Vorsätzlich verliebt
sicher. Bei manchen kann ich es mir nicht vorstellen. Beispielsweise bei Jack Lucas.« Fergus klang ernüchtert. »Andererseits hat Jack auch mehr Übung. Ich war die letzten zwölf Jahre nicht im Spiel.«
»Es war zauberhaft.« Erin zögerte, fragte sich, ob diese Frage zu persönlich war. »Bin ich …?«
»Auch zauberhaft? O ja!« Er umarmte sie fester.
»Das habe ich nicht gemeint.«
»Aha, du willst also wissen, ob du die erste Frau nach Stella für mich bist?« Er hatte sie auf den Arm genommen, hatte die ganze Zeit gewusst, was sie von ihm wissen wollte. »Das wäre dann ein weiteres Ja.«
Erins Herz wurde auf einmal ganz weit. Sie war froh, dass er nicht zu den Männern gehörte, die mit jeder Frau schliefen, die ihren Weg kreuzte. Auf diese Weise fühlte sie sich wie jemand Besonderes.
»Ich bin geschmeichelt.« Sie kitzelte seinen Knöchel spielerisch mit den Zehen.
»Und da wir gerade ehrlich zueinander sind: Es war Stella, die vorhin versucht hat, mich zu erreichen.«
Oh. Erins Zehen hörten auf zu wackeln. Das war jetzt ein Stimmungskiller.
»Tut mir leid. Ich fand, du solltest das wissen. Manchmal ruft sie mich an und bittet mich zu sich auf ein Gespräch.«
Ein Gespräch. Klar. Erin fragte: »Ist das eine Umschreibung für etwas anderes?«
»Nein, nein! Großer Gott, nein. Nie und nimmer!« Fergus schüttelte vehement den Kopf. »Das ist die Wahrheit. Sie hat mich nur ein paar Mal angerufen und mich zu sich gebeten, um zu versuchen, mir die Trennung auszureden. Aber das wird ihr nicht gelingen.«
Na gut, das klang schon besser. Erin fiel das Atmen wieder leichter. »Solltest du sie dann nicht besser zurückrufen? Sie wissen lassen, dass du nicht kommen wirst?«
Fergus lächelte. »Siehst du? Das ist der Unterschied zwischen dir und Stella. Sie würde nie an die Gefühle einer anderen Frau denken.«
»Ich war mit genügend Männern aus, die es nicht kümmerte, ob sie zurückrufen oder nicht. Nichts ist schlimmer, als zu Hause zu sitzen und darauf zu warten, dass das Telefon klingelt.« In ihrem Triumph konnte Erin es sich erlauben, großherzig zu sein. Sie fuhr mit der Hand über seine behaarte Teddybärbrust. »Ruf sie schnell an, dann hast du es hinter dir.«
Er beugte sich vor und küsste sie. »Du bist ein guter Mensch.«
Erin zupfte keck an seinem Brusthaar. »Bin ich nicht. Ich dachte nur gerade, wenn du aufstehst, um dein Handy zu holen, könntest du auch gleich die Flasche Wein mitbringen.«
Sie lehnte sich gegen die Kissen und sah zu, wie Fergus mit den Ärmeln ihres Morgenmantels kämpfte. Sie fand es großartig, dass er sich etwas überziehen wollte, anstatt nackt durch die Wohnung zu stolzieren.
»Tut mir leid.« Fergus merkte, wie sie ihn beobachtete. »Es macht dir doch nichts aus, wenn ich mir deinen Morgenmantel ausborge?«
»Nur zu.«
Er brachte es endlich fertig, ihn sich überzustreifen, und sicherte den Gürtel mit einem Doppelknoten. »Ich will nicht, dass dich der Anblick meines Bauches abtörnt.«
Oh, diese Erleichterung. »Du hast so getan, als würdest du meine Rettungsringe nicht bemerken«, meinte Erin glücklich, »darum tue ich so, als würde ich deine nicht bemerken.«
Fergus beugte sich über das Bett und schenkte Erin einen weiteren langen Kuss. »So habe ich es gern. Du würdest nicht glauben, wie oft Stella mich aufforderte, endlich ins Sportstudio zu gehen.«
Er war einfach reizend. Erin stellte fest, dass sie wie eine Idiotin grinste, nachdem er das Zimmer verlassen hatte. Weniger als eine Minute später kam er mit zwei Gläsern und der halbvollen Weinflasche zurück.
»Du hast etwas vergessen«, sagte Erin. »Telefon.«
»Ich rufe sie gleich morgen früh an«, bettelte Fergus.
»Nein. Tu es sofort. Dann brauchen wir kein schlechtes Gewissen haben.«
Er rollte gutmütig mit den Augen. »Ich hatte nicht vor, ein schlechtes Gewissen zu haben. Na schön, wenn du meinst.«
Als er dieses Mal wieder ins Schlafzimmer kam, lächelte er nicht mehr.
»Was ist los?«
»Sieben Nachrichten.« Fergus stand in der Tür, runzelte die Stirn und drückte die Tasten auf seinem Handy. »Innerhalb einer Stunde. Einen Augenblick …«
11. Kapitel
Nicht zum ersten Mal an diesem Abend schlug Erin das Herz bis zum Hals. War den Eltern von Fergus etwas Schreckliches zugestoßen, während sie und Fergus im Bett herumgetollt hatten? Voller Angst hielt sie den Atem an und beobachtete sein Gesicht, als er der ersten Nachricht lauschte.
Fergus sah mit finsterem
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