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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ufer halten, so daß die Strömung uns nicht behindern wird. Und das Schwimmen mit der Strömung geht leichter. Ich weiß nicht, ob wir es gegen die Ansaugpumpen schaffen würden … Das Dach beider Tunnel ist ungleichmäßig, deshalb sollte die Luft kein Problem sein.“
    „Wieso ‚sollte’?“ fragte Kitten.
    Philip warf einen Blick auf seinen Armbandchronometer. „Nun, draußen müßte es jetzt dunkel werden. Ich hatte keine Gelegenheit mehr, mir die Gezeitentabellen anzusehen, und es wäre merkwürdig oder sogar verdächtig gewesen, wenn ich mich erkundigt hätte. Manchmal, wenn beide Monde am Himmel stehen und der August seinen Höchststand erreicht hat, steigt das Wasser bis an das Dach des Kanals.“
    „Kein Hindernis“, sagte Porsupah zu Kitten. „Es wird dir gut tun, die Puste mal für eine Weile anzuhalten.“
    Sie sah in drohend an. „Ich weiß nur noch nicht, ob ich mit deinem linken oder deinem rechten Schnurrbart anfangen soll. Was meinen Sie, Kapitän?“
    Aber Malcolm beobachtete Philip. Der junge Mann hatte bereits die Metallplatte entfernt, die einen mit Instrumenten vollgestopften Schrank schützte. Wie durch Zauberei hielt er einige komplizierte, aber winzige Werkzeuge in der Hand, darunter einen ganz merkwürdigen Schraubenzieher mit einem Kopf, der geometrisch verrückt war.
    Philip legte die Werkzeuge ordentlich beiseite und blickte auf. „Kapitän, ich glaube, Sie sollten sich an die Tür dort drüben postieren.“ Entschuldigend setzte er hinzu: „Es ist der einzige Eingang vom Komplex her. Miss Kai-sung, Porsupah-al, wenn Sie einen Abschnitt von der Plastikkuppel entfernen könnten, der groß genug ist, um uns durchzulassen, dann würde uns das ein bißchen Zeit sparen. Der linke Kanal hat transparente, auf Druck reagierende Riegel an beiden Seiten. Sie müßten vier, je zwei an einer Seite, lösen, um einen Abschnitt zu entfernen.“
    Malcolm war überzeugt, die Minuten würden nicht in sechzig gleiche Sekunden eingeteilt. Er ertappte sich dabei, daß er ängstlich in den Wartungstunnel, den sie zu dem einzigen Eingang benutzt hatten, und zurück zu Porsupah und Kitten blickte, die fieberhaft an ihrem zweiten Riegel arbeiteten. Da sie einige Zeit nicht mehr bewegt worden waren, erwiesen die Riegel sich als hartnäckig.
    Nach einer Weile zog ihr Führer Malcolms Aufmerksamkeit auf sich. Der junge Mann arbeitete schnell und konzentriert. Die langen Finger tanzten wie Spinnenbeine über das Netz aus Drähten, Impulsistoren, Komponenten in festem und flüssigem Zustand.
    „Glauben Sie, man vermißt uns schon?“ fragte Malcolm.
    „Das kommt ganz darauf an, ob irgendwer den Befehl erhalten hat, Sie zu besuchen, nachdem ich Ihnen das Essen gebracht hatte“, antwortete Philip, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. „Ich weiß bestimmt, daß sich in Ihrem Zimmer keine Drei-D-Kamera befand. Das ist jetzt auch gleichgültig. Ich rate Ihnen nicht, umzukehren und nachzusehen.“
    Es überraschte Malcolm nicht, daß der junge Mann heftig schwitzte. Ob das von der Konzentration auf seine Arbeit kam oder ob er nervös war, konnte Malcolm nicht sagen.
    Der junge Ingenieur machte jetzt vorsichtig weiter. „Ich habe soeben das Alarmsystem ausgeschaltet. Nur noch eine Minute und der Strom für das Abwassertor ist abgestellt – diese blöden, veralteten Festschalter …“
    „Hat der Computer keine Überbrückungsschaltung für Notfälle – zum Beispiel, wenn ein Unbefugter die Stromleitung unterbricht?“ erkundigte sich Kitten.
    „Hier an dieser Stelle. Auch darum kümmere ich mich. Das ist knifflig … Aber mehr Sorgen mache ich mir darüber, daß irgendwer kommt, während wir zum Tor schwimmen, und den Strom wieder einschaltet. Wie wir dann … Geschafft!“
    „He, was machen Sie …?“
    Malcolm dachte nicht, sah nicht hin. Er fuhr herum und legte sein ganzes Gewicht in den Handkantenschlag. Der Mann kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden. Malcolms Aufmerksamkeit war völlig Philips Manipulationen der Computer-Innereien zugewandt gewesen, und er hatte völlig vergessen, daß er die Tür bewachen sollte. Der Mann war ungesehen eingetreten und hatte den einen überraschten Ausruf getan. Jetzt lehnte er bewegungslos an der halb offenen Tür.
    Malcolm schloß die Tür sorgfältig und unterdrückte das fast überwältigende Verlangen, draußen nachzusehen, ob sonst noch jemand da sei. Er drehte sich um und beugte sich über die Gestalt in der grünen Biotechniker-Uniform.
    „Ich hatte nicht

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