Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
es merken würde, wenn sie rasch ihre alten Sachen auszog und stattdessen in eine figurschmeichelnde Jeans schlüpfte?
     
    Die Pforte stand offen, und der Blick war genauso spektakulär, wie Max gesagt hatte. In der Auffahrt stand Jacks geliebter Jaguar. Neben ihm parkte ein flotter grüner Golf. Wem gehörte der wohl? Es war definitiv ein Frauenauto.
    Tilly wünschte sich, sie wäre in die schwarze Jeans geschlüpft – denn ganz ehrlich, woher hätte er wissen sollen, dass sie sie nicht gleich heute Morgen nach dem Aufstehen angezogen hatte – und ging auf das L-förmige, efeuumrankte Cotswoldhaus zu. Die Haustür ging in dem Moment auf, als sie davorstand.
    »Ich habe Sie kommen sehen.« Jack grinste sie an, seine Haare noch feucht vom Duschen. Sein weißes T-Shirt lag eng am Oberkörper an. Er war barfuß, die Füße braungebrannt, und trug eine graue Jogginghose. »Kommen Sie herein.«
    Er hätte ihr den Schlüssel auch einfach an der Tür überreichen können. Tilly war froh, dass er das nicht getan hatte. Sie folgte ihm über den Parkettboden des Flures in eine langgestreckte, sonnige Küche. Alles war sehr sauber, sehr aufgeräumt.
    »Zeit für eine Tasse Kaffee?« Jack füllte bereits die Kaffeemaschine.
    »Warum nicht?« Sie setzte sich auf einen der Barhocker und stützte sich mit den Ellbogen auf der marmornen Theke ab. »Schön hier.«
    Er deutete ein Lächeln an. »Ich weiß, dass es schön ist. Wenn es nicht schön wäre, würde ich hier nicht wohnen.«
    Tilly verstummte. Das war das Haus, das Jack und Rose zusammen vor fünfeinhalb Jahren bei einer Auktion gekauft hatten. Tilly wusste das, weil Max es ihr erzählt hatte. Jack und Rose hatten achtzehn Monate damit zugebracht, es gemeinsam zu ihrem Traumhaus zu machen, und waren erst wenige Wochen vor ihrem Hochzeitstermin eingezogen.
    Na gut, jetzt nur nicht über den Rest nachdenken. Traurige Geschichten trieben ihr immer Tränen in die Augen.
    »Jack?« Eine Frauenstimme, rauchig und verführerisch, ertönte oben von der Treppe. »Bist du im Badezimmer fertig? Ist es in Ordnung, wenn ich jetzt in die Dusche gehe?«
    Tilly inspizierte ihre Fingernägel und bemühte sich sehr, so auszusehen, als sei ihr völlig egal, wen er da oben versteckt hatte.
    Jack machte sich nicht die Mühe, sein Amüsement zu verbergen – ach herrje, konnte er ihre Gedanken etwa immer noch lesen? –, und rief: »Nur zu, Schätzchen. Soll ich dir den Rücken schrubben?«
    Sein Gast hatte ein samtiges Lachen. »Danke, aber das schaffe ich schon allein.«
    »Da bin ich sicher.« Jack blinzelte Tilly zu. »Einer der Vorteile, wenn man sehr gelenkig ist.«
    Also gut, jetzt ging er zu weit. Flirten war das eine, aber das hier grenzte an Anzüglichkeit. Vielleicht war er doch nicht so nett.
    »O weh.« Jack sah ihren missbilligenden Blick. »Tut mir leid. Milch und Zucker?«
    Er machte Kaffee, und sie sprachen über Max’ Entwürfe für die Wohnung in der Marlow Road. Von oben hörte man die Dusche laufen, und Tilly fragte sich, ob seine zwanghafte Besessenheit, mit mehr Frauen als Robbie Williams zu schlafen, ihn wirklich glücklich machte. Nach zehn Minuten wurde die Dusche abgedreht. Tilly trank ihren Kaffee aus.
    »Noch eine Tasse?«
    »Danke nein.« Sie hatte keine Lust, seiner jüngsten Eroberung zu begegnen. »Ich muss auf dem Weg nach Cheltenham noch Lebensmittel besorgen.«
    »Ich hole den Schlüssel. Tut mir leid, dass Sie extra herkommen mussten. Ich hätte selbst hinfahren können, aber mein Geschäftsführer kommt in zwanzig Minuten, und wir werden den ganzen Vormittag zu tun haben.« Während er sprach, nahm er eine dritte Tasse vom Regal und füllte sie mit Kaffee. »Geben Sie mir zwei Minuten. Ich bin gleich wieder da.«
    Jack verschwand im oberen Stockwerk. Ließ den Kaffee einfach stehen. Wahrscheinlich war er nur kurz nach oben gesprintet, um superschnellen Sex mit seiner supergelenkigen Freundin zu haben. Allein in der Küche, glitt Tilly vom Hocker und trat in den Flur. Eine der Türen war nur angelehnt und führte augenscheinlich ins Wohnzimmer, was interessantere Möglichkeiten bot.
    Na schön, sie war auf der Suche nach Fotos. Aber das war ja nur natürlich, oder nicht? Die Neugier trieb sie voran. Tilly vergewisserte sich, dass die Luft rein war, dann stieß sie die schwere Eichentür auf.
    Es war ein lichter Raum mit riesigen, weichen Sofas, Stilmöbeln und überraschenderweise mehreren modernen Gemälden an der Wand. Aber Tillys Aufmerksamkeit

Weitere Kostenlose Bücher