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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Sehr bedeutungsvoll war auch, daß die künstliche Landschaft genau wie eine natürliche wirken sollte.
    Das Gebäude erwies sich als unbewacht. Es war in einem dunklen Graugrün gestrichen – man konnte fast emailliert sagen. Ein dumpf brüllender Laut drang aus dem Inneren hervor. Kitten legte eine Hand gegen die Mauer. Sie vibrierte leicht.
    „Sieh nach einer Tür“, schlug Porsupah vor. „Ich muß etwas anderes checken.“
    Der Tolianer verschwand im dunklen Dschungel. Die Tür fand sich beinahe sofort in einer Nische auf der Seite des Gebäudes, wo sie waren.
    „Interessant“, murmelte Malcolm. Er betrachtete die AAnn-Inschrift auf dem schleusenähnlichen Portal. „Das heißt – „
    „Ich kann AAnn lesen“, unterbrach Kitten ihn.
    Porsupah kehrte einen Augenblick später zurück. Er schnaufte in kurzen, pfeifenden Atemzügen.
    „Wo bist du gewesen?“ erkundigte sich Kitten.
    „Oben auf einem Baum. Uff! Ich wollte mir das Gebäude schnell einmal von oben ansehen, und eine Leiter haben wir ja nicht mitgebracht.“
    „Haben Sie etwas entdeckt?“ fragte Malcolm.
    „Das Gebäude reicht weiter, als ich sehen konnte, in diese Bäume hinein. Das Dach besteht aus lauter Ventilatoren. Großen. Sie sind gut abgeschirmt, und aus der Luft würde man sie nie bemerken, aber aus dieser Nähe – da sind sie gar nicht zu verkennen.“
    „Interessant!“ Kitten beschäftigte sich mit der Türinschrift. „Hier wird feierlich erklärt, daß jeder, der eintritt, ohne sechs Arten von super-hochkarätigen Ausweisen als Geheimnisträger zu besitzen, sich auf einen besonders langsamen und schmerzvollen Tod gefaßt machen soll.“
    „Höchst geheimer Ventilator-Komplex, der massenhaft Luft nach irgendwo befördert, kombiniert mit einer sehr guten Tarnung und einem Abschnitt, auf dem Strand und Wald künstlich sind. Da ist jedes weitere Wort überflüssig“, verkündete der Tolianer.
    Kitten untersuchte bereits das Schloß.
    „Man braucht kein Fachmann zu sein, um zu sehen, daß die ganze Anlage hier erst kürzlich gebaut worden ist“, stellte Malcolm fest. Er ließ die Hand über das schimmernde Schutzgeländer gleiten. „Frisch aus der Fabrik.“
    Sie waren – es kam ihnen vor, als habe es den Teil eines Jahres gedauert – eine Wendeltreppe hinuntergestiegen. Sie besaß einen Aufzug als Achse, aber nach einiger Diskussion hatten sie sich entschieden, ihn nicht zu benutzen. Wie leicht konnten sie einen falschen Knopf drücken und eine versteckte Alarmvorrichtung auslösen! Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, am Ende des Schachts eine unerfreuliche Begegnung zu haben. Die Treppe schien sicherer zu sein. Der einzige Energieverlust, den der Weg verursachte, war der in Kittens Beinen.
    „Die Konstruktion ist solide, aber noch weit davon entfernt, gut integriert zu sein“, fuhr Malcolm fort. „Ganz sicher ist das Bauwerk in aller Eile errichtet worden.“
    Mit Porsupah an der Spitze, erreichten sie den Fuß der Treppe. Sie endete in einem kleinen Raum, der voller Kästen unbekannten Inhalts und Werkzeuge war. Der Tolianer schritt in einen langen, matt erleuchteten Tunnel hinein. Die Brillen machten ihn so hell wie die Haupthalle des Raumhafens von Terraport. Der Gang führte zum Meer hin.
    Plötzlich öffnete er sich auf einen heller erleuchteten Korridor, von dem zu beiden Seiten eine Reihe von Türen abging. Die Wände waren mit hastig verlegten dekorativen Kacheln geschmückt. Vor ihnen wurde ein kehliger Ruf der Überraschung laut.
    In einer einzigen Bewegung zog Kitten ihre winzige Pistole, ließ sich auf das rechte Knie fallen und feuerte. Der AAnn-Techniker taumelte zwei Schritte zurück und brach zusammen.
    Sie zerrten den regungslosen Körper ein paar Meter ins Dunkel des Tunnels und drangen vorsichtig wieder ins Licht vor.
    „So können wir nicht auf unbegrenzte Zeit weitermachen“, meinte Malcolm und versuchte, gleichzeitig in vierzehn verschiedene Richtungen zu blicken. „Irgendwann werden sie diese Schläfer finden.“
    „Irgendwann ist nicht sofort“, flüsterte Kitten. Sie keuchte ein bißchen. Der Techniker war für einen AAnn schwer gewesen. „Eine Zeitlang wird man glauben, sie seien in ihrer Unterkunft oder anderswo. Und selbst wenn einer oder zwei durch Zufall aufgefunden werden, wollen wir hoffen, daß keiner eher auf die Idee kommt, sie mit uns in Verbindung zu bringen, als bis wir weg sind. Jedenfalls verabscheuen die AAnn es, nachts im Freien herumzulaufen. Das tun sie nur, wenn

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