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Vorsaison

Vorsaison

Titel: Vorsaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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grinste.
    >> Das hat dir der liebe
Peter dann wohl doch nicht erzählt<<, stellte Ernie fest und mehr war aus
ihm auch beim besten Willen nicht herauszubekommen. Ernie fragte mich stattdessen,
wie es denn nun mit mir und Corinna weiterginge und ich schüttelte resigniert
den Kopf.
     
    ***
     
    Die Stimmung zwischen mir und Corinna
blieb eisig, obwohl Titus seit unserem gemeinsamen Besuch im Séparée noch
dreimal alleine ins „Mau-Mau“ gekommen war und Corinna sich nun ebenfalls immer
mit ihm ins Séparée zurückzog. Wenn Titus kam, winkte ich ihm jedoch nur zu und
er spendierte mir auch jedes Mal einen Piccolo für die Theke — unabhängig
davon, ob ich nun selbst einen Gast hatte oder nicht. Einmal führte dies jedoch
zu einem kleinen Missverständnis und meinem Gast passte es gar nicht, dass ein
anderer Gast mir eine Copa spendierte — noch dazu einen Piccolo. Doch in
solchen Fällen war Paco immer gleich zu Stelle und ließ den Piccolo hinter der
Theke stehen, was meinen Gast schließlich dazu animierte mir ebenfalls einen
Piccolo zu spendieren.
     
    Montagnachmittags ging ich nun immer
in den Waschsalon und später gab Pepe mir Spanischunterricht. Pepe aß nun auch fast
jeden Abend bei uns. Ihm schmeckte Peters Essen und ihn störte auch der üble
Geruch nicht.
    >>Vielleicht hast du ja nur
eine besonders empfindliche Nase<<, sagte Pepe zu mir. Peter, der eigentlich
immer auf dem Sofa lag, wenn er nicht gerade in der Küche stand und kochte, räumte
für die Spanischstunden jedoch den Tisch ab und ließ Pepe und mich für die
nächsten zwei bis zweieinhalb Stunden alleine. Meist saß er dann in der Küche
und las in einer deutschen Tageszeitung, die er sich aus dem „Super Maso“
mitbrachte. Pepe und ich lernten nun tatsächlich. Zwar äußerte Pepe einmal,
dass er unser tête-à-tête gerne wiederholen würde, doch ich schüttelte
dazu nur den Kopf. Erstens war nun ständig Peter in der Wohnung und zweitens
war Pepe zwar ganz süß, aber zu viel Zucker ist bekanntlich ungesund. Außerdem
stand ich ganz eindeutig mehr auf das, was Alonso zu bieten hatte — auch wenn
dies zurzeit immer nur zwischen Tür und Angel, früh morgens im „Hollywood“
stattfand!
     
    Es war der Montag vor Karneval, ich
schleppte gerade einen blauen Müllsack mit Schmutzwäsche, plus einen weiteren,
mit Handtüchern und Bettwäsche, alles Sachen, die ich mir mittlerweile selbst
gekauft hatte, zur Wohnungstür, als Peter den Kopf zur Küche heraussteckte. Er
führe gleich zum Supermarkt, sagte er. Dafür müsse er zwar erst das Auto aus
der Garage im „Edificio Byblos“ holen, aber wenn er mit den Einkäufen dann
zurückkäme, könnte er mich auf dem Weg zurück zur Garage bis zum Waschsalon mitnehmen.
Ich nahm sein Angebot gerne an, denn so sparte ich mir zumindest den Hinweg zu
Fuß und beladen mit zwei schweren Säcken voll mit Klamotten. Ich liebte den
Waschsalon, aber der Weg bis dahin konnte ganz schön anstrengend sein! Also
wartete ich, bis Peter mit den Einkäufen zurück war und half ihm schnell die Sachen
im Kühlschrank zu verstauen, damit sein großer BMW unten nicht zulange die Straße
blockierte. Seit man ihm den Wagen gleich vor dem „Super Maso“ abgeschleppt
hatte, war er, was den Wagen anging, auch ein wenig neurotisch geworden, wie
ich fand. Peter hatte auch eine Art großen Aktenkoffer nach oben getragen und
gleich in sein Zimmer gestellt. Als wir dann mit meinen beiden blauen Müllsäcken
wieder zurück zum Auto kamen, stand jedoch hinter uns schon ein Spanier und
hupte wie verrückt. Peter winkte ihm und obwohl wir uns wirklich beeilten und
gleich losfuhren, hupte der Spanier weiter. Viel Temperament bringe scheinbar
nicht nur Vorzüge mit sich, stellte Peter kopfschüttelnd und mit einem Blick in
den Rückspiegel fest.
    >>Dann bin ich doch schon
lieber ein kalter Fischkopp <<, sagte er, in Anspielung auf seine
Herkunft. Meine beiden Müllsäcke hatte ich einfach auf die Rückbank gesetzt, wo
auch zuvor Peters Einkäufe gestanden hatten. Peter hatte gemeint, dass der
Kofferraum halt immer noch voll wäre mit seinem persönlichen Kram und ich hatte
natürlich auch keinen Grund, dies anzuzweifeln. Ich nahm an, dass der Aktenkoffer,
den er zuvor auf sein Zimmer gebracht hatte, Teile dieses persönlichen Krams
enthalten hatte. Auch wenn dies eigentlich nur bedeuten konnte, dass Peter
nicht vorhatte, bald schon wieder abzureisen!
     
    Am Waschsalon konnte Peter dann
direkt am Straßenrand parken und er

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