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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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sie stattdessen mich anhören müssen.«
    »Wäre das nicht phantastisch?«, meinte Tilly begeistert. »Ich habe schon immer davon geträumt, einmal im Wembley-Stadion zu singen.«
    »So weit würde es gar nicht kommen, weil dich das Publikum in der Luft zerreißen würde, bevor du auch nur den Mund aufgemacht hast. Und genau das wird mir passieren.« Kaye schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. »Wütende, alte Menschen, die sich betrogen fühlen und mich ausbuhen und ihre dritten Zähne nach mir werfen – und ich wette, Max wird das für überaus komisch halten.«
    »Nur ein wenig.«
    »Ich kann nicht glauben, dass mich Dorothy dermaßen reingeritten hat. Sie hat mich gefragt, ob ich einen Emmy oder einen Oscar gewonnen habe, und ich sagte, der einzige Preis, den ich je bekommen hätte, war mit sieben, als ich das Wackelpudding-Rennen gewann.«
    »Was soll’s, es ist für einen guten Zweck. Es wird keinem etwas ausmachen.«
    »Vielleicht macht es ihnen nichts aus, aber wer wird Geld dafür bieten, ein paar Stunden mit mir zu verbringen?« Kaye zeigte auf den Laden und meinte hilflos: »Wenn sie das wollen, können sie einfach hierherkommen und sich kostenlos eine Weile zu mir setzen. Sie müssten mir nur beim Entflusen helfen.«
    Die Tür ging auf, und zwei Frauen, die Tilly vage bekannt vorkamen, betraten den Laden. Sie waren gepflegt, Anfang dreißig, und sie hatte sie bestimmt schon einmal irgendwo gesehen. Wahrscheinlich im Lazy Fox. Sie plauderten miteinander. Tilly sah zu, wie Kaye ihr freundliches Begrüßungslächeln aufsetzte und darauf wartete, dass es erwidert werden würde.
    Nur dass das nicht geschah. Die beiden Frauen ignorierten sie und wühlten die Kleiderständer durch. Kaye zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder dem Computer zu. Tilly sah auf ihre Uhr. Sie musste nach Harleston und Lou von der Schule abholen.
    »… ehrlich, ist das zu glauben? Klar, sie war immer schon eine Schlampe, aber nicht zu wissen, wer der Vater deines Kindes ist, mein Gott, das ist einfach
krass

    »Ha. Immerhin wissen wir alle, wen sie zu gern als Vater ihres Kindes hätte.«
    Tilly tauschte einen Blick mit Kaye. Ehrlich, es war, als würden sie einen Tarnmantel tragen, der sie unsichtbar machte. Aber es hatte einen gewissen Unterhaltungswert. Wie Erin früher einmal bemerkt hatte, war es sehr praktisch, in einem Laden zu arbeiten, wenn man gern Tratsch und Klatsch lauschte.
    »Tja, wenn das Kind von Rupert ist«, sagte die Brünette und schnitt eine Grimasse, »dann gnade ihm Gott! Es wird kahlköpfig sein, dafür werden ihm Haare aus den Ohren wachsen, und es wird vermutlich mit einer senffarbenen Cordhose auf die Welt kommen!«
    Beide Frauen schnaubten vor Lachen. Schlampe oder nicht, Tilly hatte Mitleid mit der Frau, über die sie sich lustig machten. Sie klopfte auf ihre Uhr und sagte leise zu Kaye: »Ich sollte jetzt los …«
    »Ha, kein Wunder, dass sie besorgt ist. Wenn es von Jack wäre, müsste sie sich natürlich keine Sorgen um das Aussehen des Kleinen machen. Vermutlich sollten wir alle dafür die Daumen drücken, schon allein dem Kind zuliebe. Wie findest du die Knöpfe an dieser Bluse? Sieht sie dadurch zu sehr nach Büro aus?«
    Tillys Magen schien sich in Luft aufzulösen. Er war einfach weg. Sie sah zu Kaye, die die Frauen ebenfalls verblüfft anstarrte.
    »Die Schulterpartie ist ein wenig eckig. Und der Kragen gefällt mir eigentlich auch nicht. Also, wenn es von Rupert ist«, kicherte die Brünette, »dann lacht es bei der Geburt vielleicht so wie er, wie eine Hyäne auf Helium.«
    Von wem sprachen sie nur? Von
wem
?
    »Und wenn es von Andrew ist, dann wird es diese üblen gestreiften Socken tragen.«
    Tilly schloss die Augen. Bitte lass es einen anderen Jack sein.
    »Gott, sie wünscht sich bestimmt verzweifelt, dass es von Jack ist. Oh, sieh dir das hier an!« Triumphierend zog die Frau ein graues, schräg geschnittenes Crêpekleid vom Ständer. »Hammer!«
    Tilly hatte das Gefühl, einen solchen auf den Kopf bekommen zu haben. Ihr Herz pochte heftig, und ihr wurde übel.
    »Außerdem hat er wenigstens einen ordentlichen Nachnamen«, sagte die Blondine. »Stell dir nur vor, sie würde Rupert heiraten.«
    »Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht. Gott, wie schrecklich«, quietschte die andere Frau. »Dann hieße sie Amy Pratt!«
    Amy, o Gott, nein. Tilly erinnerte sich noch deutlich daran, wie die magere, hochhackige Amy sie am Abend von Declans Geburtstag im Pub

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