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Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Adleraugen beobachtet, aber hier an ihrem Tisch hatte sie die Kontrolle.
    »Erzählen Sie mir, warum Sie absagen wollten?«
    Parker Price schnitt eine Grimasse. »Gott, es tut mir so leid, ich kann nicht glauben, dass Sie am Telefon so wütend waren.«
    »Und ich kann nicht glauben, dass Sie den ganzen Weg aus den Staaten gekommen sind, nur um dann in letzter Sekunde zu kneifen. Warum wollten Sie das tun? Das ist doch einfach nur schräg.«
    »Na schön, ich will ganz offen sein. Ich habe mich heute Abend im Hotel darauf vorbereitet, Sie hier zu treffen, und ich habe mich wirklich sehr auf diese Begegnung gefreut. Doch urplötzlich kam mir dieser Gedanke.« Parker schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Ich fragte mich, wie Sie sich angesichts der Vorstellung, mich zu treffen, fühlen würden, und mir wurde klar, dass Sie höchstwahrscheinlich riesige Angst haben würden.« Er hielt inne. »Habe ich recht?«
    »Nun ja, möglicherweise. Nicht gerade Angst«, meinte Kaye. »Nennen wir es … Argwohn.«
    »Jetzt wollen Sie nur höflich sein. Wie Sie es heute Abend oberflächlich gesehen die ganze Zeit gewesen wären, aber seien wir doch ehrlich – ich hätte ja auch ein Psychopath sein können. Das könnte ich immer noch sein, soweit Sie wissen.«
    »Das sind Sie nicht.« Kayes Zuversicht war grenzenlos.
    »Ich weiß, dass ich das nicht bin.« Er lächelte. »Aber Sie wissen das nicht. Und die Tatsache, dass ich 5000  Pfund geboten habe, um mit Ihnen essen zu gehen, muss Ihnen Sorge bereitet haben. Jedenfalls ist das der Grund, warum ich plötzlich beschloss, ich könne Sie doch nicht treffen. Ich hätte den Gedanken nicht ertragen, dass Sie mir gegenübersitzen und sich weit weg wünschen und jede Minute für Sie eine Qual wäre. Auf das Geld kommt es nicht an. Ich wollte Sie nur vom Haken lassen. Denn alles ist besser, als zu denken, dass Sie Angst vor mir haben könnten.«
    »Ich habe jetzt keine Angst mehr«, sagte Kaye. »Glauben Sie mir.«
    »Das freut mich zu hören. Und danke, dass Sie mir nicht erlaubt haben, abzusagen.« Er entspannte sich sichtlich auf seinem Stuhl. »Es ist wirklich schön, Sie kennenzulernen.«
    »Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen.« Kaye fand keine Worte dafür, was sie für diesen sanften, einfühlsamen Mann empfand. Sie wusste nur, dass er jemand war, dem sie ihr Leben anvertrauen konnte.
    »Wir werden beobachtet«, sagte Parker.
    »Ich weiß. Das tut mir leid.«
    »Ihre Leibwächter. Wir können sie an unseren Tisch bitten, wenn Sie möchten. Die Kellner werden bestimmt die Tische umstellen, wenn wir freundlich darum bitten. Dann können wir alle zusammensitzen.«
    »Nein, danke. Die sind dort drüben gut aufgehoben.« Kaye wollte nicht, dass Max und Lou sie ständig unterbrachen, Fragen stellten, den Abend verdarben. »Ich kann Ihnen übrigens gar nicht sagen, wie sehr ich das Bild mag, das Sie mir geschickt haben. Es hängt in meinem Wohnzimmer. Wie überaus freundlich von Ihnen, an mich zu denken.«
    »Es war mir ein Vergnügen. Sie haben Furchtbares durchgemacht. Von der Regenbogenpresse angeprangert. Ich wollte Sie einfach nur aufheitern«, sagte Parker.
    »Sie hätten nicht so viel Geld ausgeben dürfen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Geld ist kein großes Problem. Wie Sie sich vielleicht schon gedacht haben. Jedenfalls bin ich froh, dass Ihnen das Bild gefällt.«
    Er hatte unglaublich nette Augen, warm und funkelnd, kleine Fältchen in den Augenwinkeln, wann immer er lächelte. Kaye, die normalerweise nie indiskrete Fragen stellte, wollte Näheres wissen. »Wie sind Sie so reich geworden?« Nun, sie wollte es eben einfach wissen. Sie hatte Parkers Namen gegoogelt, aber dabei nichts Aussagekräftiges gefunden. Sie hoffte insgeheim, dass er sein Geld verdient, und nicht geerbt hatte.
    »Ich bin Architekt. Nicht sehr aufregend, aber ich führe ein erfolgreiches Büro. P. K. PRICE . An der Hudson Street.« Er zog seine Brieftasche heraus und entnahm ihr eine Visitenkarte. »Wohnhäuser, Firmensitze, Hochhäuser, Flachbauten, alles, was Sie sich vorstellen können. Sagen Sie uns, was Sie haben wollen, und wir entwerfen es für Sie.«
    »Und es macht niemandem etwas aus, wenn Sie sich freinehmen, um hierherzureisen?«
    »Ausmachen? Die haben sich gefreut, mich loszuwerden. Nein, das geht schon in Ordnung. Ich habe gerade ein großes Projekt beendet und habe mir ohnehin eine Auszeit verdient.«
    Er schien so normal, doch was er getan hatte, fiel definitiv in die

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