Vorsicht - Abzocke

Firmen, die nicht Mitglied des DDV sind, bleibt Ihnen nur die Möglichkeit, die Firma schriftlich – am besten per Einschreiben mit Rückschein – aufzufordern, zukünftig die Zusendung von Werbematerial zu unterlassen.
    Drückerkolonnen
    Es klingelt, Sie öffnen: Ein junger Mann steht vor Ihnen, der erzählt, er sei gerade aus dem Gefängnis entlassen worden und versuche, sich eine neue Existenz aufzubauen. Sie fühlen Mitleid, als Sie hören, dass sein Chef ihm kündigen würde, wenn er nicht gerade Ihnen das Zeitschriftenabonnement oder den Telefonanschluss verkaufe.
    Offensichtlich haben Sie es mit einer sog. Drückerkolonne zu tun, also mit einem Verkäufer im Außendienst, der oft außerhalb der gesetzlichen Regelungen für Haustürgeschäfte und ohne die geltenden Schutzbestimmungen des Handelsvertreterrechtes Waren und Dienstleistungen verkauft oder Spenden einwirbt. Auch wenn das „Neinsagen“ hier besonders schwerfällt – Sie sind nicht herzlos, wenn Sie konsequent ablehnen. Denn der Einzige, dem Sie ansonsten etwas Gutes zu, ist der Chef der Drückerkolonne, der seine Mitarbeiter unter oft katastrophalen Umständen beschäftigt.
Elektronotdienste
    Ist abends oder am Wochenende eine Elektroreparatur unumgänglich, können Sie einen Elektronotdienst anrufen. Manche Notdienste nutzen Ihre Situation aus und präsentieren Ihnen überraschend hohe Rechnungen. Es empfiehlt sich daher, einen Elektronotdienst anzurufen, der sich in Ihrer Nähe befindet, damit Fahrtkosten gespart werden können. Wenn sich Unternehmen in den Branchenbüchern so präsentieren, als hätten sie ihren Sitz in unmittelbarer Nähe zu Ihrer Wohnung und auf der Rechnung tauchen plötzlich ein weit entfernter Ort und höhere Fahrtkosten auf, brauchen Sie nach ständiger Rechtsprechung nur die An- und Abfahrtskosten für die Fahrt innerhalb der Ortsgrenzen zu zahlen. Darüber hinausgehende Beträge können Sie von der Rechnung streichen. Außerdem sollten Sie den Preis schon am Telefon erfragen.
Erotik
    Erotik ist noch immer ein mit Scham behaftetes Thema. Daher haben Abzocker hier ein leichteres Spiel. Die Abzockemethoden sind vielfältig. Besonders häufig ist die Werbung mit hübschen, leichtbekleideten Frauen, die möglicherweise mit einer Kontaktanzeige und einer normalen Rufnummer erscheinen. Häufig werden Sie bei der Anwahl dann auf eine teure 0900-Nummer verwiesen. Ähnlich funktioniert die Abzocke, wenn statt teurer Telefonnummern kostenexplosive Premium-SMS-Nummern ( → Premium-SMS ) angewählt werden sollen.
    Andere Anbieter lassen sich hingegen auf der angegebenen Festnetznummer anrufen und rufen Sie mittels der übertragenen Rufnummer wenige Tage später zurück, um nach Ihrer Adresse (z. B. für einen „Gewinn“) zu fragen. Verraten Sie dem Anrufer dann Ihre Adresse, können Sie sicher sein, dass Ihnen nach kurzer Zeit eine Rechnung ins Haus flattert, mit der Sie die Nutzung eines Erotikangebots bezahlen sollen. Egal, ob Sie die Leistung genutzt haben oder nicht – der Anbieter spekuliert darauf, dass Sie aus Scham zahlen oder damit Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin nicht verraten müssen, dass Sie aus Neugier die Erotiknummer einmal angewählt haben.
    Besonders perfide ist die Masche von manchen Anbietern, in Todesanzeigen nach Verstorbenen zu suchen, um den Hinterbliebenen Erotikartikel oder eine Rechnung über die angebliche Inanspruchnahme von erotischen Dienstleistungen zu schicken, die der Verstorbene kurz vor seinem Ableben noch bestellt haben soll ( → Verträge mit Verstorbenen ). Lassen Sie sich in diesen Fällen den vermeintlichen Vertragsschluss nachweisen!
    Faxabrufe
    Mehr Hartz IV kassieren? Kredit ohne Schufa? Als Model Geld verdienen? Vor allem im Videotext der Fernsehsender sieht man häufig das Angebot reißerischer Informationen.
    Doch klicken Sie die angegebene Videotextseite an, finden Sie statt der gewünschten Infos nur den Hinweis auf einen kostenpflichtigen Faxabruf. Für die Anwahl einer teuren → 0900-Nummer erhalten Sie Informationen, die Sie anderenorts, z. B. durch eigene Recherche im Internet, besser und vor allem günstiger erhalten können.
Fliegende Händler
    Manche Handwerker und Händler reisen von Stadt zu Stadt, um ihre Dienste und Waren an der Haustür und/oder auf Märkten anzubieten. Von dem Anbieter