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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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vor allem für die nächsten paar Jahre. Möchtest du immer noch, dass wir weitermachen?«
    Er hatte nicht sie, sondern Nikki gefragt. Ekaterin hielt den Atem an und widerstand dem Impuls, ihm zu antworten.
    Nikki leckte sich die Lippen. »Ja«, sagte er. »Ich will es wissen.«
    »Zweite Warnung«, sagte Gregor. »Du wirst hier nicht
    mit weniger Fragen weggehen, als du jetzt schon hast. Du wirst nur eine Liste von Fragen gegen eine andere austauschen. Alles, was ich dir sagen werde, ist wahr, aber es wird nicht vollständig sein. Und wenn ich zum Ende komme, wirst du an der absoluten Grenze dessen sein, was du derzeit wissen darfst, sowohl um deiner eigenen - 599 -
    Sicherheit wie der des Kaiserreichs willen. Möchtest du immer noch, dass wir weitermachen?«
    Nikki nickte stumm. Er war von diesem konzentriert
    wirkenden Mann fasziniert. Ekaterin war es auch.
    »Drittens und letztens. Unsere Pflichten als Vor
    kommen manchmal in einem zu frühen Alter über uns.
    Was ich sagen will, ist, dass du dir eine Last des
    Schweigens auferlegen wirst, die schon für einen
    Erwachsenen schwer zu tragen wäre.« Er blickte Miles und Ekaterin und Onkel Vorthys an. »Allerdings wirst du deine Mutter und deine Tante und deinen Onkel haben, die diese Last mit dir tragen können. Doch zum vielleicht ersten Mal in deinem Leben musst du mit allem Ernst dein Ehrenwort als Vor geben. Kannst du das?«
    »Ja«, flüsterte Nikki.
    »Sage es.«
    »Ich schwöre bei meinem Wort als Vorsoisson …«
    Nikki zögerte und forschte ängstlich in Gregors Gesicht.
    »Dieses Gespräch vertraulich zu halten.«
    »Dieses Gespräch vertraulich zu halten.«
    »Sehr gut.« Gregor lehnte sich zurück. Anscheinend war er völlig befriedigt. »Ich werde es so leicht verständlich wie möglich machen. Als Lord Vorkosigan an jenem Abend mit deinem Vater die Kuppelstadt verließ, um sich zu der Versuchsstation zu begeben, da überraschten sie einige Diebe. Und umgekehrt. Sowohl dein Vater als auch Lord Vorkosigan wurden von Betäuberfeuer getroffen. Die Diebe flohen und ließen dabei beide Männer an den Handgelenken an ein Geländer außerhalb der Station - 600 -
    gekettet zurück. Keiner von beiden war stark genug, um die Ketten zu durchbrechen, obwohl es beide versuchten.«
    Nikki warf einen verstohlenen Blick auf Miles, der nur halb so groß wie Tien und nur wenig größer als Nikki selbst war. Ekaterin glaubte sehen zu können, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten. Wenn sein Vater, der so viel größer und stärker gewesen war, sich nicht hatte selbst befreien können, konnte es dann Miles angelastet werden, dass er gleicherweise versagt hatte?
    »Diese Diebe hatten nicht vorgehabt, dass dein Vater
    stirbt. Sie wussten nicht, dass die Sauerstoffvorräte seiner Atemmaske zu gering waren. Niemand wusste es. Das wurde später durch ein Schnell-Penta-Verhör bestätigt. Die fachliche Bezeichnung für diese Art von Unfalltod ist übrigens nicht Mord, sondern fahrlässige Tötung oder Körperverletzung mit Todesfolge.«
    Nikki war blass, aber noch nicht den Tränen nahe. »Und Lord Vorkosigan…«, brachte er vor, »konnte nicht seine Maske mit Papa teilen, weil er gefesselt war…?«
    »Wir waren etwa einen Meter auseinander«, sagte Miles ausdruckslos. »Keiner von uns beiden konnte den anderen erreichen.« Er breitete die Hände eine bestimmte Entfernung seitwärts aus. Bei dieser Bewegung rutschten seine Ärmel von den Handgelenken zurück; die fadenartigen rosafarbenen Narben, welche die Ketten bis auf die Knochen eingeschnitten hatten, wurden sichtbar.
    Kann Nikki sehen, dass er sich bei dem Versuch fast die Hände abgerissen hat?, überlegte Ekaterin düster. Befangen zog Miles seine Manschetten wieder herunter und legte die Hände auf die Knie.
    - 601 -
    »Jetzt kommt der schwere Teil«, sagte Gregor und fasste Nikki wieder ins Auge. Es musste dem Jungen so vorkommen, als wären sie die einzigen beiden Menschen im ganzen Universum.
    Er macht noch weiter? Nein – nein, hören Sie da auf…
    Sie war sich nicht sicher, welche Befürchtung sich in ihrem Gesicht zeigte, aber Gregor nickte ihr anerkennend zu.
    »Jetzt kommt der Teil, den deine Mutter dir nie erzählen würde. Der Grund, warum dein Papa Lord Vorkosigan zur Station hinaus nahm, lag darin, dass dein Papa sich von den Dieben hatte bestechen lassen. Doch er hatte sich anders besonnen und wollte, dass Lord Vorkosigan ihn zu einem Kronzeugen erklärte. Die Diebe waren wütend über diesen

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