Vorposten des Commonwealth
mich für die Schwierigkeiten, die wir Ihnen bereitet haben, Kapitän Hammurabi.
„Malcolm“, berichtigte er sie.
„In Ordnung… Kapitän Malcolm.“ Sie grinste, runzelte die Stirn, geriet in Verwirrung. „Ich kann nicht zulassen, daß Sie dies Tauschgeschäft machen. Wissen Sie ganz genau, was das Zeug den Leuten antut?“
„Sehr viel genauer als Sie, vermute ich, kleines Mädchen.“
„Nennen Sie mich noch einmal so, und ich breche Ihnen den Arm.“
Malcolm lächelte. „Das brächten Sie fertig. Aber das änderte auch nichts mehr daran, daß ich die Maßnahmen für die Übergabe bereits getroffen habe.“
„Gibt es keine Möglichkeit, sie zu widerrufen?“ unterbrach Porsupah.
„Oh, wenn ich an ein Sendeempfangsgerät gelangen könnte – zum Beispiel das auf dem Schweber, der mich hergebracht hat –, bevor Roses Kontaktmann die Drogen erhält, dann ließe es sich machen. Doch ich halte das für eine sehr unwahrscheinliche Möglichkeit – selbst wenn ich es tun wollte, was ich nicht will. Sehen Sie, ich beabsichtige, nicht nur mein eigenes Leben, sondern auch Ihres zu retten. Auch wenn Sie es anscheinend nicht besonders hoch einschätzen.“
„Das ist eine Frage der Proportionen“, begann der Tolianer philosophisch. „Die Anzahl der Leben, die hier auf dem Spiel stehen, ist viel höher als drei. Und was Sie auch denken mögen, zufällig hänge ich an dem meinen.“
„In beiden Punkten ganz meiner Meinung“, setzte Kitten hinzu.
Malcolm geriet ein bißchen aus der Fassung. Diese „Jungfrau in Gefahr“ reagierte auf die Aussicht einer Rettung nicht so, wie es sich gehörte.
„Hören Sie zu, Sie selbstloses Geschöpf!“ setzte er hitzig an.
Sie funkelte ihn an und schien durchaus bereit, den Streit auf physischer Ebene fortzuführen.
Glücklicherweise erklang die Türglocke. Porsupah warf den beiden einen Blick zu, der ätzender war als jedes Wort, und sie entspannten sich – in gewissen Grenzen. Der Tolianer sprach in Richtung des Türmikrophons.
„Wir können uns nicht von innen einschließen, wissen Sie.“
Die Tür glitt zur Seite, und die hohe Gestalt von Malcolms jungem Führer kam zum Vorschein. Er trug ein Tablett mit einer Menge kleiner Schüsseln: Weiß-braune Schalentiere, Brot, mehrere Arten von Butter und anderen Zutaten, Zimtrinde, gedämpfte Knollen, geräucherte Schnecken…
„Man hat mich in die Küche gerufen…“ – er setzte das Tablett ab – „…und mich angewiesen, Ihnen das hier zu bringen.“
Porsupah und Kitten bemerkten zu gleicher Zeit die Fliegende Schlange. Sie erstarrten.
„Keine Angst“, beruhigte Malcolm sie. „Sie scheint ziemlich zahm zu sein.“
„Ich weiß, was eine solche Schlange tun kann“, antwortete Kitten und schob sich näher zu Malcolm hin. „Die Opfer sterben nicht leicht.“ Er widerstand dem Impuls, einen Arm um sie zu legen. Sie mochte sich entscheiden, ihn zu brechen.
Der junge Mann richtete sich auf und wollte das Zimmer verlassen. Doch dann blieb er stehen und sah Malcolm an.
„Sie werden gegen Ihren Willen festgehalten, nicht wahr?“
„Ich sollte meinen, daß das offensichtlich ist“, erklärte Kitten.
„Nicht unbedingt. Seine Lordschaft hat oft Gäste, deren Status nicht das ist, was er zu sein scheint.“ Er rieb die Schuppen am Hinterkopf seines Lieblings. Die Schlange blickte hoch, und dann legte sie sich wieder gemütlich auf der schlanken Schulter zurecht.
„Ich möchte Ihnen sagen, daß ich über die Droge Bescheid weiß, Sir.“ Auf drei Gesichtern malte sich Überraschung. „Ihre Ankunft hat es mir erleichtert, einige Dinge herauszufinden, auf die ich schon lange neugierig war. Das ist eine häßliche Sache.“ Eine lange Pause entstand. Der junge Mann sah Malcolm scharf an. „Wenn ich Ihnen helfe zu fliehen, werden Sie mir dann versprechen, daß etwas unternommen wird? Gegen die Droge meine ich.“
Kitten beugte sich eifrig vor. „Sie glauben wirklich, Sie können uns hinausschaffen?“
Philip lächelte sie äußerst unjugendlich an. „Wenn Sie das ziemlich große Risiko nicht scheuen, zu ertrinken, erschossen oder von einem elektrischen Schlag getötet zu werden, ja.“
„Wenn Sie einen Weg aus diesem Labyrinth kennen, werden wir es versuchen“, erklärte Malcolm.
„Und wir werden nicht nur etwas gegen die Droge unternehmen“, redete Kitten ihm zu, „ich bin auch überzeugt, daß die Regierung ihre Dankbarkeit in materieller Form ausdrücken wird.“
„Und Schutz vor allem,
Weitere Kostenlose Bücher