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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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waren dessen Sicherheitsleute am meisten beschäftigt; vielleicht hatte Solian nicht viel Zeit gehabt, um Souvenirs zu kaufen.
    Miles versuchte aus dem schlau zu werden, was zurückgeblieben war. Ein halbes Dutzend Uniformen, ein paar zivile Kleidungsstücke, eine unförmige Jacke, einige Schuhe und Stiefel … Solians maßgeschneiderter Druckanzug.
    Dies schien ein teures Stück zu sein, das man vielleicht für einen langen Aufenthalt im Quaddie-Raum brauchen konnte. Allerdings nicht sehr anonym mit den barrayaranischen Militärabzeichen darauf.
    Da sie in der Kabine nichts fanden, was sie von der Plackerei der Prüfung der Vid-Aufzeichnungen befreit hätte, kehrten Miles und Roic in Solians Büro zurück und fingen an. Wenn nichts anderes dabei herauskäme, so ermutigte Miles sich selbst, dann würde das Betrachten der Sicherheits-Vids ihm einen mentalen Eindruck der potenziellen Hauptpersonen des Dramas geben … die sicherlich irgendwo in der Menge der Personen verborgen waren, die nichts mit der Sache zu tun hatten. Dass er alles anschaute, war ein sicheres Zeichen dafür, dass er noch nicht wusste, was zum Teufel er da tat, doch es handelte sich um die einzige Methode, die er gefunden hatte, um den unauffälligen Anhaltspunkt aufzuspüren, den alle anderen übersehen hatten.

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    Nach einer Weile ließ eine Bewegung in der Bürotür ihn aufblicken. Bel war zurückgekehrt und lehnte am Türrahmen.
    »Habt ihr schon etwas gefunden?«, fragte der Hermaphrodit.
    »Bis jetzt nicht.« Miles hielt das Vid-Display an. »Hat sich dein betanischer Freund um seine Probleme kümmern können?«
    »Nun, er arbeitet noch daran. Er füttert die Viecher und schaufelt den Mist weg, oder zumindest gibt er ein Nährkonzentrat in die Replikatorenreservoirs und entfernt die Abfallbeutel von den Filtereinheiten. Ich kann jetzt verstehen, warum Dubauer unglücklich über die Verspätung ist.
    Wenn er seine Fracht verliert, dann erleidet er einen mächtigen finanziellen Verlust.«
    »Hm. Die meisten Tierzüchter versenden eingefrorene Embryos«, sagte Miles. »So hat mein Großvater seine speziell gezüchteten Vollblutpferde von der Erde importiert.
    Dann implantierte er sie nach der Ankunft in eine aufgekreuzte Stute, um die Sache zu vollenden. Billiger, leichter, weniger Pflege – und eventuelle Verzögerungen beim
    Transport waren kein Thema. Allerdings nutzt vermutlich Dubauers Methode die Reisezeit für die Reifung.«
    »Dubauer sagte, die Zeit sei ein wesentlicher Faktor.«
    Bel zog die Schultern hoch und runzelte unbehaglich die Stirn. »Was haben im Übrigen die Logbücher der Idris über Dubauer und seine Fracht zu sagen?«
    Miles rief die Daten auf. »An Bord gekommen, als die Flotte sich im Orbit von Komarr versammelte. Unterwegs nach Xerxes – dem nächsten Halt nach Station Graf, was 191
    für ihn diesen Schlamassel besonders frustrierend machen muss. Reservierung durchgeführt etwa … sechs Wochen, bevor die Flotte abreiste, und zwar über einen komarranischen Schiffsagenten.« Eine legale Firma; Miles erkannte den Namen wieder. Die Daten zeigten nicht, wo Dubauer und seine Fracht ursprünglich herkamen, und auch nicht, ob der Hermaphrodit beabsichtigt hatte, auf Xerxes auf einen anderen kommerziellen – oder privaten – Transport umzusteigen, um ein weiteres, endgültiges Ziel anzusteuern. Miles blickte Bel fragend an. »Beschäftigt dich irgendetwas?«
    »Ich … weiß nicht. Irgendwas ist komisch an Dubauer.«
    »In welcher Hinsicht? Würde ich den Witz verstehen?«
    »Wenn ich es sagen könnte, dann würde es mich nicht so sehr beschäftigen.«
    »Er scheint ein pedantischer älterer Herrn zu sein …
    vielleicht ist er irgendwas im akademischen Bereich?«
    Universitäre biotechnische Forschung und Entwicklung –
    das würde zu der seltsam präzisen und höflichen Art passen. Und auch seine persönliche Schüchternheit.
    »Das könnte eine Erklärung sein«, erwiderte Bel, doch es klang nicht überzeugt.
    »Komisch. Stimmt.« Miles machte sich eine Notiz, dass er bei seiner Durchsuchung der Vid-Aufzeichnungen die Bewegungen des Hermaphroditen an und von Bord der
    Idris verfolgen wollte.
    Bel, der ihn beobachtete, bemerkte: »Greenlaw war übrigens insgeheim von dir beeindruckt.«
    »War sie das? Es ist ihr sicherlich gelungen, das vor mir geheim zu halten.«

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    Bel grinste. »Sie sagte mir, du wirktest sehr aufgaben-orientiert. Im Quaddie-Raum ist das ein Kompliment. Ich habe ihr nicht erklärt, dass du es

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