Vorsätzlich verliebt
ihre Schulter und entdeckte den Jungen mit dem Tennisschläger, der sich von hinten näherte. Als er auf gleicher Höhe war, grinste er Lou an und wackelte mit den Fingern in einem halb hänselnden, halb sarkastischen Winken.
Lou winkte nicht zurück. Stattdessen drehte sie ostentativ den Kopf zur Seite und stieß die Luft zwischen ihren Zähnen aus wie ein undichter Heizkörper.
»Wer ist das denn?«, fragte Tilly beiläufig.
»Ein Idiot!«
»Ach ja? Ich habe gesehen, wie du dich mit ihm unterhalten hast.«
»Wir haben uns nicht unterhalten. Ich habe ihm gesagt, dass er ein Idiot ist. Oder etwas in der Art.«
»Er sieht nett aus.« Der Junge hatte lange Haare, keine Pickel und umwerfende Wangenknochen. Man konnte sich durchaus vorstellen, wie sich die Mädchen reihenweise in ihn verliebten. Er hätte auch in einer Boyband nicht fehl am Platz gewirkt.
»Er ist aber nicht nett. Ich hasse ihn. Was gibt es zum Abendessen?«
Aus den Augenwinkeln sah Tilly, wie Lou in ihrem knallvollen Rucksack wühlte und einen lädierten Schokoriegel fand. Sie schaute kurz zu dem Jungen, den sie hasste, dann wandte sie sich wieder demonstrativ ab.
»Wie heißt er?«
»Eddie Marshall-Hicks. Was gibt es zum Abendessen?«
»Fischauflauf und Johannisbeerkuchen.« Vorsichtshalber speicherte Tilly den Namen des Jungen ab. Wenn sie das nächste Mal mit Kaye telefonierte, wollte sie herausfinden, ob es sich um denselben Jungen handelte.
»Das war merkwürdig.« Erin wollte eigentlich nicht davon erzählen, aber der Mittagsbesuch von Stella hatte sie zu sehr aufgewühlt. »Sie schien … anders. Ich kann es gar nicht beschreiben.«
»Dann lass es bleiben. Entspanne dich einfach und genieße es.« Fergus wirbelte Erin durch die Küche und zog sie anschließend mit sich auf das Sofa. »Wenn Stella über uns Bescheid wüsste, dann würde darüber keinerlei Zweifel bestehen, glaub mir. Sie würde uns das sofort um die Ohren hauen. Aber das hat sie nicht, also weiß sie auch nichts. Und ich werde mir nicht durch den Gedanken an meine Exfrau unseren Abend vermiesen lassen. Wir kümmern uns darum, wenn es so weit ist. In der Zwischenzeit wollte ich dir erzählen, was du für das Leben meiner Sekretärin bewirkt hast!«
»Jeannie? Ich bin ihr nie begegnet.«
»Ah, du hast ihr Leben trotzdem verändert.« Fergus legte Erins Beine über seinen Schoß und tätschelte zärtlich ihre Knöchel. »Dank dir war ich heute lächerlich gutgelaunt. Als Jeannie versehentlich zwei Kunden auf denselben Termin legte, sagte ich nur, ach, kein Problem, ich werde einfach versuchen, beide unter einen Hut zu bekommen. Ich kann dir sagen, sie wäre vor Schock beinahe in Ohnmacht gefallen. Dann fand ich heraus, dass sie in einem Brief, den ich diktiert hatte, statt
Sehr geehrter Mr. Robinson
irrtümlicherweise
Sehr verbohrter Mr. Robinson
geschrieben hatte, was sich, da er das wirklich ist, als äußerst unangenehm hätte erweisen können, aber ich habe sie nicht angebrüllt.« Fergus schüttelte den Kopf, über seine Nachsicht selbst erstaunt. »Ich fragte nur, ob sie es sich nicht überlegen wollte, den Brief zu korrigieren, bevor wir ihn versenden.«
Erin glaubte keine Sekunde lang, dass er seine Sekretärin jemals anbrüllte, aber sie lächelte dennoch. »Und das alles nur wegen mir?«
»Nur wegen dir.«
Ihr kam ein Gedanke. »Weiß Jeannie von uns? Könnte sie es Stella erzählt haben?«
»He, hör damit auf.« Fergus streichelte ihren Arm. »Du wirst ja langsam paranoid. Möglicherweise vermutet Jeannie, dass ich mich mit jemandem treffe, aber sie hat keine Ahnung, mit wem. Und selbst wenn sie es wüsste, würde sie es Stella nicht erzählen. Die beiden mögen sich nicht. Seit dem Tag, als Stella ins Büro kam und sagte: ›Jeannie, haben Sie je daran gedacht, sich bei einer dieser Fernsehsendungen zu bewerben, wo man komplett umgekrempelt wird, und um eine Verschönerung zu bitten?‹«
»Aua.«
»Ja, genau. Ich fürchtete schon, es würde Blut fließen. Aber wir reden ja schon wieder über Stella. Könnten wir bitte das Thema wechseln? Könnten wir zur Abwechslung über dich reden? Das würde mir sehr viel besser …«
RRRinggg, machte die Türglocke. Vor Schreck fuhr Erin hoch. »O Gott, das ist sie!«
»Sei doch nicht albern, natürlich ist sie das nicht. Das könnte jeder sein.«
»Vermutlich ist es Tilly.« Erin entspannte sich wieder ein wenig. Das wäre in Ordnung. Sie könnte Tilly mit Fergus bekannt machen.
»Oder jemand will
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