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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Miles hielt ihm beide brennenden Hände entgegen. Die Maschine dröhnte, während der MedTech den gerichteten Vibrationsstrahl über die befallenen Gebiete wandern ließ und das mächtige Vakuum die losen Überbleibsel, makroskopische wie mikroskopische, in den verschlossenen Auffangbeutel saugte.
    Der Arzt beugte sich mit einem Skalpell und einer Pinzette dazwischen und schnitt und riss die restlichen Fetzen der Handschuhe ab, die ebenfalls in das Behältnis gesaugt wurden.
    Der Wascher schien wirksam zu sein; Miles’ Hände
    fühlten sich nicht mehr so schlimm an, auch wenn sie noch immer pulsierten. War seine Haut verletzt? Er führte seine nun bloßen Handflächen näher an die Gesichtsscheibe heran, womit er den Arzt behinderte, der leise zischte. Ja, rote Bluttropfen quollen aus den Falten des geschwollenen Gewebes hervor. Mist. Mist, Mist …
    Clogston richtete sich auf und blickte um sich, die Lippen zu einer Grimasse verzogen. »Ihr Biotainer-Anzug ist völlig versaut, Mylord.«
    »An dem anderen Anzug gibt es noch ein Paar Handschuhe«, erklärte Miles. »Die könnte ich mir holen.«
    »Noch nicht.« Clogston beschmierte Miles’ Hände eilends mit einem geheimnisvollen klebrigen Zeug und wickelte sie in Biotainer-Schutztücher, die er an den Handgelenken zuband. Es war Miles, als trüge er Fausthandschuhe über Hände voller Schleim, aber der brennende 351
    Schmerz ließ nach. Am anderen Ende des Raums steckte der Techniker Fragmente eines der kontaminierten Handschuhe in ein Analysegerät. War der dritte Mann drinnen bei Bel? Befand sich Bel noch in dem Eisbad? War er noch am Leben?
    Miles tat einen tiefen, beruhigenden Atemzug. »Haben Sie schon eine Diagnose bezüglich Hafenmeister Thorne?«
    »O ja, wir haben sie gerade geliefert bekommen«, sagte Clogston in einem etwas zerstreuten Ton, während er noch die zweite Umwicklung an Miles’ Handgelenk abschloss.
    »Als wir die erste Blutprobe durchlaufen ließen. Was zum Teufel wir dagegen tun können, ist noch nicht offensichtlich, aber ich habe einige Ideen.« Er richtete sich wieder auf und blickte mit tief gerunzelter Stirn auf Miles’
    Hände. »Im Blut und Gewebe des Herms wimmelt es von künstlichen – das heißt, biologisch manipulierten – Parasiten.« Er blickte auf. »Sie scheinen eine anfängliche, latente, asymptomatische Phase zu haben, während der sie sich schnell im ganzen Körper vermehren. Dann schalten sie zu einem bestimmten Zeitpunkt – möglicherweise ausgelöst durch ihre eigene Konzentration – um auf die Produktion zweier chemischer Stoffe in verschiedenen Bläschen ihrer eigenen zellulären Membran. Die Bläschen werden prall gefüllt. Ein Anstieg der Körpertemperatur des Opfers löst das Platzen der Bläschen aus, und die chemischen Stoffe ihrerseits reagieren heftig exothermisch miteinander – töten die Parasiten, schädigen das umgebende Gewebe des Wirtes und regen noch mehr nahe Parasiten an, zu explodieren.
    Winzige Nadelspitzenbomben im ganzen Körper. Es ist«, in seiner Stimme klang widerwillige Bewunderung an, 352
    »elegant. Auf eine grässliche Art.«
    »Hat – hat dann meine Eiswasserbehandlung Thorne geholfen?«
    »Ja, unbedingt. Das Absenken der Kerntemperatur hat die Kaskade vorübergehend angehalten. Die Parasiten hatten schon fast die kritische Konzentration erreicht.«
    Miles kniff die Augen in einem Aufwallen von Dankbarkeit zusammen. Dann öffnete er sie wieder. »Vorübergehend?«
    »Ich habe noch nicht herausgefunden, wie wir die verdammten Dinger loswerden. Wir versuchen einen chirurgischen Shunt in einen Blutfilter umzuwandeln, um sowohl die Parasiten mechanisch aus dem Blutstrom des Patienten zu entfernen als auch das Blut auf ein kontrolliertes Grad abzukühlen, bevor wir es dem Körper wieder zuführen. Ich glaube, ich kann die Parasiten veranlassen, selektiv über den Schlauch des Shunts auf einen angewandten Elektrophoresegradienten zu reagieren und sie so direkt aus dem Blutstrom herausholen.«
    »Wäre es dann damit geschafft?«
    Clogston schüttelte den Kopf. »Mit dieser Methode
    kommt man nicht an die Parasiten heran, die in anderem Gewebe wohnen und Reservoire der Wiederansteckung
    darstellen. Es ist keine Heilung, aber ich glaube, wir könnten damit Zeit gewinnen. Eine Heilung müsste irgendwie die Parasiten im Körper bis auf den letzten töten, sonst würde der Prozess wieder von vorn beginnen.« Er verzog den Mund. »Mit internen Vermiziden könnte es verzwickt werden. Wenn man

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