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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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für Sie tun?“ seufzte er und legte seine Füße auf den Schreibtisch. Auf einem bedeutenderen Planeten hätte der Beamte die Hände gekreuzt, nicht die Fußknöchel.
    „Ja, also…“ begann Malcolm.
    „Wir möchten uns nach der Gültigkeit eines kürzlich angemeldeten Anspruchs auf eine Bergeprämie erkundigen“, unterbrach Kitten ihn.
    „Haben Sie die Signalnummer?“
    Kitten wollte ihren Vokorder zu Rate ziehen. Sie bekam nicht einmal eine Chance, ihn zu aktivieren.
    „Lassen Sie nur“, sagte der Mann. „Die Nummer ist zweiundsechzig.“
    „Ja. Zum Teufel, woher wissen Sie das?“ fragte Malcolm.
    Der Beamte lächelte leicht. „War nicht schwer. Sie alle sind offensichtlich Besucher von anderen Planeten. Dies ist die erste Eintragung seit mehreren Jahren. Logisch, daß Sie sich nicht für eine der alten interessieren… Ich kann Ihnen versichern, daß alles in bester Ordnung ist. Die Sache ist völlig legal. Die Gebühren wurden fast sofort nach der Eintragung des Signals bezahlt. Die Eintragung und der Anspruch sind bereits auf Terra aufgezeichnet worden.“
    „Trotzdem möchten wir ganz sichergehen.“ Kitten ließ sich nicht so schnell abspeisen. „Nicht etwa, daß wir daran dächten, selbst Anspruch zu erheben oder etwas auf dieser Linie.“
    „Und wenn schon“, grinste der Mann. „Dafür bin ich nicht zuständig.“
    „Um gültig zu sein“, fing Kitten stur von neuem an, „müssen alle Einzelheiten der Eintragung über die Position mit der tatsächlichen Position des Signals im Raum übereinstimmen, richtig?“
    „Natürlich.“
    „Dann hätte ich gern eine Überprüfung. Das ist für uns ziemlich wichtig.“ Sie ließ ihr spezielles Schnurren hören, das sie durch lange Übung perfektioniert hatte: „Wir wären Ihnen sooo dankbar.“
    „Davon bin ich überzeugt, aber leider ist mir nicht gestattet, Informationen dieser Art weiterzugeben, meine Dame.“
    Kitten atmete tief ein und ließ ihre Stimme um eine Oktave sinken.
    „Nicht einmal auf eine besondere Anfrage von besonderen Freunden hin?“
    Der Beamte beugte sich vor und schluckte.
    „Nein.“
    Malcolm konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Wenn Kitten enttäuscht war, ließ sie sich doch nichts anmerken. Statt dessen entfernte sie das Vulkanit-Band von der Innenseite ihres linken Ärmels. Ihm war das Symbol der Vereinigten Kirche eingeprägt: Ein von einem Kreis umgebenes Stundenglas, darunter ihr Name, ihre Nummer und ihr Dienstgrad.
    „Natürlich, wenn Sie es so ausdrücken, ist Ihr Befehl mein Wunsch.“ Er riß ein Blatt von einem Notizblock ab, ließ seinen Stuhl kreisen und begann, Knöpfe auf einer Computer-Konsole zu drücken.
    „Lautet die Redensart nicht anders herum?“ fragte Malcolm.
    „Ich bin der geborene Masochist.“ Der Beamte zog eine Karte aus dem Ausdruckschlitz, betrachtete sie auf einem kleinen grauen Schirm und reichte sie dann Malcolm. Der Frachter-Kapitän warf einen kurzen Blick darauf und nickte dem Mann zu.
    „Danke, alter Junge. Sie sind uns eine große Hilfe gewesen“, sagte Kitten. Sie standen auf und wandten sich zum Gehen.
    „Nur aus Neugierde wüßte ich gern“, hielt der Beamte sie auf, „warum Sie mir nicht gleich gesagt haben, daß Sie Bevollmächtigte der Kirche sind.“
    „April, April“, antwortete Kitten.
    „Aber wir haben August.“
    „Sehen Sie wohl?“ Sie schloß leise die Tür.
    Draußen regnete es, ein warmes, sanftes Nieseln. Sie nahmen sich einen privaten Transitwagen nach Port Library. Malcolm hatte ihnen gesagt, der Lohn-Computer der Bibliothek täte es auch, und so gehe es schneller, als wenn sie zu der Umbra zurückkehrten. Er überprüfte Karten und Zahlen, während Porsupah und Kitten sich damit amüsierten, Beispiele der replerianischen Literatur durchzublättern – schlechte Kurzgeschichten, mittelmäßige Romane, ein paar gute Gedichte und schöne Traumbilder.
    Malcolm speiste seine Notizen ein und führte mit Hilfe des Computers ein paar schnelle Berechnungen durch. Nach einer Weile lehnte er sich zurück und starrte auf den Bildschirm. Er starrte immer noch, als das grüne Licht an der oberen Leiste, das das Ende der bezahlten Zeit ankündigte, längst ausgegangen war.
    „Nun?“ fragte Kitten schließlich.
    „Zum Teufel.“
    „Wo der sich der Tradition zufolge befindet, weiß ich bereits. Wir suchen nach einem etwas genauer definierten Ort.“
    Malcolm blickte über den Kopf des aufgeregten Porsupah zu ihr hinüber. „Wollen Sie raten, wo unser

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