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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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beobachtete.
    »Nun gut«, sagte Tante Cordelia fröhlich in das sich hinziehende Schweigen. »Ich glaube doch, wir haben völlige Übereinstimmung erreicht. Kareen soll eine Option auf Mark haben, und umgekehrt, und das bis nächsten Mittsommer. Dann sollten wir uns vielleicht wieder alle treffen und die Ergebnisse bewerten und erwägen, eine Verlängerung zu verhandeln.«
    »Was, sollen wir einfach Abstand nehmen, während
    diese beiden einfach – weitermachen?«, rief Papa in einem letzten, nachlassenden Bemühen, ungehalten zu wirken.
    »Ja. Beide sollen die gleiche Handlungsfreiheit haben, die … äh … Sie beide«, sie nickte Kareens Eltern zu, »in der gleichen Phase Ihres Lebens hatten. Ich gebe zu, weiterzumachen war für Sie erleichtert, Kou, durch die Tatsache, dass alle Verwandten Ihrer Verlobten in anderen Städten wohnten.«
    »Ich erinnere mich, dass du eine heillose Angst vor meinen Brüdern hattest«, erinnerte sich Mama, und das komische kleine Lächeln wurde etwas breiter. Marks Augen weiteten sich nachdenklich.
    Kareen wunderte sich über dieses unerklärliche Detail - 662 -
    aus der Geschichte. Ihre Droushnakovi-Onkel hatten –nach ihrer Erfahrung – alle Herzen so weich wie Butter.
    Papa biss die Zähne zusammen, doch als er Mama
    anschaute, wurden seine Augen weich.
    »Einverstanden«, sagte Kareen mit Nachdruck.
    »Einverstanden«, kam sofort Marks Echo.
    »Einverstanden«, sagte Tante Cordelia und blickte das Paar auf dem Sofa mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Einverstanden«, sagte Mama. Mit diesem komischen, eigenartigen Lächeln in den Augen wartete sie auf Papa.
    Sein langer, erschrockener Blick sagte: Auch du? »Du bist auf ihre Seite übergelaufen!«
    »Ich glaube ja. Willst du dich uns nicht anschließen?«
    Ihr Lächeln wurde noch breiter. »Ich weiß, wir haben Sergeant Bothari nicht mehr hier, damit er dir einen Kinnhaken gibt und hilft, dich diesmal wider deine bessere Einsicht zu entführen. Aber es wäre schrecklich ungünstig für uns gewesen, wenn wir versucht hätten, den Kopf des Usurpators ohne dich zu holen.« Sie packte ihn fester an der Hand.
    Einen langen Moment später wandte sich Papa von ihr ab und blickte Mark finster-grimmig an. »Hörst du, wenn du ihr wehtust, dann werde ich dich persönlich zur Strecke bringen!«
    Mark nickte nervös.
    »Ihr Zusatz ist akzeptiert«, murmelte Tante Cordelia mit leuchtenden Augen.
    »Dann einverstanden!«, versetzte Papa. Er lehnte sich - 663 -
    mürrisch zurück, mit einem Gesichtsausdruck, der besagte: Seht her, was ich für euch tue. Aber er ließ Mamas Hand nicht los.
    Mark blickte mit unterdrückter Begeisterung auf Kareen.
    Sie konnte sich fast die gesamte Schwarze Gang vorstellen, wie sie in seinem Hinterkopf auf und nieder sprangen und jubelten und wie Lord Mark sie schweigen hieß, damit sie nicht Aufmerksamkeit auf sich zögen.
    Kareen holte Luft, um sich Mut zu machen, steckte ihre Hand in ihre Bolerotasche und zog ihre betanischen Ohrringe heraus, das Paar, welches verkündete, dass sie ein Implantat hatte und erwachsen war. Mit einem winzigen Stoß schob sie in jedes Ohrläppchen einen. Das war keine Unabhängigkeitserklärung, dachte sie, denn sie lebte noch in einem Netz von Abhängigkeiten. Es war mehr eine Erklärung Kareens: Ich bin, die ich bin. Nun schauen wir einmal, wie viel ich tun kann.
    - 664 -

17
    Gefolgsmann Pym war etwas außer Atem,
    als er Ekaterin in die Vorhalle des Palais Vokosigan einließ. Er zupfte den hohen Kragen seiner Jacke zurecht und lächelte sein gewohntes Willkommen.
    »Guten Tag, Pym«. sagte Ekaterin. Sie war befriedigt, dass es ihr gelang, jedes Zittern aus ihrer Stimme fern zu halten. »Ich muss Lord Vorkosigan sprechen.«
    »Ja, Madame.«
    Jenes Ja, Mylady! in dieser Halle am Abend der Dinnerparty war ein aufschlussreicher Versprecher gewesen, wie Ekaterin verspätet klar wurde. Damals hatte sie ihn nicht bemerkt.
    Pym drückte einen Knopf an seinem Handgelenk—
    Kommunikator. »Mylord? Wo befinden Sie sich gerade?«
    Aus dem Kommunikator kam ein leises Stampfen und
    Miles' gedämpfte Stimme: »In der Dachkammer des
    Nordflügels. Warum?«
    »Madame Vorsoisson ist hier, um mit Ihnen zu
    sprechen.«
    »Ich bin sofort unten – nein, warten Sie.« Kurze Pause.
    »Bringen Sie sie herauf. Ich wette, sie wird das sehen wollen.«
    »Jawohl, Mylord.« Pym wies auf den Hintereingang.
    »Hier entlang.« Als sie ihm zum Liftrohr folgte, fügte er hinzu: »Der kleine Nikki ist heute

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