Vorsätzlich verliebt
klapprigen
Ford Fiesta
fährt?«
Tilly war verblüfft. »Aber wenn Sie bei Jamie bleiben, werden Sie sich dann nicht immer fragen müssen, ob er es nicht wieder tut?«
»Keine Ahnung.« Tandy zuckte mit den Schultern. »Vermutlich. Aber diesen Preis muss man eben bezahlen.«
»Und Jamie würde wissen, dass er alles tun kann, dass er mit jeder schlafen kann, mit der er will, weil Sie sich ja einfach damit abfinden.«
»Das mache doch nicht nur ich so. Das machen alle Frauen so.«
Tilly hob ihre Stimme. »
Ich
würde es nicht machen.«
»Ich meine ja nicht Frauen wie Sie«, konterte Tandy. »Ich meine Frauen wie ich, die mit Fußballern aus der ersten Liga zusammen sind. So läuft der Hase eben. Wir wirbeln viel Staub auf, wenn sie was anstellen, aber dann vergeben wir ihnen. Wenn wir das nämlich nicht tun, gibt es eine lange Warteschlange von Frauen, die nur allzu gern unseren Platz einnehmen.«
»Und Sie glauben allen Ernstes, das sei es wert?«, fragte Tilly.
Tandy schüttelte den Kopf über sie, als wäre sie fünf. »Sehen Sie sich dieses Haus an. Sehen Sie sich meine Schuhsammlung an. Ich lebe mit Jamie Michaels zusammen, und Millionen Frauen wünschten, sie wären an meiner Stelle. Ich lebe den Traum, oder nicht?«
Tilly öffnete den Mund, um zu protestieren, schloss ihn aber sofort wieder. Jack kam die Treppe herunter und warf ihr einen warnenden Blick zu.
»Ja.« Sie gab auf. Tandy wusste, worauf sie sich einließ, und tief im Inneren war ihr klar, dass sie damit falschlag. »Ich sollte mich jetzt besser an die Arbeit machen.«
Jack trug die übrigen Skulpturen nach oben, und sie verteilten sie an den Wänden. Nachdem sie zehn Minuten Seite an Seite gearbeitet hatten, sagte Jack: »Ich habe einmal ein Sprichwort gehört: Wenn man wegen des Geldes heiratet, muss man sich letztlich jeden einzelnen Penny verdienen.«
»Hm.« Tilly kochte innerlich wegen der Ungerechtigkeit der Sache, wegen Jamies Unfähigkeit, seine Libido zu beherrschen, und wegen Tandys Begründung, ihn damit durchkommen zu lassen, fast als ob es von ihr erwartet würde …
»Bist du wütend auf sie?«
»Ich würde es nicht wütend nennen.« Tilly langte nach oben und hielt eine der großen, verschlungenen Figuren an Ort und Stelle, während Jack hinter ihr stehend darüber ein Loch bohrte und den Dübel versenkte. »Ich würde es fuchsteufelswild nennen.«
Er lachte, und sie spürte seinen warmen Atem in ihrem Nacken. »Das habe ich mir gedacht.«
»Jamie wird ihr das Herz brechen.« Tilly war sich seiner Nähe mehr als bewusst. Sie hielt jetzt den zweiten Teil der Skulptur hoch. »Ich meine, er hat es ihr bereits gebrochen, und er wird es weiter tun, immer und immer wieder.«
»Falls es dich tröstet, ich gebe dir recht.« Jacks Hand streifte ihren Arm, als er das nächste Dübelloch bohrte. »Ich bin auf deiner Seite.«
»Aha.«
»Ich war Rose immer treu.«
»Tja, das sagst du«, erklärte Tilly, was möglicherweise unfair war.
Zzzzrrrggg
, machte der Elektrobohrer und trieb den Dübel in die Wand.
»Es stimmt aber.« Jacks Mund war jetzt gefährlich nahe an ihrem Ohr.
»Schön, ich glaube dir.« Tilly achtete sorgfältig darauf, dass kein Körperkontakt entstand, als sie die Skulptur losließ und sich zwischen Jacks Körper und der Wand herauswand. »Also gut, können wir jetzt den Rest der Arbeit erledigen? Es gibt noch haufenweise zu tun, und ich muss Lou um vier von der Schule abholen.«
47. Kapitel
Das Ende nahte. Die Vorhänge waren jetzt ununterbrochen zugezogen, und Stella dämmerte immer wieder weg. In den letzten vierundzwanzig Stunden glich sie einer Uhr, deren Batterien den Geist aufgaben. Erin saß neben Stellas Bett, streichelte ihr die Hand. Die Phasen der Stille wurden länger und länger. Um sie herum war das Plaudern von Schwestern und Besuchern zu hören, das Rasseln von Geschirrwagen ging unablässig weiter, aber innerhalb des Vorhangs gab es nur das langsame, schwere Atmen von Stella und das regelmäßige Klacken und Zischen der Pumpe, die über einen Schlauch Morphium in Stellas Arm leitete.
Als Stella sich bewegte und etwas Unverständliches murmelte, beugte Erin sich vor. »Wie bitte?«
Stella öffnete die Augen, sie waren gelb und die Lider schwer. »Ich habe keine Angst.«
»Gut.« Ein Kloß machte sich in Erins Hals breit. Gestern hatte Stella zum ersten Mal zugegeben: »Ich weiß, dass es zu Ende geht. Ich will es nur nicht laut aussprechen.«
Jetzt flüsterte Stella: »Ich habe
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