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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gebäuden, die durch die dichte Vegetation halb verborgen waren. Nichts bewegte sich als Zweige.
    „Ich glaube einfach nicht, daß es sich nahe am Ufer befindet“, erklärte Porsupah. „Die Insel ist nicht groß, und die AAnn hätten es dann sicher bemerkt.“
    „Wir mögen nicht gerade über ihm stehen, aber dicht am Ufer ist es bestimmt“, widersprach Kitten. „Vielleicht sind die AAnn durch die viele Feuchtigkeit kurzsichtig geworden. Nach meinen Berechnungen kann es nicht weit sein.“
    „Aber du meinst, wenn wir es entdecken können, dann hätten die AAnn es längst entdeckt.“
    „Ja“, antwortete Kitten nachdenklich. „Allerdings haben sie im Gegensatz zu uns keinen Grund, seine Anwesenheit zu argwöhnen.“
    „Es kann ihm auch gelungen sein, Alarmvorrichtungen wie die, die wir beim Näherkommen auslösten, zu umgehen“, warf Malcolm ein. „Nur verstehe ich nicht, warum es den Wunsch haben sollte, sich in der Nähe eines besiedelten und bewaffneten Gebiets aufzuhalten.“
    „Vielleicht will es die Siedler studieren.“ Kitten erschauerte sichtlich.
    „Zu viele Imponderabilien“, bemerkte Porsupah. „Wandern wir einmal um die Insel. Wenn wir das Ding selbst auch nicht entdecken, können wir doch nach Hinweisen auf seine Anwesenheit Ausschau halten, was die AAnn nicht tun werden. Wollt ihr beide aber lieber weiter diskutieren, dann kehrt zum Schweber zurück.“
    Die beiden Menschen antworteten nicht. Sie folgten dem kleinen Tolianer in gemächlichem Trab über den kiesigen Strand. Malcolm und Kitten wollten immer noch nicht recht glauben, daß die AAnn von dem Ungeheuer nichts gemerkt haben sollten. Aber andererseits war es schwer, überhaupt an das Ungeheuer zu glauben.
    Sie waren vielleicht fünf Minuten lang an dem sich krümmenden Ufer entlanggelaufen, als Porsupah sie anhielt. Er blickte auf das Meer hinaus.
    „Nun, was haben Sie entdeckt? Besonders wählerisch bin ich jetzt nicht mehr“, sagte Malcolm. Sie hatten inzwischen zwei weitere AAnn schlafenlegen und verschiedene komplizierte Alarmvorrichtungen umgehen oder unbrauchbar machen müssen. In diesem Tempo würden sie nicht mehr als ein Zehntel des Inselrandes absuchen können. Falls sie nicht schon vorher erschossen oder bis in die Stratosphäre geschleudert wurden. Aber Kitten und Porsupah fanden die verborgenen Auslöser jedesmal so schnell, als hätten sie sie selbst angebracht. Malcolm hatte nicht einen einzigen entdeckt.
    Rätselhaft blieb, warum eine harmlose Insel mit einem so dichtmaschigen Netz von Alarm Vorrichtungen überzogen worden war.
    Verdammt noch mal, sie brauchten ein paar Antworten auf ihre Fragen!
    Porsupah hatte sich hingekniet und untersuchte den Sand. Er nahm eine kleine Pfote voll auf, rieb die Körner zwischen seinen Fingern und roch daran. Plötzlich erhob er sich und ging zehn Meter in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Dort vollführte er ein ähnliches Ritual und kehrte wieder um. Auf die fragenden Blicke seiner Gefährten antwortete er: „Diesen aus Strand und Wald bestehenden Abschnitt hat nicht die Natur geschaffen. Nicht nur ist der Sand anders – er wurde aus beträchtlicher Tiefe heraufgeholt, nehme ich an – , auch die Steine und die Landschaft im allgemeinen vermitteln ein unnatürliches Gefühl, das ich in Terranglo oder der Symbo-Sprache nicht ausdrücken kann. Alles ist ein kleines bißchen verkehrt.“
    Mal betrachtete lange den abfallenden Strand und den dichten Halbdschungel. „Ich sehe nichts, was vom Normalen abweicht.“
    „Ich auch nicht.“ Kitten sah die Landschaft durch ihre Brille in einem unheimlichen Glühen. „Aber ich glaube dir, Pors.“
    „Da hinten ist auch nur ein Bauwerk zu erkennen.“ Der Tolianer zeigte in die Richtung.
    Ein langes, niedriges Gebäude war hinter Bäumen zurückgesetzt. Es lief senkrecht auf den Strand zu und war etwas über ein Stockwerk hoch. Als sie auf den fensterlosen Block zugingen, bemerkte Malcolm, daß sich der eine oder andere Baum – bei weitem nicht alle – in einem Winkel neigte, der genügend unnatürlich war, um aufzufallen. Wenn jemand zufällig nach derlei Dingen Ausschau hielt. Jetzt gab es gar keinen Zweifel mehr. Dieser Abschnitt replerianischen Grund und Bodens war künstlich und sehr künstlerisch hergerichtet worden, um irgendeinem bestimmten Zweck zu dienen. Und wie Porsupah meinte, war es erst kürzlich geschehen. Also hatte man Eile gehabt, was wiederum auf den Zwang zur Geheimhaltung schließen ließ.

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