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Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest

Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest

Titel: Vorkosigan 16 Geschenke zum Winterfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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die wildesten Dinge tun. Manchmal Dinge, die sie danach für immer bedauern.
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    Aber dann ist es zu spät. Das ist der Grund, warum ich die Perlen wegschmuggeln und im Geheimen überprüfen wollte. Ich hatte gehofft, ich würde Unrecht haben.« Jetzt standen Tränen in ihren Augen.
    Roic schluckte und straffte sich. »Schauen Sie, ich kann den KBS, den Kaiserlich Barrayaranischen Sicherheitsdienst, anrufen. Sie können diese Dinger – was auch immer sie sind – binnen einer halben Stunde im besten forensischen Labor auf dem Planeten untersuchen. Sie können die Verpackung und die Herkunft überprüfen – alles. Wenn jemand anderer sich den Namen Ihrer Freundin Quinn angeeignet hat, um sein eigenes Verbrechen zu verschleiern
    …«Ihn schauderte, als seine Vorstellung ihm dieses Verbrechen in ausführlichen und grotesken Einzelheiten skizzierte; Mylady, wie sie zu Füßen von Mylord im Schnee starb, während ihre Ehegelübde noch als Frost in der Luft hingen; Mylords Schock, Unglaube, heulende Qual … »Dann sollten sie gnadenlos aufgespürt werden.
    Der KBS schafft auch das.«
    Sie stand immer noch zweifelnd da. »Sie würden sie mit der gleichen … Gnadenlosigkeit aufspüren. Was, wenn sie sich irren, einen Fehler machen?«
    »Der KBS ist kompetent.«
    »Roic. ich bin eine Angestellte des KBS. Ich kann Ihnen absolut garantieren, dass sie nicht unfehlbar sind.«
    Er ließ seinen Blick auf den vollen Tisch sinken.
    »Schauen Sie. Da ist noch dieses andere Hochzeitsgeschenk.« Er zeigte auf die zusammengefaltete schimmernde schwarze Decke, die noch in ihrer Schachtel lag.
    Der Raum war so still, dass er von hier aus das sanfte
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    Schnurren des lebendigen Pelzes hören konnte. »Warum sollte sie zwei Geschenke schicken? Die Decke kam sogar mit einem schmutzigen Limerick, der handgeschrieben auf einer Karte stand.« Der war gegenwärtig allerdings nicht ausgestellt. »Madame Vorsoisson lachte laut heraus, als Mylord ihn ihr vorlas.«
    Ein widerstrebendes Lächeln verzog einen Moment lang Tauras Mund. »O ja, so ist Quinn, das stimmt.«
    »Wenn das wirklich Quinn ist, dann kann dies hier«, er zeigte auf die Perlen, »nicht Quinn sein. Oder? Vertrauen Sie mir. Vertrauen Sie Ihrem eigenen Urteil.«
    Langsam, mit dem tiefsten Schmerz in ihren seltsamen goldenen Augen, wickelte Taura die Schachtel in das Tuch und überreichte sie Roic.
    Und nun sah sich Roic der Aufgabe gegenüber, ganz allein das oberste Hauptquartier des KBS mitten in der Nacht aufzuscheuchen. Er wollte fast auf Pyms Rückkehr warten.
    Aber er war schließlich ein Gefolgsmann der Vorkosigan: der dienstälteste Mann vor Ort, wenn auch nur deshalb, weil er der einzige Mann vor Ort war. Es war seine Pflicht, es war sein Recht, und Zeit war von entscheidender Bedeutung, wenn auch nur deshalb, um Tauras besorgtes Gemüt zum frühest möglichen Zeitpunkt zu erleichtern. Sie stand düster und besorgt neben ihm, während er schluckend Mut fasste und die gesicherte KomKonsole in der nahe gelegenen Bibliothek aktivierte.
    Ein ernst dreinblickender Hauptmann des KBS meldete sich in weniger als dreißig Minuten in der Eingangshalle.
    Er nahm alles auf, einschließlich Roics mündlichem Be
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    richt, Tauras Beschreibung, wie die Perlen für sie ausgesehen hatten, ihrer beider Darstellungen von den an Madame Vorsoisson beobachteten Symptomen, und eine Kopie von Pyms ursprünglichem Bericht über die Sicherheitsüberprüfung. Roic versuchte ehrlich zu sein, wie er es sich oft von den Zeugen in Hassadar gewünscht hatte; allerdings wurde die bedeutungsschwere Konfrontation im Vorzimmer in seiner Version lediglich zu Sergeantin Taura äußerte mir gegenüber einen Verdacht. Nun ja, es war schließlich wahr.
    Taura zuliebe achtete Roic darauf, die Möglichkeit zu erwähnen, dass die Perlen überhaupt nicht von Quinn geschickt worden waren, und wies darauf hin, dass man von dem anderen Geschenk sicher wusste, dass es von ihr war.
    Der Hauptmann runzelte die Stirn und packte den lebendigen Pelz ebenso ein, und dabei schaute er drein, als würde er am liebsten Taura auch mit sich nehmen. Er trug die Perlen, die noch schnurrende Decke und die ganze dazugehörige Verpackung in etlichen versiegelten und mit Schildchen versehenen Plastikbeuteln davon. Diese ganze kühle Effizienz dauerte eine knappe weitere halbe Stunde.
    »Wollen Sie zu Bett gehen?«, fragte Roic, als die Tür sich hinter dem KBS-Hauptmann schloss. Sie sieht so müde aus. »Ich muss auf

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