Vorsätzlich verliebt
hätte es ihn umgebracht, wenigstens so zu tun, als ob …
»Ich fühle mich so viel besser.«
Freude. Max schwebt herein, und plötzlich ist alles besser, während manche von uns ihren Urlaub absagen und praktisch die ganze Woche hier verbringen. Wie absolut phantastisch, dass ein kurzer Besuch von ihm so sehr half.
»Ich komme mir dumm vor, das zu sagen, aber wenigstens weiß ich jetzt, dass ich definitiv nicht sterben werde.«
»
Wie bitte?
«
»Ach, du weißt schon.« Stella schaute ein wenig einfältig. »Wenn man so eine harte Zeit durchmacht und alle Leute nett zu einem sind, kann einem dieser Gedanke schon kommen. Und das ist ziemlich beängstigend, nicht? Aber wenn ich tatsächlich sterben würde, dann hätte Max mitgespielt und alles gesagt, was ich hören wollte, nicht wahr? Er hätte mir nach dem Mund geredet, mir so viele Babys versprochen, wie ich will. Gib mir eines davon.« Sie zeigte schwach auf die Schachtel mit den Zellstofftüchern, während ihr die Tränen über die Wangen strömten. »Aber das hat er nicht. Er hat mir gesagt, ich könne mir das abschminken. Das bedeutet also, dass mit mir alles in Ordnung ist.«
»Tja, stimmt.« Erin wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen.
»Gott, was für eine Erleichterung! Jetzt muss ich nur wieder zu Kräften kommen, damit sie mit der Behandlung beginnen können. Und? Wann wollen du und Fergus heiraten?«
Erin hatte Probleme, diese Unterhaltung fortzuführen. »Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ihr seid ja auch noch gar nicht geschieden.«
»Das dauert nicht mehr lange. Wir regeln das. Fergus ist mir nicht mehr wichtig, du kannst ihn haben. Ich will nur, dass du mir eines versprichst.«
Hilfe, was jetzt? »Was soll ich dir versprechen?«
»Dass ihr mich zur Hochzeit einladet. Dann kann ich auftauchen und absolut phantastisch aussehen, in einem wirklich umwerfenden Outfit. Ich werde schlank und stilvoll sein, der absolute Hingucker«, schwärmte Stella, »und alle werden sich fragen, wieso Fergus sich bloß von mir scheiden lassen konnte.«
»Weißt du, was?«, sagte Erin. »Ich habe die dumpfe Ahnung, deine Einladung wird in der Post verlorengehen.«
»Keine Sorge, ich platze einfach in die Party.« Stella krümmte sich vor Schmerzen, dann grinste sie breit und selbstzufrieden. »Ha, auf der Hochzeit des Ex die Show zu stehlen. Ist das cool, oder was?«
39. Kapitel
»Rate, was ich heute den ganzen Tag über gemacht habe?« Tilly stürmte in den Laden und wedelte mit beiden Armen. »Das errätst du nie!«
Kaye, die gerade vorsichtig die Flusen von einem Brora-Kashmirpulli zupfte, musterte die hoch erhobenen Arme von Tilly und meinte: »Hast du Orang-Utan gespielt? Dich von Ast zu Ast geschwungen? Willst du Trapezkünstlerin werden?«
»Das hätte alles viel mehr Spaß gemacht. Nein, ich habe Swarovski-Kristalle an eine mitternachtsblaue Decke geklebt. Neunzig Quadratmeter. Fünfzehntausend Swarovski-Kristalle. Meine Hände sind voller Kleber, und ich habe jedes Gefühl in den Fingern verloren.« Tilly verzog das Gesicht, als sie die Arme senkte. »Dabei hatte ich die absolut brillante Idee, den Kleber mit Rollen über der ganzen Decke zu verteilen und dann immer eine Handvoll Kristalle hochzuwerfen, aber Max hat mir das nicht erlaubt.«
»Er ist ein übler Sklaventreiber.«
»Wem sagst du das. Oh, und du musst dir die Website der Alzheimerstiftung ansehen.« Tilly langte an ihr vorbei und wackelte mit der Maus, um den Computerbildschirm zum Leben zu erwecken. »Jack hat Max vorhin angerufen und ihm gesagt, er soll sich das ansehen.«
»Großer Gott!«, jammerte Kaye, als die Homepage der Wohltätigkeitsorganisation erschien. Tilly, die die Site bereits auf dem Laptop von Max gesehen hatte, drückte mitfühlend Kayes Arm.
Unter der Überschrift EILMELDUNG ! EILMELDUNG ! stand die Ankündigung: »Aufgrund unvorhergesehener Umstände kann Antonella Beckwith nicht an unserer Wohltätigkeitsauktion teilnehmen. Wir freuen uns aber außerordentlich, dass wir an ihrer Stelle eine echte Berühmtheit gewinnen konnten, den sensationellen, preisgekrönten, beliebten HollywoodSuperstar KAYE MCKENNA !!!«
»O Gott.« Kaye stöhnte und vergrub das Gesicht in den Händen. »Das ist sooo peinlich.«
»So schlimm ist das gar nicht.« Nun ja, manchmal musste man einfach lügen.
»Doch, ist es. Es ist, als ob eine Million Menschen ins Wembley-Stadion zu einem Madonna-Konzert pilgert, und dann komme ich auf die Bühne und verkünde, dass
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