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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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rückwärts. Wir sind alle hier, also wenn Sie etwas sehen, das sich bewegt und nicht grün wie ein Quaddie ist, dann schießen Sie als Erster.«
    Roic schluckte mannhaft. »Ja, nun, schauen Sie. dass Sie hier bleiben, Mylord. Sausen Sie nicht auf eigene Faust 356
    ohne mich los!«
    »Ich würde nicht im Traum daran denken«, versprach
    Miles.
    Roic galoppierte davon. Miles verbesserte seinen linkischen Griff um den Betäuber. stellte sicher, dass er auf maximale Kraft eingestellt war und nahm eine Position ein, die teilweise von der Tür geschützt war. Von dort starrte er mit finsterem Blick den zentralen Korridor entlang hinter der wegeilenden Gestalt seines Leibwächters her.
    Ich begreife das nicht.
    Etwas passte nicht zusammen, und wenn er nur zehn zusammenhängende Minuten bekommen könnte, ohne dass neue fatale taktische Krisen auftauchten, dann würde es ihm vielleicht aufgehen … Er versuchte, nicht an seine stechenden Hände zu denken, und nicht daran, war für ein raffinierter mikrobischer Einschleichangriff sich gerade durch seinen Körper stehlen mochte, vielleicht sogar sich seinen Weg in sein Gehirn bahnen würde.
    Ein gewöhnlicher kaiserlicher Diener-Ba hätte eigentlich sterben müssen, bevor er etwas ihm Anvertrautes wie diese mit winzigen Haud gefüllten Replikatoren aufgab. Und selbst wenn dieser hier als eine Art Spezialagent ausgebildet worden war, warum verwendete er diese ganze kritische Zeit darauf, Proben von den Föten zu nehmen, die zu verlassen oder vielleicht sogar zu zerstören er drauf und dran war? Von jedem Haud-Kind, das jemals erzeugt wurde, wurde die DNA in den zentralen Genbanken der Sternenkrippe archiviert. Sie konnten noch mehr erzeugen, gewiss. Was machte diese Charge so unersetzlich?
    Seine Gedankengänge kamen vom Weg ab, als er sich

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    kleine gentechnisch erzeugte Parasiten vorstellte, die sich hektisch in seinem Blutstrom vermehrten, blipblip-blipblip. Beruhige dich, verdammt. Er wusste eigentlich nicht, ob er überhaupt mit derselben schlimmen Krankheit infiziert war wie Bel. Ja , es könnte sogar noch etwas Schlimmeres sein. Doch gewiss sollte ein cetagandanisches Designer-Neurotoxin – oder sogar ein ganz gewöhnliches handelsübliches Gift – viel schneller wirken als das hier.
    Wenn es allerdings eine Droge ist, die das Opfer mit Paranoia zum Wahnsinn treiben soll, dann wirkt sie wirklich gut. War das Repertoire des Ba an Teufelstränken begrenzt? Wenn er welche hatte, warum dann nicht viele?
    Die Stimulanzien oder Hypnotika, die er bei Bel benutzt hatte, mussten – gemessen an den Normen der verdeckten Operationen – nichts Außergewöhnliches gewesen sein.
    Wie viele andere tolle Biotricks hatte er noch auf Lager?
    War Miles gerade dabei, höchstpersönlich den nächsten zu demonstrieren?
    Werde ich lange genug leben, um Ekaterin ade zu sagen? Ein Abschiedskuss stand nicht zur Debatte, es sei denn, sie drückten ihre Lippen auf die entgegengesetzten Seiten eines wirklich dicken Glasfensters. Er hatte ihr so viel zu sagen; es schien unmöglich herauszufinden, wo er anfangen sollte. Noch unmöglicher allein mit der Stimme, über einen offenen, ungesicherten öffentlichen Kommunikatorkanal. Kümmere dich um die Kinder. Gib ihnen jeden Abend den Gutenachtkuss für mich, und sage ihnen, dass ich sie geliebt habe, auch wenn es mir nicht vergönnt war, sie zu sehen. Du wirst nicht allein sein – meine Eltern werden dir helfen. Sage meinen Eltern … sage ihnen …

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    Ging es schon los mit diesem verdammten Ding? Oder
    kamen die heiße Panik, die Tränen und das Würgen in seiner Kehle völlig aus ihm selbst? Ein Feind, der einen von innen her angriff – man konnte versuchen, das Innerste nach außen zu kehren, um ihn zu bekämpfen, aber man würde keinen Erfolg haben – schmutzige Waffe! Offener Kanal oder nicht, ich rufe sie jetzt an …
    Stattdessen ertönte Venns Stimme an seinem Ohr. »Lord Vorkosigan, schalten Sie auf Kanal 12. Ihr Admiral Vorpatril will Sie sprechen. Dringend.«
    Miles zischte durch die Zähne und schaltete den Kommunikator seines Helms um. »Hier Vorkosigan.«
    »Vorkosigan. Sie Idiot …!«In der letzten Stunde hatte der Admiral offensichtlich ein paar Titel aus seinem Wortschatz verloren. »Was zum Teufel ist dort drüben los? Warum antworten Sie nicht über Ihren eigenen Kommunikator?«
    »Der befindet sich in meinem Biotainer-Anzug und ist im Moment unzugänglich. Leider musste ich den Anzug in großer Eile anziehen. Denken Sie

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