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Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen

Titel: Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Kaiserreich von Barrayar?«
    Miles biss sich auf die Zunge, um weder zu sagen jawohl, sicherlich!. noch alternative Lösungen vorzuschlagen, die Greenlaw und die Union mit einbezogen. Man erwartete von ihm, dass er sich um das große Ganze kümmerte und sich nicht in all die menschlichen – und unmenschlichen Details verwickeln ließ. Er machte eine neutrale Geste und ließ Bel seinen betanischen Landsmann hinausbegleiten.
    Miles verbrachte noch ein paar Minuten mit vergeblichen Versuchen, in den Vid-Aufzeichnungen etwas Aufregendes zu finden, dann kehrte Bel zurück.
    Miles schaltete das Viel ab. »Ich glaube, ich würde mir gern einmal die Fracht dieses komischen Betaners anschauen.«
    »Da kann ich dir nicht helfen«, sagte Bel. »Ich habe die Codes für die Frachtschränke nicht. Nur die Passagiere sollen vertragsgemäß Zugang zu dem Raum haben, den sie gemietet haben, und die Quaddies haben sich nicht die Mühe gemacht, einen Gerichtsbeschluss zu erwirken, der die Passagiere zwingt, ihre Codes herauszurücken. Das verringert die Haftung der Station Graf für Diebstähle, während die Passagiere nicht an Bord sind. Du musst Dubauer dazu bringen, dass er dich ranlässt.«
    »Mein lieber Bel, ich bin kaiserlicher Auditor, und das hier ist nicht nur ein auf Barrayar registriertes Schiff, es gehört sogar der Familie von Kaiserin Laisa. Ich gehe, wohin ich will. Solian muss einen Sicherheitsmastercode für jeden Winkel dieses Schiffes haben. Roic?«

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    »Hier haben wir’s, Mylord.« Der Gefolgsmann klopfte auf sein Notizgerät.
    »Sehr gut, dann gehen wir mal.«
    Bel und Roic folgten ihm den Korridor hinab und durch die zentrale Schleuse in den angrenzenden Frachtbereich.
    Die Doppeltür zu der zweiten Kammer öffnete sich, als Roic sorgfältig den Code auf der Schlosstastatur eintippte.
    Miles steckte den Kopf hinein und schaltete die Lichter an.
    Es war ein eindrucksvoller Anblick. Glänzende Regale mit Replikatoren standen voll besetzt in dichten Reihen, füllten den Raum und ließen nur schmale Gänge zwischen sich frei. Jedes Regal saß festgeschraubt auf seiner eigenen Schwebepalette, vier Fächer zu je fünf Einheiten – also zwanzig in einem Regal, mannshoch (an Roic gemessen).
    Unter abgedunkelten Display-Anzeigen blinkten auf jedem Replikator Steuertäfeln mit beruhigend grünen Lichtern.
    Einstweilen noch.
    Miles schritt den Gang entlang, der von fünf Paletten gebildet wurde, umrundete das Ende und kam zählend den nächsten Gang zurück. Noch mehr Paletten säumten die Wände. Bels Schätzung von tausend schien ziemlich genau zuzutreffen. »Man sollte meinen, die Plazentakammern für Tiere wären größer. Die hier scheinen fast identisch mit denen bei uns zu Hause zu sein.« Mit denen Miles in letzter Zeit intim vertraut geworden war. Diese Mengen hier waren sichtlich für Massenproduktion bestimmt. Alle zwanzig Einheiten, die auf einer Palette aufgestapelt waren, hatten sparsamerweise Reservoirs, Pumpen, Filtergeräte und die Steuertafel gemeinsam. Miles beugte sich vor. »Ich sehe kein Markenzeichen eines Herstellers.« Und keine Serien197
    nummern oder etwas anderes, was den Herkunftsplaneten dieser sichtlich erstklassigen Maschinen verraten würde. Er tippte ein Steuerzeichen ein, um den Monitorschirm zu aktivieren.
    Der leuchtende Schirm zeigte ebenfalls keine Herstellungsdaten oder Seriennummern an. Nur ein stilisiertes Muster eines scharlachroten schreienden Vogels auf einem silbernen Hintergrund … Miles’ Herz begann zu holpern.
    Was zum Teufel tat das hier …?
    »Miles«, meldete sich Bels Stimme, die aus weiter Ferne zu kommen schien, »wenn du ohnmächtig werden solltest, dann leg deinen Kopf hin.«
    »Zwischen meine Knie«, keuchte Miles, »ich sag dann meinem Arsch Lebewohl. Bel, weiß du, was das für ein Zeichen ist?«
    »Nein«, erwiderte Bel in einem misstrauischen Ton, der zu besagen schien: Was denn jetzt?
    »Das ist das Zeichen der cetagandanischen Sternenkrippe. Nicht der militärischen Ghem-Lords, nicht ihrer kultivierten – und ich meine das in beiderlei Sinn – Herren, der Haud-Lords – nicht einmal des Kaiserlichen Himmlischen Gartens. Noch höher. Die Sternenkrippe ist der innerste Kern des innersten Rings des ganzen verdammten gigantischen gentechnischen Projekts, welches das cetagandanische Imperium darstellt. Die eigene Gen-Bank der Haud-Ladys. Dort planen sie ihre Kaiser. Die Haud-Ladys arbeiten nicht mit Tier-Genen. Sie glauben, das sei unter ihrer Würde.

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