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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Vorstellungen vergisst. die du von ihm hast.«
    »Aha. also bis ans Ende aller Zeiten. Hm. Ich bin mir nicht ganz klar, ob das präzise genug ist oder nicht. Ich glaube nicht.« Sie holte Luft und sagte widerstrebend, weil es sich um eine so lange Zeit handelte und doch wahrscheinlich für die beiden so plausibel klang: »Bis zum Ende meines Trauerjahrs?«
    »Allermindestens«, sagte Vassily.
    »Sehr gut.« Sie kniff die Augen zusammen und lächelte, weil Lächeln mehr nützen würde als Heulen. »Ich werde Sie bei Ihrem Wort nehmen, Vassily Vorsoisson.«
    »Ich, ich… äh…«, erwiderte Vassily, der sich
    unerwartet in die Ecke gedrängt sah. »Nun ja… bis dahin sollte etwas geklärt sein. Sicherlich.«
    Ich habe viel zu schnell aufgegeben. Ich hätte es mit dem Winterfest versuchen sollen. »Ich behalte mir das Recht vor, es ihm zu sagen«, fügte sie in einem plötzlichen Nachgedanken hinzu, »und ihm zu sagen warum – und zwar selbst. Persönlich.«
    »Ist das klug, Kat?«, fragte Hugo. »Ruf ihn doch besser über die KomKonsole an.«
    »Alles andere wäre feige.«
    »Kannst du ihm nicht einen Brief schicken?«
    »Absolut nicht Nicht mit diesen… Nachrichten.« Was für eine schlimme Antworte wäre, auf Miles' eigene - 644 -
    Erklärung, die er mit seinem Herzblut gesiegelt hatte.
    Auf ihren trotzigen Blick hin gab Hugo nach. »Also
    dann ein Besuch. Ein kurzer.«
    Vassily zuckte die Achseln, zum Zeichen, dass er
    widerstrebend einwilligte.
    Es folgte ein unbehagliches Schweigen. Ekaterin stellte sich vor, dass sie die beiden eigentlich zum Mittagessen einladen sollte, doch ihr war zumute, als wollte sie sie nicht einmal dazu einladen, weiter zu atmen. Ja, und sie müsste sich eigentlich anstrengen, Vassily zu bezaubern und zu besänftigen. Sie rieb sich die pulsierenden Schläfen. Als Vassily einen lahmen Versuch zur Flucht aus dem Salon der Professora unternahm, indem er etwas murmelte von Dingen, die zu tun seien, hinderte sie die beiden nicht.
    Sie sperrte die Vordertür hinter ihnen ab, als sie
    gegangen waren, kehrte zurück und machte es sich im
    Sessel ihres Onkels gemütlich, unfähig zu entscheiden, ob sie sich hinlegen, herumgehen oder Unkraut jäten sollte. Es würde noch eine Stunde dauern, bevor Tante Vorthys von ihrer Vorlesung zurückkam und Ekaterin ihr ihre Wut und Panik in die Ohren schütten konnte. Oder in den Schoß.
    Hugo musste man zugute halten, so überlegte sie, dass ihn die Aussicht auf die Stellung einer Gräfin für seine kleine Schwester um keinen Preis zu verlocken schien, und er hatte auch nicht angedeutet, dass dies die Belohnung war, die sie motivierte. Vorvaynes waren über diese Art von materiellem Ehrgeiz erhaben.
    Einmal hatte sie Nikki ein ziemlich teures Robot-Spieltier gekauft, mit dem er ein paar Tage gespielt und es - 645 -
    dann vernachlässigt hatte. Es hatte vergessen in einem Regal gelegen, bis sie beim Aufräumen versucht hatte, es wegzugeben. Nikkis plötzliche heftige Proteste und untröstliches Benehmen hatten das Dach wackeln lassen.
    Die Parallele machte sie verlegen. War Miles ein
    Spielzeug, das sie nicht gewollt hatte, bis man versucht hatte, es ihr wegzunehmen? Tief drinnen in ihrer Brust schrie und schluchzte jemand. Ihr habt hier nichts zu sagen. Ich bin die Erwachsene, verdammt noch mal. Doch Nikki hatte sein Robot-Spieltier behalten…
    Sie würde die schlechte Nachricht über Vassilys Verbot Miles persönlich überbringen. Aber noch nicht, oh, noch nicht gleich. Denn wenn nicht diese Besudelung seines Rufes plötzlich und spektakulär geklärt würde, wäre dies für sehr lange Zeit das letzte Mal, dass sie ihn sehen konnte.
    Kareen beobachtete, wie ihr Vater auf das weiche
    Polster des Bodenwagens sank, den Tante Cordelia ihnen geschickt hatte, und wie er dann ruhelos herumrutschte und seinen Stockdegen erst auf seinen Schoß und dann an seine Seite legte. Irgendwie hatte sie den Verdacht, dass sein Unbehagen nicht nur von seinen alten Kriegswunden stammte.
    »Das werden wir bereuen, ich weiß es«, sagte er
    zänkisch ungefähr zum sechsten Mal zu Mama, während
    diese sich neben ihm niederließ. Das Verdeck des Fonds senkte sich über die drei Koudelkas und schloss die helle Nachmittagssonne aus. Der Bodenwagen startete zügig und - 646 -
    ruhig. »Sobald diese Frau uns in die Hände bekommt,
    weißt du, hat sie in zehn Minuten unsere Köpfe
    umgestülpt, und wir werden dasitzen und nicken wie
    Narren und allen Verrücktheiten zustimmen, die

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