Vorsätzlich verliebt
drehte sich um. »Wie bitte?«
»Nichts.« Max schaute amüsiert. »Ich bin nur froh, dass ich nicht auf dich stehe.«
Tilly floh auf die Damentoilette und rief Erin an.
»Ich bin’s.« Sie klappte den Toilettendeckel herunter, setzte sich und flüsterte: »Ich bin im Fox. Stella ist auch hier. Sie weiß Bescheid.«
Erin jammerte: »Ich weiß, dass sie es weiß. Ist sie immer noch wütend?«
»Und wie! Ich habe ihr versichert, dass du nicht der Trennungsgrund bist.«
»Das bin ich auch nicht. Hat sie dir geglaubt?«
»Keine Sekunde. Wie hat sie es herausgefunden?«
»Mein Jo-Malone-Parfüm. Ist auch egal, früher oder später musste es ja passieren. Ich hatte schon Angst, sie würde heute in den Laden kommen und mir eine Szene machen.« Erin seufzte erleichtert auf. »Wenigstens das blieb mir erspart. Na gut, wer ist sonst noch da?«
»Haufenweise Leute. Max und ich. Stella und ihre Freundin Amy.« Tilly schwieg kurz. »Jack ist hier. Ständig kommen irgendwelche Frauen und krallen ihn sich.«
»Ja, da macht das Zuschauen doch immer wieder Spaß. Hauptsache, du wirst keine von ihnen.«
»Keine Sorge. Je öfter ich ihn in Aktion sehe, desto leichter fällt es, nicht in Versuchung zu geraten.« Tilly meinte es ernst. Der Anblick, wie sich die anderen Frauen um Jack stritten, hatte ihren Entschluss zementiert, keine von ihnen zu werden. Sie fühlte sich machtvoll und selbstsicher und … nun, wie auch immer der Begriff für das Gegenteil einer liebestrunkenen Klammeräffin lautete.
»Tja, das ist gut«, meinte Erin. »Das ist die sicherste Methode.«
15. Kapitel
Als Tilly aus der Damentoilette trat, stieß sie im engen Flur auf Jack.
Er lächelte. »Amüsieren Sie sich?«
»Ja, danke. Ohne all diese Frauen, die wie Rankengewächse an Ihnen kleben, erkennt man Sie kaum wieder.«
»Dafür muss ich mich wirklich entschuldigen. Aber ich bitte sie nicht darum. Es ist mir sogar ziemlich peinlich.« Wenn er so mit den Schultern zuckte, war er einfach unwiderstehlich. »Sie haben sich jedenfalls gegen Stella gut behauptet.«
»Ich habe mich sogar sehr gut behauptet.«
Wenn man bedenkt, dass ich ihr die Extensions hätte ausreißen können
. »Genauer gesagt, war ich eine Heilige.«
Jack wirkte belustigt. »Sie flirtet gerade mit Max.«
»Na dann viel Glück.«
»Eigentlich könnten Sie mir einen großen Gefallen erweisen.« Er sah sie fest an. »Ich stehe ein wenig unter Druck von, äh, ein paar Leuten da drin.« Er wies mit dem Kopf in Richtung Bar.
»Ein paar? Oder vielleicht drei?«
»Also gut, drei.«
»Ich stelle es mir sehr anstrengend vor, Sie zu sein«, meinte Tilly.
»Jetzt werden Sie sarkastisch. Würden Sie mir nun einen Gefallen erweisen oder nicht?«
»Ich bitte Sie, erwarten Sie wirklich, dass ich ja sage, wenn ich noch gar nicht weiß, worum es sich handelt?«
»Ich bin zu einem Wohltätigkeitsball in Cheltenham eingeladen und soll in Begleitung kommen.« Jack schwieg, lehnte sich gegen die Wand. »Die Sache ist die, es hat sich herumgesprochen, und alle drei sind jetzt scharf darauf, dass ich sie mitnehme. Das verwandelt sich allmählich in einen Albtraum, und ich möchte mir diesen Ärger gern ersparen. Sie stehen allesamt miteinander in Konkurrenz. Darum dachte ich, am besten umgehe ich das, indem ich Sie mitnehme.«
Meinte er das ernst? »Haben Sie es darauf abgesehen, dass man mich öffentlich steinigt und aus Roxborough jagt?«
»Aber Sie sind die Neue. Ich könnte den anderen erzählen, Sie hätten bereits mit der Wohltätigkeitsorganisation zu tun gehabt, und die Organisatoren hätten mich gebeten, Sie mitzubringen. Auf diese Weise kommt sich keine übergangen vor. Und ich kann mich wieder entspannen und es genießen. Wir werden einen schönen Abend erleben, das verspreche ich. Keine Rankengewächse, niemand, der denkt, er hätte den Hauptpreis gewonnen und zu viel hineingeheimnisst …«
»Ich kann nicht.« Tilly schüttelte den Kopf. »Amy hat mich vorhin ausgefragt. Sie wollte wissen, ob ich mit Ihnen ausgehen würde, wenn Sie mich fragen. Ich sagte: Nie und nimmer.«
»Mein Gott, eine Kugel direkt ins Herz.« Jack fasste sich an die Brust. »Sie wissen wirklich, wie man die Gefühle eines Mannes verletzt, oder?«
»Entschuldigung? Sie verletzen doch die Gefühle all dieser Frauen!«
»Amy meinte aber doch nur, ob Sie mit mir ausgehen, wenn ich Sie zu einem Date bitte. Und das wäre kein Date, oder?« Er zuckte mit den Schultern. »Es hätte nichts Romantisches.
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