Vorkosigan 17 Diplomatische Verwicklungen
Überbleibsel aus Lisbets Jugend ein Jahrhundert zuvor – waren alle haarlos gemacht worden. Es war eine Mode, die inzwischen vergangen ist.
Aber die Ba sind keine Diener, oder sind jedenfalls nicht nur Diener der kaiserlichen Haud. Erinnerst du dich daran, was ich über die Haud-Ladys der Sternenkrippe sagte, dass sie nur mit menschlichen Genen arbeiten? An den Ba testen die Haud-Ladys zukünftige neue Gen-Komplexe aus, 201
Verbesserungen der Haud-Rasse, bevor sie entscheiden, ob diese gut genug sind, um sie den jeweils neuen Modellen der Haud hinzuzufügen. In einem bestimmten Sinn sind die Ba Geschwister der Haud. Fast ältere Geschwister. Sogar Kinder, von einem bestimmten Blickwinkel aus gesehen.
Die Haud und die Ba sind zwei Seiten einer einzigen Medaille.
Ein Ba ist genauso klug und gefährlich wie ein Haud-Lord. Aber nicht so autonom. Die Ba sind ebenso loyal, wie sie geschlechtslos sind, weil sie eben so geschaffen sind, und das aus teilweise denselben Gründen der Kontrolle. Das erklärt zumindest, warum ich immerzu dachte, ich sei Dubauer schon einmal irgendwo begegnet. Wenn dieser Ba nicht die meisten seiner Gene mit Fletchir Giaja höchstpersönlich teilt, dann fresse ich meine, meine, meine …«
»Fingernägel?«, schlug Bel vor.
Miles nahm schnell die Hand vom Mund. »Wenn Dubauer ein Ba ist«, fuhr er fort, »und ich würde schwören, dass er einer ist, dann müssen diese Replikatoren voll sein mit cetagandanischen … Irgendwas. Aber warum hier?
Warum transportiert er sie getarnt und zwar ausgerechnet auf einem Schiff eines einst und vielleicht zukünftig feindlichen Reiches? Nun, ich hoffe, zukünftig nicht mehr – die letzten drei Runden offener Kriege, die wir mit unseren cetagandanischen Nachbarn hatten, waren gewiss genug.
Wenn das hier eine offene und korrekte Sache wäre, warum reist er dann nicht auf einem cetagandanischen Schiff mit allem Drum und Dran? Ich garantiere dir, es geht hier nicht um Sparsamkeit. Die Sache ist äußerst geheim, aber vom wem und warum? Was zum Teufel hat die Sternen202
krippe überhaupt vor?« Er drehte sich im Kreis, da er nicht mehr stillhalten konnte. »Und was ist so teuflisch geheim, dass dieser Ba diese lebendig wachsenden Föten diese ganze Strecke mitbringt, aber dann plant, sie alle zu töten, um eher das Geheimnis zu wahren, als um Hilfe zu bitten?«
»So ist das also«, sagte Bel. »Ja, das ist … ein bisschen beunruhigend, wenn man darüber nachdenkt.«
»Das ist ja schrecklich«, warf Roic ungehalten ein.
»Vielleicht hat Dubauer gar nicht wirklich die Absicht, sie zu beseitigen«, bemerkte Bel unsicher. »Vielleicht hat er das nur gesagt, um uns dazu zu bringen, dass wir mehr Druck auf die Quaddies ausüben, damit sie ihm eine Chance geben und ihn seine Fracht von der Idris herunternehmen lassen.«
»Ah …«, sagte Miles. Das war eine attraktive Idee – er könnte seine Hände in Unschuld waschen angesichts dieses ganzen fürchterlichen Schlamassels … »Mist. Nein, noch nicht, jedenfalls. Tatsächlich möchte ich, dass ihr die Idris wieder abschließt. Lasst Dubauer nicht – lasst niemanden mehr an Bord. Einmal in meinem Leben möchte ich mich wirklich mit dem Hauptquartier absprechen, bevor ich springe. Und so schnell wie möglich.«
Was hatte Gregor gesagt – oder eher angedeutet? Etwas hat die Cetagandaner um Rho Ceta aufgestört. Etwas Eigenartiges. O Majestät, hier haben wir jetzt etwas sehr Eigenartiges. Gab es da Verbindungen?
»Miles«, sagte Bel leicht verärgert. »Ich bin gerade durch die Reifen gesprungen und habe Watts und Greenlaw überredet, dass sie Dubauer wieder auf die Idris lassen.
Wie soll ich ihnen die plötzliche Kehrtwendung erklären?«
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Bel zögerte. »Falls diese Fracht und ihr Besitzer für den Quaddie-Raum gefährlich sind, dann sollte ich das melden.
Glaubst du. der Quaddie in der Herberge könnte vielleicht auf Dubauer geschossen haben statt auf dich oder mich?«
»Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, ja.«
»Dann ist es … nicht richtig, die Station über etwas im Unklaren zu lassen, was vielleicht ein Sicherheitsthema ist.«
Miles holte Luft. »Du bist hier der Vertreter der Station Graf; du weißt es. folglich weiß es auch die Station. Das reicht. Einstweilen.«
Bel runzelte die Stirn. »Dieses Argument ist selbst für mich zu hinterhältig.«
»Ich bitte dich nur zu warten. Abhängig davon, welche Information ich von zu Hause bekomme, könnte ich schließlich durchaus
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