Du lernst schnell. Großvater wäre …
    überrascht gewesen.«
    Auf diese Worte hin blickte Lord Dono sehr
    nachdenklich drein, lehnte sich zurück und strich sich sanft über den Bart. Sein leichtes Lächeln machte Ivan frösteln.
    »Byerly.« Miles schaute zu dem anderen Vorrutyer
    hinüber, der sanft an einem Canape' knabberte und
    entweder zuhörte oder döste, je nachdem, was diese halb geschlossenen Augen bedeuteten. By öffnete die Augen ganz und lächelte. »Hast du etwas mitgehört«, fuhr Miles fort, »was wir von Richars oder der Vormoncrief-Seite zu diesem letzten Punkt noch wissen sollten?«
    »Bis jetzt scheinen sie sich auf gewöhnliche Stimmenwerbung beschränkt zu haben. Ich glaube, es ist ihnen noch nicht klar, dass

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