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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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schnellte herum; den Vizekönig umgab eine solche Aura, dass die Menge zwischen ihnen davonzuschmelzen schien. Ekaterin spähte, flankiert von ihren formidablen Begleitern, in die Menge uniformierter Männer. Miles trat zu ihr, fasste ihre Hände so fest, dass es fast wehtat. und betrachtete forschend ihr Gesicht: Ist es wahr? Ist es wirklich ?
    Sie lächelte zurück, verrückt, wunderschön. Ja, oja.
    »Soll ich dir hochhelfen?«, bot Ivan an.
    »Halt den Mund, Ivan«, erwiderte Miles über die
    Schulter hinweg. Er schaute sich nach der nächsten Bank um. »Macht es dir etwas aus?«, flüsterte er ihr zu.
    »Ich glaube, es ist üblich…«
    Sein Grinsen wurde breiter, er sprang auf die Bank,
    schlang Ekaterin in die Arme und gab ihr einen
    offenkundig besitzergreifenden Kuss. Sie erwiderte seine Umarmung genauso fest und zitterte dabei ein wenig.
    »Du gehörst mir, ja«, flüsterte sie heftig in sein Ohr.
    Er sprang wieder herab, ließ jedoch ihre Hand nicht los.
    Nikki, fast auf gleicher Augenhöhe mit ihm, betrachtete Miles abschätzend. »Du wirst doch meine Mama glücklich machen, nicht wahr?«
    »Ich werde es gewiss versuchen, Nikki.«
    Olivia, Tatya und Renés Schwester kamen, nachdem sie
    sich durch die Menge der Weggehenden gekämpft hatten, und stürzten sich auf René und Dono. Hinter ihnen her kam keuchend ein Mann in einer karminrot-grünen - 788 -
    Grafenuniform. Er blieb stehen, blickte sich verzweifelt in der Kammer um und stöhnte: »Zu spät!«
    »Wer ist das?«, fragte Ekaterin Miles flüsternd.
    »Graf Vormuir. Er scheint die Sitzung verpasst zu
    haben.«
    Graf Vormuir taumelte in Richtung seines Pults am
    anderen Ende der Kammer. Graf Dono blickte ihm mit
    einem kaum merklichen Lächeln hinterher.
    Ivan trat zu Dono und sagte leise: »Schon gut, ich muss es wissen. Wie hast du Vormuir kaltgestellt?«
    »Ich? Damit hatte ich nichts zu tun. Wenn du es jedoch wissen musst: Ich glaube, er hat den Vormittag damit zugebracht, sich mit seiner Gräfin zu versöhnen.«
    »Den ganzen Vormittag? Bei seinem Alter?«
    »Tja, sie hatte ein wenig Unterstützung von einem
    hübschen kleinen betanischen Aphrodisiakum. Ich glaube, es kann die Aufmerksamkeitsspanne eines Mannes auf Stunden ausdehnen. Und es hat auch keine unangenehmen Nebenwirkungen. Da du ja jetzt älter wirst. Ivan, wirst du es vielleicht einmal ausprobieren wollen.«
    »Hast du noch mehr davon?«
    »Ich nicht. Sprich einmal mit Helga Vormuir.«
    Miles wandte sich Hugo und Vassily zu. Sein Lächeln
    wurde ein wenig starr. Ekaterin fasste seine Hand fester, er antwortete mit einem beruhigenden Druck. »Guten Morgen, meine Herren. Ich bin froh, dass Sie dieser historischen Ratssitzung beiwohnen konnten. Wären Sie so freundlich, sich uns zum Mittagessen im Palais Vorkosigan - 789 -
    anzuschließen? Ich bin mir sicher, dass wir einige Dinge in privaterem Rahmen diskutieren müssen.«
    Vassily sah aus, als wäre er bald auf Dauer verblüfft, doch er brachte ein Nicken und ein gemurmeltes Danke zustande. Hugo blickte auf die Hände, an denen sich Miles und Ekaterin hielten, und lächelte gedankenverloren, als willigte er ein. »Vielleicht wäre das eine gute Idee, Lord Vorkosigan. Um zu klären, wie wir, hm, jetzt verwandtschaftliche Bande eingehen. Ich glaube, diese Verlobung hatte genug Zeugen, um als bindend zu gelten…«
    Miles schob Ekaterins Hand unter seinen Arm und zog
    sie nahe an sich heran. »Das hoffe ich.«
    Der Lordwächter des Sprecherkreises bahnte sich seinen Weg zu ihrer Gruppe. »Miles, Gregor wünscht Sie und diese Dame zu sprechen, bevor Sie gehen.« Er nickte Ekaterin lächelnd zu. »Er hat etwas gesagt von einer
    Aufgabe in Ihrer Eigenschaft als Auditor…«
    »Aha.« Miles ließ Ekaterins Hand nicht los, sondern zog sie durch die dünner werdende Menge zu dem Podium, wo Gregor mit einigen Männern sprach, die den Moment ausnutzten, um Anliegen seiner kaiserlichen Aufmerksamkeit zu präsentieren. Er wehrte sie ab, wandte sich Miles und Ekaterin zu und trat vom Podium herab.
    »Madame Vorsoisson.« Er nickte ihr zu. »Glauben Sie,
    dass Sie noch weitere Hilfe bei der Lösung Ihrer… äh …
    häuslichen Probleme benötigen?«
    Sie lächelte ihn dankbar an. »Nein, Majestät. Ich glaube, von jetzt an werden Miles und ich damit fertig, nachdem - 790 -
    der unglückliche politische Aspekt weggefallen ist.«
    »Diesen Eindruck hatte ich auch. Glückwünsche an euch beide.« Sein Mund war ernst, doch seine Augen tanzten.
    »Ah.«

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