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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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vorbeugte, um ihre ersten Grüße dieses Vormittags auszusprechen.
    Ekaterin drehte sich herum und erblasste. Ihre
    zukünftigen Schwiegereltern lächelten sie ganz freudig an und hießen sie, wie Miles hoffte, gebührend begeistert willkommen.
    Die Professora wandte sich auch um und tat einen
    Ausruf der Überraschung; sie ließ jedoch einen
    Händedruck mit der Vizekönigin folgen, der den Anschein vermittelte, als würde jetzt eine geheime Schwesternschaft enthüllt. Miles fühlte sich etwas irritiert von der Haltung fröhlicher mütterlicher Verschwörung, welche die älteren Damen an den Tag legten. Waren auf einem geheimen Kanal die ganze Zeit Informationen zwischen ihren beiden Haushalten geflossen? Was hat meine Mutter über mich gesagt?
    Vizekönig Vorkosigan streckte auch die Hand aus, etwas linkisch über Ekaterins Schulter hinweg, und fasste ihre Hand mit Wärme. Er blickte an ihr vorbei zu Miles hinunter, lächelte und machte eine Bemerkung, von der Miles froh war, dass er sie nicht hören konnte. Ekaterin nahm natürlich die Herausforderung anmutig an und stellte allen in der Runde ihren Bruder und einen hübsch verdutzt dreinblickenden Vassily vor. Miles beschloss auf der - 785 -
    Stelle, dass er, wenn Vassily es versuchen würde, Ekaterin noch mehr Probleme wegen Nikki zu bereiten, ihn unbarmherzig und ohne Reue der Vizekönigin für eine Dosis betanischer Therapie übergeben würde, bis ihm der Kopf schwirrte.
    Die fesselnde Pantomime wurde leider unterbrochen, als René Vorbretten sich erhob, um seinen Platz im Sprecherkreis einzunehmen. Die Besucher auf der Galerie richteten ihre Aufmerksamkeit wieder auf den unten tagenden Rat. Da er Ekaterins warmen Blick auf sich ruhen fühlte, richtete sich Miles auf und versuchte geschäftig und erfolgreich oder zumindest aufmerksam zu wirken. Er war sich sicher, dass er seinen Vater nicht täuschen konnte, denn der wusste verdammt gut, dass an diesem Punkt einer normalen Abstimmung im Rat alles vorbei war und es nur noch darum ging, sich in Positur zu setzen…
    René unternahm einen tapferen Versuch, den
    Zusammenhang seiner Rede zu wahren, was nach den
    vorausgegangenen aufregenden Ereignissen nicht einfach war. Er verwies auf seine Leistungen während zehn Jahre treuen Dienstes in seinem Grafenamt und auf die Leistungen seines Großvaters vor ihm, und er lenkte die Aufmerksamkeit seiner Kollegen auf die militärische Karriere seines verstorbenen Vaters und dessen Tod in einer Schlacht im Krieg um die Hegen-Nabe. Er brachte eine würdige Bitte um Bestätigung im Amt vor und setzte sich mit einem angespannten Lächeln wieder hin.
    Wieder rief der Lordwächter zur Abstimmung auf, und
    wieder stimmte Gregor mit Aufschub statt mit Enthaltung.
    Diesmal gelang es Miles mitzuzählen. Mit fester Stimme
    - 786 -
    gab Graf Dono zum allerersten Mal seine Stimme im
    Namen des Vorrutyer-Distrikts ab.
    Sigur schnitt besser ab als Richars in seinem Debakel, aber nicht gut genug: Fast am Ende der Abstimmung erreichte René einunddreißig Stimmen. Und dabei blieb es.
    Gregor enthielt sich wieder und hatte damit absichtlich keinen Einfluss auf den Ausgang. Graf Vormoncrief stellte ziemlich mechanisch den Antrag auf Revision, und niemand war überrascht, als Gregor es ablehnte, ihn entgegenzunehmen. Vormoncrief und der überraschend
    erleichtert wirkende Sigur zeigten im Angesicht der
    Niederlage weit bessere Haltung als Richars; sie traten an Renés Pult heran und schüttelten ihm die Hand. René nahm wieder den Sprecherkreis ein, dankte kurz seinen Kollegen und übergab den Kreis dem Lordwächter. Der Lordwächter pochte mit seinem Speer auf den Boden und erklärte die Sitzung für geschlossen.
    Den Impuls, über Tische und Stühle und die Rücken
    seiner Kollegen hinwegzuspringen, um auf die Galerie zu kommen, unterdrückte Miles nur deshalb, weil die dort versammelten Freunde und Angehörigen selbst aufstanden und sich auf den Weg zu den Treppen zu den Hintertüren machten. Gewiss konnte er sich doch darauf verlassen, dass seine Mutter und sein Vater Ekaterin zu ihm heruntergeleiten würden? Er war sowieso eingekeilt in einer Menge von Grafen, die ihm Salven von Glückwünschen, Bemerkungen und Scherzen zukommen ließen. Er hörte kaum zu und reagierte auf alles mit einem automatischen Danke… Danke, was gelegentlich überhaupt nicht zu dem passte, was man tatsächlich zu ihm gesagt hatte.
    - 787 -
    Schließlich hörte er, wie ihn sein Vater beim Namen
    rief. Miles' Kopf

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