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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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meines guten Willens.“
    „Nun, das beruhigt mich“, sagte Kingsley ganz und gar nicht beruhigt. Der Riese trat leichtfüßig aus seiner Kapsel und streckte sich. Mit schwankender Stimme fuhr Kingsley fort: „Ich entschuldige mich. So oft du willst. Ich akzeptiere deine Geschichte voll und ganz. Wenn du jetzt so freundlich sein würdest, meinen Techniker niederzusetzen? Ich glaube, er ist ohnmächtig geworden.“
    „Ich wollte ihn nicht verletzen!“ beteuerte Peot ängstlich.
    „Keine Sorge, ihm fehlt weiter nichts, sein Zustand ist absolut nicht lebensgefährlich. Setz ihn jetzt ab, bitte. Vorsichtig. Ja, so ist es gut.“ Das über sie alle emporragende Wesen trat ein paar Schritte zurück. Zwei Kollegen des Technikers beugten sich über ihn und teilten ihre Aufmerksamkeit zwischen dem Bewußtlosen und dem noch viel zu dicht neben ihnen stehenden Peot.
    Dieser nahm ihr Unbehagen wahr und machte sich daran, das Innere seiner Kapsel zu überprüfen.
    „Planst du noch weitere Überraschungen dieser Art?“ fragte Kingsley voller Unbehagen.
    „Ich bin kein so schlechter Händler, daß ich euch alles auf einmal erzähle“, dachte der Fremde. Der launige Unterton war nicht zu verkennen. Dann wurde die Stimme wieder ernst. „Ich werde mir Mühe geben, so schnell wie möglich zu arbeiten. Es gibt soviel zu tun!“ Ein gedanklicher Seufzer begleitete die letzte Bemerkung. „Das allein ist meine Aufgabe. Aber ich kann auch nicht tatenlos stillhalten und dies Ding von neuem auf eine unvorbereitete Galaxis loslassen, wenn ich jetzt eine so günstige Gelegenheit habe, es ein für alle Mal zu vernichten.“
    Kitten stellte fest, daß niemand daran dachte, sich dem Fremden zu nähern, und so tat sie es. Sie streckte die Hand aus und berührte den dicken Pelz um seine Mitte.
    „Du sprichst vom Krieg als der ersten und liebsten Beschäftigung deiner Rasse. Aber die Motive, nach denen du handelst, sind edel und altruistisch. Das verstehe ich nicht.“
    „Edel? Ja, wir waren edel. Altruistisch? Ganz im Gegenteil. Wenn diese Zeit die meiner und nicht eurer Rasse wäre, dann wärt ihr ohne Frage ein versklavtes Volk. Der Krieg war nicht nur unsere wichtigste Beschäftigung. Er war alles. Eure Versklavung wäre uns so natürlich vorgekommen, wie euch vielleicht die Freiheit anderer. Und es wären weder Bosheit noch Haß dabei im Spiel gewesen.“
    „Das ist grauenhaft!“
    Ein gedankliches Schulterzucken. „Alle Dinge im Universum sind relativ.“
    „Aber trotzdem hilfst du uns. Und ich glaube nicht daran, daß du nur einer ‚heiligen Pflicht’ folgst. Nicht nach Jahrtausenden. Du hast auch den Ingenieur so behutsam abgesetzt, wie ich mit einem Kätzchen umgehe. Warum?“
    „Zufällig bin ich eine sanfte Person“, lautete die leise Antwort. „Ich ziehe das Leben dem Tod, den Frieden dem Krieg vor. Ich liebe Ruhe, Ordnung, blühende Pflanzen, kleine Wesen, die angenehme Laute hervorbringen, das Gefühl, das der Wind mir schenkt – all diese Dinge.“
    „Das sind noch mehr Widersprüche, und keiner der ursprünglichen wird dadurch gelöst“, stellte Kitten fest.
    Der Fremde beendete seine Inspektion, drehte sich um und blickte mit allen vier Augen auf sie nieder. Unwillkürlich machte sie einen Schritt zurück. Dann trat sie zornig wieder vor.
    „Kleines Weibchen, welche Eigenschaften hätte wohl ein Vertreter deiner Rasse, der bei der Erfüllung seiner Aufgabe in Ewigkeit innerhalb einer engen Kapsel völlig allein dahintreiben müßte? Welche geistige Organisation ist dafür erforderlich, wie müssen das Nervensystem, die elektro-organischen Verbindungen beschaffen sein? Man hat keine andere Gesellschaft als gelegentlich, im Vorüberziehen, Stimmen seiner eigenen Art. Man schwebt in Unkenntnis von Zeit und Bewegung im Raum. Und doch ist die Aufgabe, die diesem Einsamen aufgebürdet ist, unendlich wichtig … Nur ein Freiwilliger konnte sie übernehmen. Er mußte sie sich erwählen, er durfte nicht den Befehl dazu erhalten. Liebe, Trost, Muße, Ruhe, Freundlichkeit, Zärtlichkeit, Streicheln, Freundschaft … so schön … O ja, ich verlor den Verstand.
    Und du, Kaninchen-mit-Fangzähnen …“ – Kingsley zuckte zusammen – „… wenn du immer noch Beweise für meine Worte brauchst, wirst du sie, wie ich fürchte, eher bekommen, als es dir lieb ist.“ Der Fremde widmete sich von neuem der Inspektion seiner Kapsel.
    „Hm“, machte Kingsley. „Na ja, ich will dafür sorgen, daß du bekommst, was du

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