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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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entlang. Es bildete sich ein Bild in seinem Kopf: der Ba, wie er den ganzen Tag arbeitete, mit erbarmungsloser Schnelligkeit und Konzentration. Wie er von jedem Replikator den Deckel hob, wie er Membran, Fruchtwasser und weiche Haut mit einer Probiernadel durchstach, die Nadeln aneinander reihte, Reihe um Reihe, in einer Gefriereinheit von der Größe eines kleinen Reisekoffers. Wie er die Essenz seiner geneti313
    schen Nutzlast zu etwas miniaturisierte, das er mit einer Hand davontragen konnte. Um den Preis, dass er die Originale aufgab? Dass er die Beweise zerstörte?
    Vielleicht hat er das schon getan, und wir können bloß die Auswirkungen noch nicht sehen. Wenn der Ba es fertig brachte, dass erwachsene Körper binnen Stunden ihre eigenen Flüssigkeiten verdampften und zu dickflüssigen Pfützen wurden, was konnte er dann mit solchen kleinen Körpern anstellen?
    Der Cetagandaner war nicht dumm. Sein Schmuggel—
    vorhaben hätte nach Plan verlaufen können, wenn nicht der Schnitzer mit Gupta passiert wäre. Der dem Ba bis hierher gefolgt war und Solian in die Sache hineingezogen hatte –
    durch dessen Verschwinden das Durcheinander mit Corbeau und Granat Fünf ausgelöst worden war, was zu dem vermasselten Überfall auf den Sicherheitsposten der Quaddies geführt hatte, der in der Beschlagnahme der Flotte einschließlich der kostbaren Fracht des Ba geendet hatte. Miles wusste genau, wie man sich fühlte, wenn man sah, wie eine sorgfältig geplante Mission durch einen unglücklichen Zufall den Bach hinunterging. Wie würde der Ba auf diese elende, herzzerreißende Verzweiflung reagieren? Miles hatte fast kein Gespür für die Person, obwohl er ihr zweimal begegnet war. Der Ba war gewieft, aalglatt und selbst-beherrscht. Er konnte mit einer Berührung töten und dabei lächeln.
    Aber wenn der Ba seine Nutzlast auf eine minimale
    Masse reduzierte, dann würde er seine Flucht bestimmt nicht mit einem Gefangenen belasten.
    »Ich glaube«, sagte Miles, musste jedoch innehalten, um 314
    sich zu räuspern, da seine Kehle ausgetrocknet war. Bel würde auf Zeit spielen. Aber wenn Zeit und Einfallsreichtum ausgingen und niemand kam und niemand kam und niemand kam … »Ich glaube. Bel könnte noch an Bord der Idris sein. Wir müssen das Schiff durchsuchen. Sofort.«
    Roic schaute sich um und blickte verzagt drein. »Das ganze Schiff, Mylord?«
    Miles wollte schreien Ja! , doch sein langsames Gehirn wandelte dies um in: »Nein. Bel hatte keine Zugangscodes über die Quaddie-Kontrolle der Luftschleuse hinaus. Der Ba hatte Codes nur für diesen Frachtraum und seine eigene Kabine. Alles, was vorher schon verschlossen war. müsste es immer noch sein. Im ersten Durchgang überprüfen Sie nur ungesicherte Räume.«
    »Sollten wir nicht auf Chef Venns Polizisten warten?«, fragte Leutwyn unsicher.
    »Wenn jemand an Bord zu kommen versucht, der noch
    nicht der Biokontamination ausgesetzt war, dann schwöre ich, ich werde ihn selbst betäuben, bevor er durch die Luftschleuse kommt. Ich mache keinen Spaß.« Miles’ Stimme klang heiser vor Entschlossenheit.
    Leutwyn sah erschrocken aus, doch Greenlaw nickte
    nach einem Moment der Erstarrung. »Ich verstehe genau, was Sie meinen, Lord Auditor Vorkosigan. Und ich muss Ihnen zustimmen.«
    Sie verteilten sich paarweise, die forschend dreinblickende Greenlaw gefolgt von dem etwas verwirrten Richter, Roic entschlossen an Miles’ Schulter. Miles versuchte es zuerst an der Kabine des Ba, doch er fand sie ebenso leer vor wie zuvor. Vier weitere Kabinen waren 315
    unverschlossen geblieben, drei davon vermutlich, weil man die Habseligkeiten daraus weggeräumt hatte, die vierte anscheinend aus bloßer Nachlässigkeit. Die Krankenstation war verschlossen, wie man sie nach Bels Inspektion mit den MedTechs am vergangenen Abend zurückgelassen
    hatte. Der Navigationsraum war voll gesichert. Auf dem Deck darüber war die Küche offen, wie auch einige der Erholungsbereiche, aber sie fanden dort weder einen betanischen Hermaphroditen noch unnatürlich zersetzte Überreste. Greenlaw und Leutwyn kamen vorbei und berichteten, dass alle anderen Frachträume in dem riesigen langen Zylinder, in dem sich auch die Fracht des Ba befand, noch verschlossen waren, wie es sich gehörte. Venn, so entdeckten sie, hatte eine KomKonsole in der Lounge der Passagiere besetzt; als man ihn über Miles’ neue Theorie ins Bild setzte, erbleichte er und schloss sich Greenlaw an. Fünf weitere Schiffsrümpfe blieben noch zu

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