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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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    Auf dem Deck unterhalb der Passagierzone waren die
    meisten Versorgungs-und Technikbereiche noch verschlossen. Doch die Tür zur Abteilung Kleine Reparaturen öffnete sich, als Miles ihre Steuertastatur berührte.
    Drei nebeneinander liegende Räume waren voll gestopft mit Werkbänken, Werkzeugen und diagnostischen Geräten.
    Im zweiten Raum stieß Miles auf eine Bank mit drei BodPods, aus denen die Luft herausgelassen worden war und die das Logo der Idris und Seriennummern trugen. Diese mit zäher Außenhaut ausgestatteten Ballons von Menschengröße waren mit einem ausreichenden Gerät zum Luftrecycling und genügend Energie ausgestattet, um bei 316
    einem plötzlichen Druckabfall einen Passagier am Leben zu erhalten, bis Hilfe eintraf. Man musste nur in das Pod steigen, den Reißverschluss zuziehen und den Strom einschalten. BodPods erforderten nur ein Minimum an Bedienungsanleitung, vor allem, weil man kaum etwas tun konnte, wenn man mal in einem drin war. Jede Kabine, jeder Frachtraum und jeder Korridor auf dem Schiff hatte sie, aufbewahrt in Notfallschränken an den Wänden.
    Auf dem Boden neben der Werkbank stand ein Pod voll aufgeblasen, als hätte man es dort mitten im Test durch einen Techniker stehen gelassen, als das Schiff von den Quaddies evakuiert worden war.
    Miles trat an eines der runden Plastik-Gucklöcher des Pods und spähte hindurch.
    Drinnen saß im Schneidersitz Bel, splitternackt. Die Lippen des Hermaphroditen standen offen, seine Augen blickten glasig in die Ferne. So still war diese Gestalt, dass Miles schon befürchtete, auf einen Toten zu schauen, aber dann sah er, dass Bels Brustkasten sich hob und senkte und dass die Brüste zitterten in dem Schauer, der seinen Körper schüttelte. Auf dem ausdruckslosen Gesicht erschien und verblasste eine fiebrige Röte.
    Nein, lieber Gott, nein! Miles stürzte zu dem Verschluss des Pods, doch seine Hand hielt inne und fiel zurück, ballte sich so fest, dass seine Nägel wie Messer in seine Handfläche schnitten. Nein …
    317

14
    Maßnahme 1: Schließen Sie den biokontaminierten Bereich ab! – War die Zugangsschleuse hinter ihnen geschlossen worden, als sie die Idris betraten? Ja. Hatte sie seitdem jemand geöffnet?
    Miles hob seinen Kommunikator an den Mund und
    sprach Venns Kontaktcode hinein. Roic trat näher an das Pod heran, doch er blieb stehen, als Miles die Hand hochriss; er zog den Kopf ein und spähte an Miles’ Schulter vorbei, und seine Augen weiteten sich.
    Die wenigen Sekunden, bis das Suchprogramm des
    Kommunikators Venn ausfindig machte, schienen zäh dahinzufließen wie kaltes Öl. Schließlich ertönte die nervöse Stimme des Mannschaftschefs: »Hier Venn. Was ist, Lord Vorkosigan?«
    »Wir haben Hafenmeister Thorne gefunden. Gefangen in einem BodPod in der Technikabteilung. Der Herm scheint betäubt und sehr krank zu sein, Ich glaube, wir haben hier einen dringenden Notfall von Biokontamination, mindestens Stufe 3 und vielleicht so schlimm wie Stufe 5.« Die höchste Stufe: eine Verseuchung aus biologischer Kriegführung. »Wo sind Sie jetzt alle?«
    »Im Frachtrumpf Nr. 2. Die Eichmeisterin und der Richter sind bei mir.«
    »Hat jemand versucht, das Schiff zu verlassen oder zu betreten, seit wir an Bord gegangen sind? Sind Sie aus irgendeinem Grund hinausgegangen?«
    »Nein.«
    »Sie verstehen die Notwendigkeit, dass das so bleibt, bis 318
    wir wissen, womit zum Teufel wir es zu tun haben?«
    »Was denn, glauben Sie etwa, ich wäre wahnsinnig genug, irgendeine verdammte Seuche auf meine eigene Station zu tragen?«
    Klar! »Sehr gut, Chef Venn. Ich sehe, wir sind gleicher Meinung in dieser Sache.« Maßnahme 2: Alarmieren Sie die medizinische Behörde in Ihrem Distrikt. Jedem das Seine. »Ich werde das Admiral Vorpatril berichten und ihn um medizinische Hilfe bitten. Ich nehme an, Station Graf hat ihre eigenen Notfallpläne.«
    »Sobald Sie meinen Kommunikator-Kanal freigeben.«
    »In Ordnung. Zum frühest möglichen Zeitpunkt möchte ich auch die Anschlussröhren lösen und das Schiff ein wenig aus seiner Andockbühne wegbewegen, einfach um auf Nummer Sicher zu gehen. Falls Sie oder die Eichmeisterin die Flugkontrolle der Station warnen und den Shuttle, den Vorpatril schickt, genehmigen lassen würden, so wäre das äußerst hilfreich. In der Zwischenzeit lege ich Ihnen unbedingt nahe, die Schleusen zwischen dem Rumpf, in dem Sie sich befinden, und diesem zentralen Bereich zu verschließen bis … wir mehr

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