Vorposten des Commonwealth
vergnügt fest. „Die meisten Leute tun das früher oder später. Ich darf noch erwähnen, daß mein Körper keinerlei Erdölbestandteile oder -nebenprodukte enthält. Und archaische Drohungen schrecken mich schon gar nicht.“ Sie sah ihn herausfordernd an.
„Das ist gut.“ Malcolm schaltete das Computer-Terminal ab. „Halten Sie sich das nur immer vor Augen.“
Es war ein schwerer Tag gewesen, aber der AAnn-Offizier war zu müde, um sich mehr als mäßig aufzuregen. Zuerst war an einem der neuen, hastig errichteten unterirdischen Warnpunkte, die sich überall auf der Insel verteilten, versehentlich der Alarm ausgelöst worden. Das aktivierte automatisch zwei weiter entfernte Unterwasser-Verteidigungsstationen und einen ganzen Teilabschnitt, über den er den Befehl hatte. Die Folge war, daß eine große Schule corvat, mittelgroße, dem Glattrochen ähnliche Fische, verbrannt wurden, bevor Tivven die Dinge wieder unter Kontrolle bringen konnte.
Aber Tivven war nicht bestraft worden, nicht einmal mit einer Degradierung. Sein Vorgesetzter hatte mit ungewöhnlicher Zurückhaltung anerkannt, daß die eigentliche Ursache in der Hast zu sehen war, mit der man die Alarmvorrichtung installiert hatte. Und wie Tivven widerte ihn die Hysterie an, die hinter dem absurd komplizierten System stand, Geheimprojekt hin oder her.
Außerdem hatte sein Vorgesetzter eigene Probleme, die ebenso schädlich für die Leber waren.
Und jetzt das!
Von neuem betrachtete Tivven die Gruppe vor sich, und immer noch konnte er sich nicht entscheiden, ob er den Basis-Kommandanten damit belästigen sollte oder nicht. Hielt er sich an die von Oberst Korpt erlassenen Befehle, sollte er es lieber unterlassen. Tivven sah keinen wirklichen Grund, den leichten Weg nicht zu beschreiten.
Sicher, zwei Grenzverletzungen in zwei Tagen waren etwas Außergewöhnliches. Aber es gab keinen Hinweis darauf, daß die Possen dieser besonderen Gruppe etwas anderes zu bedeuten hatten als in früheren Fällen oder daß ihrer Ankunft ein verborgener Zweck zugrundelag. Es war kein sensationelles Ereignis wie das Auftauchen dieses verrückten Menschen, der neulich mit voller Absicht herangekurvt war, als gehöre die Station ihm. Tivven und alle anderen Nye verstanden nur nicht, warum der Kommandant den arroganten Primaten nicht sofort hatte verarbeiten und in den Topf stecken lassen.
Da stand er nun und mußte sich mit einem anstößigen terranischen Weib, einem ungeduldigen, auffallend gekleideten Tolianer und einem unerschütterlichen terranischen Mann von gleichmütigem Aussehen und überwältigender Größe und Stärke abgeben.
Das Terranische Weib hatte jetzt gut zwanzig Zeitteile lang ohne Unterbrechung geschimpft.
„… Gift daraufnehmen, daß der Gouverneur, sobald ihm meine Beschwerde zu Ohren kommt, die Aufmerksamkeit der höchsten Behörden… „
„Schweigen Sie, Madame!“ Tivven versuchte, seine Gereiztheit durch den Ausdruck der Langeweile zu ersetzen, und hatte damit teilweise Erfolg. „Ich werde es Ihnen noch einmal erklären. Sie sind des Eindringens in eine Sperrzone schuldig. Dadurch befinden Sie sich jetzt auf kaiserlichem Gebiet. Damit unterstehen Sie den Gesetzen des Kaiserreichs, nicht denen dieses Planeten und nicht denen der Republik. Was auch immer ich über Sie entscheiden mag, wird ausgeführt werden.“
Das Weib warf ihm einen mörderischen Blick zu. Tivven kannte sich gut mit der Mimik von Primaten aus. Er konnte ein höhnisches Grinsen als solches erkennen. Es bedeutete so manches, darunter auch die Tatsache, daß seine Drohungen dies Weib alles andere als eingeschüchtert hatten.
„Eindringlinge haben auf ihrem Fahrzeug zu bleiben und sind für die übliche Tagesperiode festzuhalten“, bekam er von Oberst Korpt zu hören. „Lassen Sie dem Gouverneur über unseren Vertreter in der Hauptstadt die übliche Protestnote überreichen. Eigelb, ist es feucht hier drinnen! Verschwinden Sie!“
Eine Anfrage bei Kommandant Parquit verlief ähnlich. „Halten Sie sich an die Anweisungen von Oberst Korpt. Ich werde die Befehle später unterschreiben – wenn überhaupt. Jetzt habe ich zu tun. Oh, Leutnant, und sorgen Sie dafür, daß sie an Bord ihres Fahrzeuges bleiben – wie ich annehme, sind sie mit einem Schweber gekommen?“
„Jawohl, Euer Exzellenz.“
„Ich will nicht, daß sie herumstrolchen. Es scheint sich bei ihnen um die typische Touristenhorde zu handeln, deshalb ist von ihnen nichts anderes zu erwarten. Aber wenn
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