Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsätzlich verliebt

Vorsätzlich verliebt

Titel: Vorsätzlich verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
Betsy-Boo-boo-boo! Hallo, hat sie das Telefon am Ohr? Kann sie mich hören?«
    »Bellen!«, flüsterte Tilly drängend in Bettys anderes Ohr. »Wuff, wuff, los, mach schon!«
    »Sie bellt nicht. Sie hat noch nie nicht gebellt.« Kaye war völlig aufgelöst. »Sie erkennt mich nicht mehr.« Ihre Stimme schraubte sich zu einem Wehklagen hoch. »Sie hat vergessen, wer ich bin!«
    »Hat sie nicht, sie ist nur abgelenkt.« Tilly hatte Mitleid mit Kaye. Sie versetzte Betty einen Stups, forderte sie telepathisch auf, zu bellen.
    »Betty-Betty-Betty«, flehte Kaye.
    Betty drehte den Kopf zur Seite, extrem uninteressiert. Tilly duckte sich neben sie, schnüffelte hundeähnlich in den Hörer.
    »Ist sie das? Betsy-Boo?«
    Tilly schloss die Augen und stieß ein experimentelles, hohes Jaulen aus. Eigentlich war das gar nicht schlecht. Wer hätte gedacht, dass sie darin so gut sein würde? Sogar Betty sah sie überrascht an. »Jaul, jaul, jaul …«
    »Einen Moment mal.«
    Offenbar war sie doch keine so spitzenmäßige Hundeimitatorin, wie sie gedacht hatte.
    »Das war doch nicht Betty?«, sagte Kaye.
    »Äh … wie bitte?«
    »Das waren Sie, nicht wahr?«
    Tilly rutschte das Herz in die Hose. Na schön, sie hatte ihr Bestes gegeben. »Ja. Tut mir leid.«
    »Schon gut. Danke, dass Sie es versucht haben. Jetzt würde ich gern mit Lou sprechen.« Ernüchtert fügte Kaye hinzu: »Das heißt, wenn sie mit mir reden will.«
    Tilly wirbelte herum und merkte, dass sie nicht der einzige Mensch in der Küche war. In der Tür standen Max und Jack. Ehrlich, als ob der peinliche Moment gestern in Jacks Wohnzimmer noch nicht genug war! Bestrebt, ihre Würde zurückzuerlangen, glitt sie vom Fenstersitz und durchquerte die Küche. Im Vorbeigehen wedelte sie mit dem Telefon und sagte: »Ein Anruf für Lou. Ich bringe es zu ihr hoch.«
    Dankenswerterweise hatte Lou ein besseres Gedächtnis als Betty. Sie nahm das Telefon begeistert entgegen. »He, Mum, ich habe heute in Französisch 58  Prozent erreicht, und das klingt jetzt nicht toll, aber es ist toll. Bäh.« Lou kräuselte die Nase. »Das Telefon riecht nach Pilzen.«
    Wieder unten in der Küche, schaltete Tilly das Gas ein und kochte weiter, ohne Max oder Jack eines Blickes zu würdigen. Mehrere Sekunden lang herrschte Stille in der Küche.
    Dann hörte sie hinter sich: »Wuff.«
    »Jaul, jaul.«
    »Wuff. Wuff-wuff.«
    »Ist schon gut.« Tilly drehte sich zu ihnen um. »Das war Kaye am Telefon. Ich wollte nur, dass sie sich besser fühlt.«
    »Bei mir funktioniert das immer«, meinte Jack. »Angebellt zu werden. Nichts ist besser.«
    »Wuff«, machte Max.
    »Knurren ist auch gut.« Jack nickte nachdenklich. »Knurren ist vielleicht sogar noch besser als Bellen. Ich kann mich nicht entscheiden.«
    Max gab ihr mit beiden Händen ein Zeichen. »Los, Tilly, knurren Sie uns an. Wir wollen sehen, was uns besser gefällt.«
    »Wissen Sie noch, wie sehr Sie Senf verabscheuen?« Tilly drohte ihm mit dem Pfannenheber. »Ich kann von jetzt an in jedes Gericht Senf geben. Und Pfeffer in jeden Pudding.«
    »Dieser Frau kommt man nicht bei.« Max grinste und ging einen Stapel Papiere durch, dann zog er einen Ordner hervor und reichte ihn Jack. »Hier sind die Pläne für den Avening-Umbau. Sag mir, was du davon hältst.«
    »Gut.« Jack ging zur Tür, ließ seine Schlüssel klappern. »Kommst du nachher noch ins Fox?«
    Max schnitt eine Grimasse. »Soll ich wieder den ganzen Abend wie das fünfte Rad am Wagen daneben stehen, während jede Frau im Pub dich anmacht?«
    »So ist es doch gar nicht.«
    »Doch, so ist es. Sogar die Seniorinnen. Und lass mich dir sagen, das ist kein schöner Anblick.«
    »Declan wird fünfzig. Er wird sich nach dir erkundigen. Nimm Tilly mit«, schlug Jack vor, als Lou in die Küche gestürmt kam. »Es wird lustig werden.«
    »Ich kann nicht«, sagte Tilly. »Wer soll dann hier nach Lou schauen?«
    »Wann?« Lou schaute verwirrt.
    »Heute Abend.«
    »Entschuldigt mal! Ich bin dreizehn, keine drei. Ich brauche keinen Babysitter.«
    »Hätten Sie Lust?« Max wandte sich an Tilly. »Declan ist der Wirt des Lazy Fox in der High Street.«
    Stolz meinte Tilly: »Ich war schon dort. Mit Erin. Declan war sehr nett.«
    »Dann war er nicht er selbst.« Jack ging zur Tür. »Also gut, vielleicht sieht man sich später.«
    »Vielleicht.« Tilly bemühte sich sehr, beiläufig zu klingen, und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Pilzen zu. Schließlich konnte sie immer noch beschließen,

Weitere Kostenlose Bücher