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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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ausgefragt hatte. Damals war sie ganz vernarrt in Jack gewesen. Und jetzt war sie schwanger, und es konnte sich durchaus um sein Kind handeln. Wie hatte Jack nur so nachlässig sein können?
    Allerdings war das eine rein rhetorische Frage, nicht wahr? Die Antwort lautete, dass er ein Mann war, und wenn es um Sex ging, machten Männer sich nie die Mühe, an mögliche Konsequenzen zu denken. Tilly wurde schwindelig, und zu ihrem Entsetzen war sie ein klitzekleines bisschen eifersüchtig.
    »Und was sagt Amys neuer Kerl dazu?« Die Blondine schwenkte immer noch das Hammer-Kleid hin und her.
    »Hast du es noch nicht gehört? Er ist abgehauen. Hat sie wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Weißt du, du könntest deine Kurt Geigers dazu tragen.«
    »Dann muss sie jetzt also allen dreien hinterherjagen?«
    »Die armen Kerle. Ich wette, die wünschten sich jetzt, sie hätten ihre Hosen angelassen.«
    »Äh, Entschuldigung.« Kaye runzelte die Stirn. »Sprechen Sie gerade von Jack Lucas?«
    Die beiden Frauen drehten sich zu ihr um, die Augenbrauen so hoch nach oben gezogen, wie ihre Botoxstirnen es gerade noch zuließen. Die Blondine sagte: »Richtig. Kennen Sie ihn?«
    Kaye war sichtlich bestürzt. »Ja, sehr gut sogar.«
    »Ohhh.« Die Brünette nickte langsam, wissend. »Sie gehören auch zu denen. Nun ja, statistisch gesehen musste es eines Tages passieren. Ich weiß, er ist selber schuld, aber er tut einem schon irgendwie leid.«
    Tillys Mund wurde trocken. Die Chancen standen eins zu drei, dass Jack versehentlich Amy geschwängert hatte, und diese Neuigkeit erwischte sie mit voller Breitseite.
    Die andere Frau schüttelte den Kopf. »Und wir wissen doch alle, wie Amy ist, wenn es um Geld geht. Sie wird beten, dass das Kind von Jack ist. Wenn er der Vater ist, wird sie ihren Anwalt Überstunden schieben lassen und jeden Penny aus Jack herausquetschen, den sie kriegen kann.«

40. Kapitel
    Fergus rutschte unbeholfen auf dem leuchtend orangefarbenen Krankenhausstuhl herum. Der Anblick seiner Noch-Ehefrau, eingefallen und bleich und sichtlich geschwächt, weckte Gefühle in ihm, die er kaum benennen konnte. Vor vielen Jahren hatte er Stella genug geliebt, um sie zu heiraten. Aber sie hatten nie die schwerelose, warmherzige Beziehung gelebt, die er jetzt mit Erin hatte. Stellas überwältigendes Ego, ihr ausgeprägtes Selbstbewusstsein und ihre endlose Fähigkeit zur Kritik an anderen hatten seine Liebe gründlich gelöscht. Aber jetzt … sie so zu sehen, das nagte an ihm. Er fühlte sich schuldig und schämte sich und haderte gleichzeitig mit dem Schicksal und … fühlte sich wieder schuldig, denn hätte sie ihre körperlichen Symptome nicht auf die Tatsache zurückgeführt, dass ihr Ehemann sie verlassen hatte, dann wäre sie schon vor Monaten zum Arzt gegangen, rechtzeitig genug, dass man den Krebs entdeckte, bevor er sich so ausbreiten konnte …
    »Komm schon, es wird von dir erwartet, dass du höfliche Konversation betreibst.« Sogar jetzt noch machte Stella sich über ihn lustig.
    Und es stimmte; er war Immobilienmakler, ein Verkäufer. Die Kunst des Plauderns über jedes beliebige Thema sollte ihm eigentlich leichtfallen. Normalerweise war er auch gut darin. Aber hier, in diesem Krankenhaus, fand er es schwer, um nicht zu sagen: unmöglich. Er wusste nicht, wie Erin das konnte. Ausgerechnet Erin, zu der Stella am gemeinsten gewesen war. Doch Erin hatte all das hinter sich gelassen. Tagein, tagaus leistete sie Stella stundenlang Gesellschaft und plauderte mit ihr über das Krankenhauspersonal, ihre Lieblingsärzte und -schwestern, die anderen Patienten, Kleider, Fernsehsendungen, alte Schulzeiten, über alles und jeden.
    »Du siehst aus wie jemand, der ziemlich in der Tinte sitzt und seinen Betreuer bei der Bank sprechen möchte«, spottete Stella.
    Fergus versuchte, sich fröhlicher zu geben. Aber er fühlte sich nicht so. Er sah auf die Uhr an der Wand – es war beinahe 15  Uhr. Erin würde bald hier sein, Gott sei Dank. Dann konnte er wieder zur Arbeit. Er betrachtete Stella und fragte sich, ob sie tief in ihrem Innern wusste, dass sie bald sterben musste. Und falls ja, wie fühlte es sich an? Es gab so viele Fragen, die er ihr stellen wollte, aber nicht konnte. Gott, wer hätte gedacht, dass es so kommen würde?
    Sarkastisch meinte Stella: »Wir könnten ja
Ich sehe was, was du nicht siehst
spielen …«
    Noch mehr Schuldgefühle. Er war ein lausiger Krankenbesucher. »Möchtest du das gern?«
    Sie

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