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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Lewis, stellten ihm Fragen, machten lustige Kommentare und übten ihre aufkeimenden Flirtfähigkeiten auf höchst harmlose Weise an jemandem, der attraktiv, aber ungefährlich war.
    »Sir? Könnten Sie auf meinen MP 3 -Player aufpassen?«
    Ebenfalls interessant war die Interaktion zwischen …
    »Sir?«
    »Oh, tut mir leid.« Zu spät drehte Max sich nach links. »Ich wusste nicht, dass du mich meinst. Mich hat noch nie jemand Sir genannt. Ja, ich passe darauf auf.« Er ließ den MP 3 -Player in seine Jackentasche gleiten. »Es wäre leichter, wenn du mich Max nennst.«
    »Ist gut, Sir … Max.« Das Mädchen kicherte.
    »Das klingt doch gleich viel besser. Sir Max. Das gefällt mir.« Er nickte. »Und wie gefällt es dir hier? Hast du Spaß?«
    »O ja, Paris ist so was von cool. Mir hat die Mona Lisa heute Nachmittag gefallen. Ich habe im Fernsehen eine Sendung über Leonardo da Vinci gesehen, und er hat so viele tolle Sachen gemacht.«
    Einer der Aluminiumbälle wurde unter den Stuhl von Max gekickt. Eddie Marshall-Hicks, der den Ball geschossen hatte, schnaubte und meinte verächtlich: »Leonardo da Vinci war schwul.«
    Das Mädchen rollte mit den Augen. »Eddie, du bist so ein Arsch.«
    Er tat unschuldig. »Aber das war er! Ich sag’s ja nur.«
    »Stimmt. Er war ein Genie«, sagte Max. »Einer der begabtesten Menschen, die je gelebt haben.«
    Während er den Ersatzball zurück auf den Gehweg dribbelte, murmelte Eddie leise: »Und ein warmer Bruder.«
    Das Mädchen schüttelte angewidert den Kopf. »Ich entschuldige mich für ihn, Sir … Max. Er ist echt unreif.«
    »Weiß du, was? Das ist mir schon aufgefallen.«
    »Es war echt toll, als Lou ihn damals verprügelt hat. Keiner von uns mag Eddie. Ich finde, Sie sind ganz okay.«
    Max grinste. »Und weißt du, was? Du hast absolut recht.«
    Als sich das Mädchen wieder ihren Freundinnen anschloss, hob Tom Lewis die Hand, gebot Josie Endell auf diese Weise mitten im Flirten Einhalt, und sagte zu Max: »Alles in Ordnung? Soll ich ihn mir vornehmen?«
    »Danke, nein, mir geht’s gut.« Max schüttelte den Kopf und signalisierte der hübschen Kellnerin, ihm noch einen Kaffee zu bringen. Als sie ihn brachte, glitt ihr Blick in sinnlicher Wertschätzung über den superdurchtrainierten Körper des Sportlehrers. Tom Lewis trug ein khakifarbenes Hemd und schwarze Jeans, er strahlte Virilität und Sportlichkeit in einem fast erschreckenden Maß aus, was viele Frauen eindeutig unwiderstehlich fanden.
    »
Non, merci
.« Tom Lewis schüttelte den markanten Kopf, als sie ihn fragte, ob er auch etwas haben wolle, und Josie Endell bedachte die Kellnerin, vermutlich ohne dass es ihr klar war, mit einem besitzergreifenden Hände-weg-er-gehört-mir-Lächeln.
    Max rührte Zucker in seinen Kaffee. War es Superman, der den Röntgenblick besaß und durch Menschen und ihre Kleider direkt hindurchschauen konnte? Denn so kam er sich gerade vor. Er war der Einzige, der ohne den Hauch eines Zweifels wusste, dass Josie ihre Zeit verschwendete.
    Ja, es stimmte schon: So ein Schwulenradar war eine wunderbare Sache.

42. Kapitel
    Als Max am nächsten Morgen in den Bus stieg, taten ihm die Kinder fast ein wenig leid. Wenn man dreizehn oder vierzehn war und sich Disneyland in der Nähe befand, dann war es wohl schwer, sich für einen Besuch des Palasts von Versailles zu begeistern.
    Tja, so waren Schulausflüge eben. Wer sagte, dass sie Spaß machen sollten? Und dieser Ausflug würde für Eddie Marshall-Hicks noch schlimmer werden.
    »Ich sitze heute hier hinten. Du«, Max zeigte auf Baz, »setzt dich nach vorn und zeigst Mrs. Trent, was für ein charmanter Gesprächspartner du sein kannst.«
    »Hä?« Mit weit aufgerissenem Mund starrte Baz ihn an.
    »Ich setze mich hierhin, neben die Giftspritze Eddie.«
    Eddies Nackenhaare stellten sich auf. »Was? Warum? Ich will nicht, dass Sie neben mir sitzen!«
    »Tut mir leid, das ist die Strafe für die geistreichen Kommentare, die du gestern von dir gegeben hast. Und da ich eine Aufsichtsperson bin, wirst du tun, was ich sage.«
    Das Mädchen von gestern, das Saskia hieß, wie er mittlerweile wusste, rief: »Jawohl, Sir Max! Weiter so!«
    Baz und Eddie sahen einander angewidert an. Wie ein verärgerter Gorilla hievte Baz sich aus seinem Sitz und marschierte in den vorderen Busteil. Fenella Trent konnte sich auf etwas gefasst machen.
    Aus den Augenwinkeln sah Max Lous ängstliches Gesicht über ihre Rückenlehne ein paar Reihen weiter vorn spähen.

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