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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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herum und kehrte zu seinem Platz zurück. Er beugte sich über den Tisch und hielt Nikki eine Code-Karte hin. »Hier Nikki. Die ist für dich. Verlier sie nicht!«
    Die Karte trug keinerlei Kennzeichnung. Nikki drehte
    sie neugierig hin und her und schaute Gregor fragend an.
    »Mit dieser Karte kannst du dich in meinen persönlichen KomKonsolen-Kanal einklinken. Nur ein paar meiner Freunde und Verwandten haben diesen Zugang. Wenn du sie in den Leseschlitz deiner KomKonsole steckst, wird ein Mann erscheinen, der dich identifiziert und – wenn ich verfügbar bin – dich zu der KomKonsole durchstellt, die mir am nächsten ist. Du musst ihm nicht sagen, was du von mir willst. Wenn dir später noch weitere Fragen einfallen – was wohl sein kann, denn ich habe dir in sehr kurzer Zeit eine Menge zu verdauen gegeben – oder wenn du einfach jemanden brauchst, mit dem du über diese Sache sprechen - 605 -
    möchtest, dann darfst du diese Karte verwenden, um mich anzurufen.«
    »Oh«, sagte Nikki. Er drehte die Karte noch einmal um und steckte sie dann vorsichtig in die Brusttasche seiner Jacke.
    Gregors und Onkel Vorthys' Haltung entspannte sich
    leicht. Ekaterin schloss daraus, dass die Audienz vorbei war. Sie rutschte auf ihrem Sessel vor und machte sich auf das Zeichen zum Aufbruch gefasst, doch dann hob Miles die Hand – ergriff er immer das letzte Wort?
    »Gregor – während ich deine Geste des Vertrauens zu
    schätzen weiß, dass du meinen Rücktritt ablehnst…«
    Onkel Vorthys riss die Augenbrauen hoch. »Gewiss
    haben Sie doch nicht wegen dieses elenden Gewäschs den Rücktritt von Ihrem Auditorenamt angeboten, Miles!«
    Miles zuckte die Achseln. »Ich dachte, es sei Tradition für einen Kaiserlichen Auditor, nicht nur ehrlich zu sein, sondern auch so zu erscheinen. Moralische Autorität und all das.«
    »Nicht immer«, bemerkte Gregor sanft. »Ich habe von
    meinem Großvater Ezar ein paar schlaue alte Kerle geerbt.
    Und mag mein Urgroßvater auch Dorca der Gerechte
    genannt werden, so glaube ich doch, dass das
    Hauptkriterium für seine Auditoren in ihrer Fähigkeit bestand, eine ziemlich brutale Truppe von Lehensmännern einzuschüchtern. Kannst du dir vorstellen, wie viel Mumm eine von Dorcas Stimmen gebraucht hätte, um etwa Graf Pierre Le Sanguinaire die Stirn zu bieten?«
    Die Vorstellung ließ Miles lächeln. »Angesichts der
    - 606 -
    begeisterten Ehrfurcht, mit der mein Großvater sich an den alten Pierre erinnerte … wird einem bei diesem Gedanken schwindlig.«
    »Falls das öffentliche Vertrauen in deine Eignung als Auditor beschädigt ist, dann werden meine Grafen und Minister selbst dich anklagen müssen. Ohne meine Hilfe.«
    »Das ist unwahrscheinlich«, knurrte Onkel Vorthys. »In diesem Geschäft gibt es viel Kriecherei, junger Mann, aber ich bezweifle, dass es sich so zuspitzen wird.«
    Miles wirkte weniger sicher.
    »Du hast jetzt alle schicklichen Formalitäten absolviert«, sagte Gregor. »Lass es dabei, Miles.«
    Miles nickte und schien damit, wie Ekaterin meinte,
    Gregors Rat widerstrebend, wenn auch erleichtert zu
    akzeptieren. »Danke, Sire. Aber ich wollte anfügen, dass ich auch an die persönlichen Weiterungen dachte. Die noch schlimmer werden, bevor sie den Tiefpunkt erreichen und verschwinden. Bist du ganz sicher, dass du mich in deinem Hochzeitskreis stehen haben möchtest, während dieser Eklat noch anhält?«
    Gregor blickte ihn direkt und ein wenig schmerzlich
    berührt an. »Du wirst deiner gesellschaftlichen Pflicht nicht so leicht entfliehen. Wenn Generalin Alys nicht verlangt, dass ich dich entferne, dann wirst du dort stehen.«
    »Ich wollte nicht fliehen!… Vor nichts.« Gregors
    grimmiges Vergnügen ließ ihn ein wenig zusammensinken.
    »In meiner Branche ist Delegieren etwas Wunderbares.
    Du kannst es alle wissen lassen: Jeder, der etwas gegen die Anwesenheit meines Pflegebruders in meinem - 607 -
    Hochzeitskreis hat, kann seine Beschwerde bei Lady Alys vorbringen und in letzter Minute größere Verschiebungen in ihren Dispositionen vorschlagen, wenn er es… wagt.«
    Miles konnte das boshafte Lächeln nicht ganz
    unterdrücken, obwohl er es tapfer versuchte. Ziemlich tapfer. »Ich würde etwas dafür geben, das zu beobachten.«
    Sein Lächeln verschwand wieder. »Aber es wird so lange immer wieder aufkommen, bis…«
    »Miles.« Gregor hob die Hand und unterbrach ihn. In
    seinen Augen funkelte etwas zwischen Amüsement und
    Zorn. »Du hast in deinem Haus vielleicht die

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