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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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erklärt, dass Hermaphroditen genau aus diesem Grund bei jungen Leuten, die den einführenden praktischen Kurs nahmen, beliebt waren. Es hatte alles wirklich wirklich gut geklappt. Mark, der nervös an seiner KomKonsole auf ihren postkoitalen Bericht gewartet hatte, hatte sich so für sie gefreut. Natürlich, seine Einführung in seine eigene Sexualität hatte so grässliche Traumata und Foltern eingeschlossen, dass seine diesbezügliche Sorge nur natürlich war. Sie lächelte ihm jetzt beruhigend zu.
    »Wenn das Barrayar ist, dann wähle ich Beta!«
    »Es ist nicht ganz so einfach«, erwiderte Tante Cordelia nachdenklich. »Beide Gesellschaften versuchen, das gleiche fundamentale Problem zu lösen – sicherzustellen, dass alle Kinder, die kommen, umsorgt werden. Die Betaner sind dafür, es direkt, technologisch zu machen, indem sie jedermanns Gonaden mit einem biochemischen Vorhängeschloss versehen. Sexualverhalten scheint offen zu sein, zum Preis absoluter sozialer Kontrolle über seine reproduktiven Folgen. Ist dir nie der Gedanke gekommen, dich zu fragen, wie das durchgesetzt wird? Darüber solltest du mal nachdenken. Also, Beta kann die Eierstöcke kontrollieren; Barrayar war, besonders während des Zeitalters der Isolation, gezwungen zu versuchen, die ganze Frau zu kontrollieren, die dazu gehörte. Jetzt denk noch an Barrayars Notwendigkeit, seine Bevölkerung zu vermehren, um zu überleben, die mindestens so dringlich ist wie Kolonie Betas Notwendigkeit, die seine zum selben Zweck zu begrenzen, und dazu euer eigentümliches, - 653 -
    hinsichtlich des Geschlechts voreingenommenes Erbrecht, und da haben wir's dann.«
    »Balgerei im Dunkeln«, knurrte Kareen. »Nein, danke.«
    »Wir hätten sie nie dorthin schicken sollen. Mit ihm«, knurrte Papa.
    »Kareen hatte sich für das Studienjahr auf Beta
    entschieden, noch bevor sie Mark überhaupt begegnet war.
    Wer weiß? Wenn Mark nicht dort gewesen wäre, um sie…
    äh… zu isolieren, dann hätte sie vielleicht einen netten Betaner getroffen und wäre bei ihm geblieben.«
    »Oder bei ihr«, murmelte Kareen.
    Papa presste die Lippen aufeinander.
    »Diese Reisen können schneller in nur eine Richtung
    gehen, als man erwartet. Ich habe meine eigene Mutter in den letzten dreißig Jahren nicht öfter als dreimal von Angesicht zu Angesicht gesehen. Zumindest können Sie, wenn Kareen bei Mark bleibt, sicher sein, dass sie oft nach Barrayar zurückkehrt.«
    Mama schien von diesem Argument sehr beeindruckt zu
    sein. Sie beäugte Mark mit neuen Überlegungen. Er
    versuchte ein hoffnungsvolles, hilfreiches Lächeln.
    »Ich möchte, dass Kareen sicher ist«, sagte Papa.
    »Gesund. Glücklich. Finanziell abgesichert. Ist das so falsch?«
    Tante Cordelia lächelte mitfühlend. »Sicher? Gesund?
    Das habe ich mir für meine Jungen auch gewünscht. Hab es nicht immer bekommen, aber hier sind wir jetzt. Was das Glück angeht… ich glaube, das kann man niemandem geben, wenn er es nicht in sich hat. Doch ist es bestimmt - 654 -
    möglich, Un -glück zu geben – wie Sie gerade entdeckt haben.«
    Papa runzelte die Stirn in einer etwas mürrischen Art noch tiefer und unterdrückte damit Kareens Impuls, diesem Argument laut Beifall zu zollen. Sollte lieber die Baba damit fertig werden…
    »Was den letzten Punkt angeht… hm«, fuhr die Gräfin
    fort. »Hat jemand Marks Finanzstatus mit Ihnen erörtert?
    Kareen oder Mark… oder Aral?«
    Papa schüttelte den Kopf. »Ich dachte, er sei pleite. Ich nahm an, die Familie zahlte ihm ein Taschengeld, wie bei jedem anderen Vor-Sprössling. Und dass er es durchgebracht hat – wie jeder andere Vor-Sprössling.«
    »Ich bin nicht pleite«, widersprach Mark energisch. »Es handelt sich um ein vorübergehendes Cashflow-Problem.
    Als ich mein Budget für diese Periode aufstellte, hatte ich nicht erwartet, mittendrin ein neues Unternehmen zu starten.«
    »Mit anderen Worten, Sie sind pleite«, sagte Papa.
    »Tatsächlich«, sagte Tante Cordelia, »ist Mark völlig unabhängig. Er hat seine erste Million auf Jackson's Whole verdient.«
    Papa machte den Mund auf, doch dann klappte er ihn
    wieder zu. Er blickte seine Gastgeberin ungläubig an.
    Kareen hoffte, ihm würde nicht einfallen, näher
    nachzufragen nach Marks Methode zum Erwerb dieses
    Vermögens.
    »Mark hat in eine interessante Vielfalt mehr oder
    weniger spekulativer Unternehmen investiert«, fuhr Tante
    - 655 -
    Cordelia freundlich fort. »Die Familie unterstützt ihn – ich selbst

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