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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nur einer von ihnen draußen erwischt wird, verlieren Sie Ihre Vorderzähne. Verstanden?“ Tivven hatte verstanden.
    Müde hob er den Blick zu der Gruppe vor ihm.
    „Bis auf weiteres stehen Sie an Bord Ihres Schiffs unter Arrest… „
    „Was glauben Sie, wer Sie sind, daß Sie uns herumkommandieren, Mister Kofferdeckel?“ rief der Tolianer dazwischen. Sein Schnurrbart sträubte sich zornig. „Mit welcher empörenden Unverschämtheit werden wir hier behandelt! Ein schuppiger Subalterner, der…“
    „… und werden dort bewacht werden. Sie dürfen das Fahrzeug unter gar keinen Umständen verlassen. Zuwiderhandlungen werden mit einem schnellen Tod bestraft“, schloß Tivven unbeirrt. Er winkte dem Wachtposten an der Tür.
    „Bringen Sie sie zu ihrem Fahrzeug, Sergeant, und lassen Sie Wachen aufstellen. Die Leute dürfen nicht abreisen, bevor sie die Erlaubnis erhalten haben. Falls sie sie erhalten.“
    Der Sergeant, der sich in diesem Spiel auskannte, salutierte zackig – er war ein Veteran, der sich seit fünfzehn Jahren auf diesem eiverlassenen Posten befand. Er wies mit seinem Betäubungsgewehr auf die Tür.
    Lange nachdem die drei abgeführt worden waren, konnte Tivven die schrille Stimme des terranischen Weibs noch von den Korridorwänden widerhallen hören. Er drehte seinen Stuhl, aktivierte das Autolog und begann, einen umständlichen offiziellen Bericht zu diktieren. Ob jemals irgendwer das Zeug las? Er bezweifelte es. In diesem besonderen Fall sollte er recht behalten. Aber aus anderen Gründen, als er annahm.
    Der Wachtposten, der wie alle Wachtposten seit Anbeginn der Zeit eine langweilige, monotone, durch kein interessantes Ereignis unterbrochene, fade Aufgabe zu erfüllen hatte, und das in der Nacht, wenn die meisten vernünftigen Wesen schliefen, wünschte, er könne auch schlafen. Vielleicht erfüllte sich sein Wunsch. Wahrscheinlicher ist, daß es sich um bloßen Zufall handelte. Wenn er später darüber befragt worden wäre, hätte er sich wohl nicht mehr an den kleinen Stich in den Nacken erinnert, auf den hin er in tiefen Schlaf versank.
    Wahrscheinlich hätte er gern das Wesen beobachtet, das für die Heraufbeschwörung Morpheus’ verantwortlich war. Aber trotzdem hätte er Widerspruch gegen die Methode erhoben.
    Kitten kam leise näher, als Porsupah ihr das Zeichen gab, es sei alles in Ordnung. Der Tolianer stand neben dem schlummernden Sergeanten und versuchte, die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchdringen. Leichtfüßig lief Kitten zu ihm hinüber. Ihre Brille fing das Sternenlicht auf und verstärkte es so, daß es heller Tag zu sein schien. Porsupah trug keine Brille. Er brauchte sie nicht.
    Nun half ihm Kitten dabei, die Umgebung zu mustern. Besondere Aufmerksamkeit widmete sie den drei großen Packkisten, die auf der Pier standen. Das war einer ihrer vorbereiteten Hinterhalte. Sie beugte sich über das bewegungslose Reptil und fühlte nach seinem Puls. Der winzige Einstich von dem Drogenpfeil hatte sich bereits wieder geschlossen. Blut war praktisch keins ausgetreten. Nach kurzer Überlegung stach sie einen zweiten Pfeil dicht neben die erste Stelle, gleich links von dem gepanzerten Rückgrat.
    Eine größere, umfangreichere Gestalt gesellte sich zu den beiden.
    „Um den anderen habe ich mich gekümmert“, murmelte Malcolm.
    „Kein Zeichen von Aktivität in dem Gebäude, aus dem wir hinausgeführt wurden. Es überrascht mich ein wenig, daß die Sache so leicht war.“
    „Sie haben einfach nicht damit gerechnet“, meinte Kitten.
    „Wohin fliegen wir jetzt, und wie, Prinzessin?“
    „Wenn das Poesie ist, dann schlechte.“
    „Nein, tatsächlich ist es Whalen.“
    „Clown! Ich dachte, du hättest immer noch Angst davor, in Suppe verwandelt zu werden.“
    „Habe ich auch“, flüsterte er. „Deshalb reiße ich Witze. Also setze deinen Hintern in Bewegung. Ich werde dir unauffällig folgen.“
    „Ich könnte vorerst ein bißchen mehr an Information brauchen.“
    „Warum fragen Sie unsern schlafenden Gefährten hier nicht?“
    Malcolm wies auf den bewegungslosen Wachtposten.
    „Sie sind doch derjenige, der die Karte für den Standort des Ungeheuers gezeichnet hat. Wissen Sie die genaue Stelle nicht?“
    „Bei dieser Entfernung? Mit einem Bibliothekscomputer?“
    Der erste Mond stieg schnell höher. Bald würde auch der zweite am Himmel stehen und die Insel ziemlich hell erleuchten. Kitten betrachtete noch einmal genau die Umgebung. Ein paar Lichter schimmerten in

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