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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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seine massige Faust und hielt sie so, daß Rose sie ungehindert betrachten konnte. „Machen wir Schluß mit diesem morbiden Dialog, ja? Im Interesse des gesunden Menschenverstandes. Andernfalls werden Sie mich soweit treiben, daß ich Ihnen den dürren Hals breche. Wie sollte dann das so sorgfältig ausgearbeitete Geschäft Zustandekommen?“ Er machte einen Schritt auf den Drogenhändler zu.
    Instinktiv trat Rose zurück. „Hm, ja, es könnte die Dinge komplizieren, sollte ich vorzeitig abgehen. Hier entlang bitte.“
    Malcolm saß in einem Sessel in dem einzigen Raum, auf den sie alle beschränkt worden waren. Das hochgewachsene Mädchen lag, jetzt angezogen, schlafend auf der Couch ihm gegenüber. Sie war behandelt worden und hatte ein leichtes Beruhigungsmittel bekommen. Malcolm sah sie nicht an. Porsupah, der Tolianer, machte sich eifrig an einem Schränkchen zu schaffen. Er mixte eine Flüssigkeit, die schwach nach Salbei roch. Damit ging er zu dem Mädchen und schüttelte es sanft. Statt zu reden, drückte er ihr das Glas in die Hand. Sie nahm es widerspruchslos, nippte daran, blickte zu dem lächelnden Tolianer auf und trank den Rest in mehreren großen Schlucken.
    „Puh! Was war das, du Abkömmling einer Kometenkatze?“
    „Bedaure, kulinarische Geheimnisse werden nicht preisgegeben. Clan-Eide, weißt du.“
    „Clan-Eide, beim Traubensaft meiner süßen Tante!“ Sie blinzelte mehrmals. „Auweia!“
    „Welch eine eigentümliche Bemerkung!“ sagte Porsupah. „Das ist ein Stück terranglischen Slangs, das mir völlig neu ist.“
    „Das war eigentlich kein Slang, Pors. Meine Tante… Jo hieß sie und war eine Tante väterlicherseits – war wirklich süß. Und Traubensaft hat sie auch hergestellt. Nur war das im Grunde… nun, die Trauben hätten das Ergebnis ihrer Bemühungen nicht wiedererkannt, wenn sie mit ihnen fertig war. Mein Vater pflegte bei ihrem Traubensaft zu schwören.“
    Kitten schwang ihre langen Beine von der Couch und zuckte zusammen. Sie atmete langsam und gleichmäßig durch. Erst in diesem Augenblick schien sie Hammurabi zu bemerken.
    „Danke… wer Sie auch sein mögen.“ Ihr Blick war gerade, das Gefühl der Dankbarkeit klar wie Quarz. Es setzte Malcolm in Verlegenheit. Unruhig rutschte er hin und her. Er hatte gehofft, daß ihr Abendanzug, wenn sie sich aufsetzte, weniger Fleisch zeigen würde. Das Glück hatte er nicht. Die Schwerkraft und das Modeatelier hatten sich gegen ihn verschworen. Unter normalen Umständen hätte es ihm nichts ausgemacht. Aber in welcher Situation sie sich alle auch befanden, sie war entschieden nicht normal. Er konnte nichts brauchen, was seine Aufmerksamkeit von den jetzt dringlichsten Dingen ablenkte. Und noch eins fiel ihm auf.
    Trotz der Folter, die sie gerade hatte erdulden müssen, reagierte das Mädchen besonnen. Auch das war nicht normal. Er wußte es sich nicht auszudeuten. Und es machte ihn nervös.
    Sie musterte ihn. „Nehmen Sie telepathische Verbindung mit meinen Oberschenkeln auf, wenn es unbedingt sein muß, aber sagen Sie etwas! Einen vollständigen Lebenslauf verlange ich gar nicht.“
    „Ha? Oh – mein Name ist Hammurabi. Malcolm Hammurabi. Ich bin Kapitän und Eigentümer des freien Frachters Umbra. Nun sind Sie dran.“
    „Kitten Kai-sung. Und wenn Sie Ihre Augenbrauen so abwärts drücken, verringert das Ihr Gesichtsfeld überhaupt nicht.“
    „Sonnenvater!“ seufzte Malcolm verzweifelt. Eine Spur angriffslustig fuhr er fort: „Macht es Sie nervös, wenn ich Ihre Beine anstarre?“
    „Nein. Macht es Sie nervös?“
    „Ja, gottverdammt noch mal, und wir sind nicht in einer Situation, in der ich die Zeit erübrigen könnte, sie richtig zu würdigen, und das regt mich noch mehr auf!“
    Kitten fuhr mit der Spitze des rechten Zeigefingers langsam über ihre Unterlippe.
    „Welche andere Situation haben Sie im Sinn?“
    „Geben Sie’s auf, Kapitän“, riet Porsupah, der es sich mit einem Glas in der Hand gemütlich gemacht hatte. „Sie wird Sie bis zum Null-Antrieb fertigmachen.“
    „Glauben Sie, daß ich nicht bereits im freien Fall bin?“ schnaubte Malcolm. Die verklemmte Atmosphäre zerriß wie leichter Nebel und löste sich in Gelächter auf. Keiner hatte etwas dagegen, daß es ein klein wenig hysterisch klang.
    „Okay“, meinte Kitten schließlich und rang nach Atem. „Schließen wir Frieden. Leutnant Porsupah hier und ich gehören beide zum Nachrichtendienst der Vereinigten Kirche. Wenn der alte Schurke dies

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