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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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erhoben sich Geschäftsbauten. Dahinter und auf der linken Seite versteckten sich Privathäuser und Hotels unter sorgfältig kontrollierter Vegetation.
    Ein gedämpftes Brausen war zu hören. Malcolm warf einen kurzen Blick nach oben. Zu ihrer Rechten senkte sich eine Fähre der Mittelklasse auf ihrem Heckfeuer nieder. Er hatte Tausende von ähnlichen Landungen und ebenso konventionellen Starts beobachtet. Früher einmal hatte das Schauspiel ihn mit Ehrfurcht erfüllt. Jetzt gingen ihm nur ein paar Zahlen durch den Kopf. Er war imstande, den Schub, die wahrscheinliche Masse und sogar die Position des Mutterschiffs abzuschätzen. Und das alles in einer ihm nicht vertrauten Atmosphäre. Ein Blick auf das Mutterschiff hätte ihm auch verraten, welches sein Heimathafen war und welche Fracht es hauptsächlich beförderte.
    Kontrolliert wurden sie nur einmal am Eingang der Bucht. Dank Kittens und Porsupahs Militärausweisen ließ man sie anstandslos durch. Kitten setzte den Schweber haarscharf zwischen zwei größeren Fahrzeugen ab, was entweder von außerordentlicher Geschicklichkeit oder phantastischem Glück zeugte. Die Lücke war so eng, daß die Luftkissen sich berührten.
    Ein schneller Fußmarsch führte sie zu den Verwaltungsgebäuden der Fährstation. Sie waren eine lustige Parodie der gigantischen Komplexe auf den bedeutenderen Handelswelten. Typisch für solche kleinen Anlagen war, daß man verschiedene Dienststellen in einem gemeinsamen Büro untergebracht hatte. Das traf auch auf das Bergungsamt und das Schiffahrtsregister zu. Das Büro selbst unterschied sich in nichts von Dutzenden anderer, die sie schon gesehen hatten. Drinnen wurden sie von einem Herrn in den Dreißigern mit nichtssagendem Gesicht in Empfang genommen. Er war ein Mann von wenigen Worten und lässig in ein Netzhemd und Tropen-Lederhosen gekleidet.
    „Setzen Sie sich. Eine Sekunde.“
    Dann führte der blasse Beamte sie in einen noch winzigeren Innenraum, der mit Karten und Mikrofilm-Ablagen vollgestopft war. Ein Schwarm von Stecknadeln, Zwecken und vielfarbigen Markierungszeichen bedeckte die Karten und Diagramme, mit denen die Wände vollgehängt waren.
    „Was kann ich für Sie tun?“ seufzte er und legte seine Füße auf den Schreibtisch. Auf einem bedeutenderen Planeten hätte der Beamte die Hände gekreuzt, nicht die Fußknöchel.
    „Ja, also …“ begann Malcolm.
    „Wir möchten uns nach der Gültigkeit eines kürzlich angemeldeten Anspruchs auf eine Bergeprämie erkundigen“, unterbrach Kitten ihn.
    „Haben Sie die Signalnummer?“
    Kitten wollte ihren Vokorder zu Rate ziehen. Sie bekam nicht einmal eine Chance, ihn zu aktivieren.
    „Lassen Sie nur“, sagte der Mann. „Die Nummer ist zweiundsechzig.“
    „Ja. Zum Teufel, woher wissen Sie das?“ fragte Malcolm.
    Der Beamte lächelte leicht. „War nicht schwer. Sie alle sind offensichtlich Besucher von anderen Planeten. Dies ist die erste Eintragung seit mehreren Jahren. Logisch, daß Sie sich nicht für eine der alten interessieren … Ich kann Ihnen versichern, daß alles in bester Ordnung ist. Die Sache ist völlig legal. Die Gebühren wurden fast sofort nach der Eintragung des Signals bezahlt. Die Eintragung und der Anspruch sind bereits auf Terra aufgezeichnet worden.“
    „Trotzdem möchten wir ganz sichergehen.“ Kitten ließ sich nicht so schnell abspeisen. „Nicht etwa, daß wir daran dächten, selbst Anspruch zu erheben oder etwas auf dieser Linie.“
    „Und wenn schon“, grinste der Mann. „Dafür bin ich nicht zuständig.“
    „Um gültig zu sein“, fing Kitten stur von neuem an, „müssen alle Einzelheiten der Eintragung über die Position mit der tatsächlichen Position des Signals im Raum übereinstimmen, richtig?“
    „Natürlich.“
    „Dann hätte ich gern eine Überprüfung. Das ist für uns ziemlich wichtig.“ Sie ließ ihr spezielles Schnurren hören, das sie durch lange Übung perfektioniert hatte: „Wir wären Ihnen sooo dankbar.“
    „Davon bin ich überzeugt, aber leider ist mir nicht gestattet, Informationen dieser Art weiterzugeben, meine Dame.“
    Kitten atmete tief ein und ließ ihre Stimme um eine Oktave sinken. „Nicht einmal auf eine besondere Anfrage von besonderen Freunden hin?“
    Der Beamte beugte sich vor und schluckte.
    „Nein.“
    Malcolm konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Wenn Kitten enttäuscht war, ließ sie sich doch nichts anmerken. Statt dessen entfernte sie das Vulkanit-Band von der Innenseite ihres linken

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