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Vorsaison

Vorsaison

Titel: Vorsaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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Darin befand sich ebenfalls eine Art
Whirlpool, nur dass dieser hier viel schmaler war und das Wasser zudem eiskalt.
Mir stockte der Atem und im ersten Moment glaubte ich, mein Herz würde
stehenbleiben. Ekiz war mit mir in den Bottich gestiegen und beobachtete mich.
Meine Erregung war schlagartig weg — jedenfalls körperlich. Nur mein Verstand
wollte immer noch Sex und wollte zurück in die Sauna. Ich stieg aus dem Wasser
und Ekiz folgte mir. Auch seine Erregung war weg — jedenfalls körperlich. Die
Sauna war relativ groß und sehr warm, aber sicherlich nicht so heiß, wie man
sie zu normalen Saunagängen genutzt hätte. Aber vielleicht täuschte ich mich
darin auch, denn ich war eigentlich kein Saunagänger! An zwei Seiten der Sauna
waren die typischen, breiten zweistufigen Liegeflächen aus Holz angebracht. An
der Seite mit Zugang zum Bad befand sich nichts weiter, doch hinter der Tür zum
dem Kalt-Wasser-Bottich stand ebenfalls noch eine kleine, schmale Holzbank ohne
Lehne, die auch nicht fest montiert war. Ekiz schob sie von der Wand weg und
setzte sich an das Fußende. Plötzlich wusste ich, wozu die Bank diente. Aber
zuerst kniete ich mich vor ihn und ließ nun meine Zunge spielen, bis auch seine
Erregung wieder körperlich vorhanden war. Dann legte er sich zurück auf die
Bank und ich setzte mich über ihn.
     
     Irgendwann an diesem Tag gab es
Makkaroni mit Käse, die mich zum Lachen brachten. Ekiz war ein Meister der
Erotik, aber sicherlich kein Meister der Küche. Auch sein Kaffee ließ sehr zu
wünschen übrig. Und irgendwann im Laufe dieses Tages, liebten wir uns ganz
einfach nur in seinem Bett — ohne Eis oder kaltes Wasser, aber immer mit dem Begehren,
den Höhepunkt solange wie möglich hinauszuzögern. Multiple Orgasmen kannte ich
bislang nur aus Frauenzeitschriften, und Männer, die stundenlang hintereinander
Sex haben konnten, auch nur aus Spielfilmen. Ich blieb eine weitere Nacht,
einen weiteren Tag und noch eine Nacht. Dienstagsmorgens endlich hatte ich
genug oder besser gesagt, ich konnte einfach nicht mehr. Ekiz bot mir an, mich
nach Hause zu fahren, doch ich war froh, endlich mal wieder frische Luft zu
spüren und sagte, dass ich lieber zu Fuß gehen würde. Ich nahm den Weg am
Strand entlang, obwohl es ein Umweg war und versuchte wieder einen klaren Kopf
zu bekommen — die Bilder der letzten Tage immer noch vor Augen.

Kapitel VIII: Unterschiedliche Formen
von Freiheitsentzug.
     
     Zu Hause war jedoch nichts mehr in
Ordnung. Als ich gegen elf Uhr dort eintraf, saß Peter mit bestürztem Gesicht
im Wohnzimmer. Graham war bei ihm. Trotz des Fußmarsches durch die frische Luft
war ich immer noch nicht ganz da und wäre am liebsten gleich in meinem Zimmer
verschwunden. Doch die beiden sahen mich an, als ob ich ein Geist wäre. Dann schossen
beide gleichzeitig von ihren Stühlen hoch und riefen, der eine auf Deutsch, der
andere auf Englisch: >>Gott sei Dank haben sie wenigstens dich wieder
laufen gelassen!<<
    Laufen gelassen , dachte ich und schüttelte
irritiert den Kopf.
    >>Wieso laufen gelassen ?
Ich war doch bloß bei einem… ähm Freund <<, sagte ich. Peter und
Graham blickten mich entgeistert an und redeten plötzlich durcheinander.
    >>Ja, dann warst du gar nicht
bei der Polizei?<<
    Ich hatte keine Ahnung was hier los
war. Und warum hätte ich bei der Polizei gewesen sein sollen?
    >>Was ist hier überhaupt los!?<<,
rief ich genervt.
    >>Man hat Ernie
verhaftet.<<
    Ungläubig blickte ich Graham an, der
gesprochen hatte.
    >>Man hat Ernie — aber wieso…?<<
    Graham hob die Hände zur Decke und Peter
nahm gleich einen Schluck Bier. Er hatte sich wieder hingesetzt und Graham tat
es ihm nach. Plötzlich zitterten meine Beine. Ernie verhaftet , der
Schreck saß tief und auch ich musste mich erst einmal hinsetzen. Ich wollte genaueres
wissen und Peter erzählte daraufhin, wie die Polizisten der Guardia Civil hier
im Haus am Sonntagmorgen eine Razzia durchgeführt hatten. Plötzlich habe die
Polizei an seinem Bett gestanden und ihn ins Wohnzimmer gezerrt. Auch Ernie hatten
sie aus dem Bett geholt und Graham berichtete, bei ihm unten sei es ähnlich
abgelaufen. Graham erzählte seinen Teil auf Englisch, während Peter und ich
Deutsch sprachen. Aber Graham konnte genug Deutsch, um zu verstehen, was wir
sagten. Graham sagte, die Polizisten hätten dann seinen Reisepass kontrolliert
und mitgenommen. Gestern Abend habe er ihn jedoch auf der Wache der Guardia
Civil wieder abholen können. Dabei

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