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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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grüner Erbsensuppe, was in dem äußerst eleganten Esszimmer etwas unpassend wirkte.
    „ Ah, merci, garçon, c’est très magnifique. “ Mariel lächelte ihn an – ein Lächeln, das ihn an längst vergangene Tage erinnerte.
    Sie nippte an ihrem Wein. „Dein Dad ist also nicht in die City gezogen?“
    „Nein.“ Er stach mit seiner Gabel in die Pastete und trennte eine Ecke ab.
    Mariel runzelte die Stirn. „Ich weiß, dass es für dich als Kind schlimm war. Aber jetzt ist er ein alter Mann – doch bestimmt schon Ende Siebzig? Wie kommt er allein zurecht?“
    „Du kennst doch meinen Vater – er hält sich eine gesundheitsbewusste knackige Freundin um die vierzig, die ihm dabei hilft, zurechtzukommen .“ Er kaute so heftig, dass sein Kiefer schmerzte.
    „Oh.“
    „Genau.“
    Mariel kannte die Verhältnisse. Wusste, dass seine Eltern beide außereheliche Affären gehabt hatten. Seine Mutter war mit irgendeinem Typen durchgebrannt, als Dane sieben war. Daraufhin hatte ihn sein Vater in das teure Internat gesteckt, das auch Mariel besuchte, denn er wollte nicht, dass sein Sohn ihm Umstände bereitete.
    „Ich bin ganz gut ohne seine Unterstützung klargekommen“, sagte Dane in das Schweigen hinein. Sein Studium hatte er sich wie jeder andere auch mit Kellnerjobs finanziert, bis Justin und er dann ihre Firma gründeten. Und die lief extrem gut. Innerhalb von fünf Jahren hatte er so viel Geld verdient wie andere ihr ganzes Leben nicht. Er brauchte keine Familie. Brauchte niemanden.
    „Dann nehme ich mal an, dass du deine Einstellung bezüglich Familie und Kinder nicht geändert hast?“, erkundigte sie sich.
    Konnte sie etwa Gedanken lesen? Er griff nach seinem Weinglas. „Du kennst mich doch: ewiger Junggeselle. Und was Kinder anbelangt – nicht in einer Million Jahren.“
    „Das ist schade, Dane. Du lässt zu, dass deine eigene Kindheit das bestimmt, was du heute bist. Es gibt nichts Wertvolleres als Familie. Wenn du über irgendetwas reden möchtest, egal wann …“ Mariel legte ihr Besteck ab und schaute ihm fest in die Augen.
    Er nickte kurz. Mariel. Aufrichtig, ernsthaft, besorgt. Bemüht, ihn zu trösten, so wie sie es immer getan hatte. Der eine Mensch, auf den er sich immer hatte verlassen können. Dummerweise wollte er im Moment, dass sie weit mehr tröstete als nur seine Seele. Und mit wesentlich mehr als Worten.
    Vergiss es, Huntington.
    Dane zügelte sein Verlangen, streckte sich und legte seine Serviette auf dem Tisch ab. „Ich habe ein paar frische Pfirsiche, oder gefrorene …“
    „Nichts mehr für mich, danke.“ Sie tupfte sich den Mund ab und stand auf. „Ich werde ganz faul sein und dir nicht beim Abwasch helfen. Ich bin noch nicht mit der Erkundungstour durch.“
    „Möchtest du Kaffee?“
    „Lieber Eiswasser, danke.“
    Nachdem er den Abwasch erledigt hatte, fand er sie in dem angrenzenden Familienzimmer, wo sie seine Fotoausrüstung entdeckt hatte und mit seiner Kamera herumspielte. In rascher Folge machte sie einige Aufnahmen von ihm und betrachtete die Ergebnisse in dem kleinen Fenster. „Definitiv männliches Model-Material. Das hätte ich nicht gedacht, aber ich habe meine Meinung geändert. Ich leihe sie mir eine Weile aus“, sagte sie. „Lade die Fotos auf den Computer. Hast du eine Website?“
    „Nein.“ Er stellte ihre Gläser auf dem Couchtisch ab und kam auf sie zu.
    „Nicht mal für deine Firma?“
    Seine Augen wurden schmal. „Du wirst diese Fotos nicht auf meine Firmen-Homepage laden.“
    Im nächsten Moment streckte er den Arm nach der Kamera aus, doch sie hatte schon damit gerechnet und ließ sie hinter ihrem Rücken verschwinden. „Du bist ganz schön langsam geworden, mein Lieber“, neckte sie.
    „Oder du raffinierter.“ Mit zwei Schritten überbrückte er die Kluft zwischen ihnen, sodass ihre Körper nur noch eine Handbreit voneinander entfernt waren. Sofort umfing ihn der Duft ihres Parfums.
    Dane berührte sie kaum – federleicht ließ er seine Fingerspitzen über ihre Arme gleiten und spürte, wie ein Schauer sie durchfuhr. Mit einer Hand zog er sie an sich, während er die andere über ihre Schulter schob, um nach der Kamera zu greifen, und hinunter zu …
    Plötzlich war der Grund für ihren Clinch vergessen. Das Einzige, was er registrierte, war das Gefühl ihrer Brüste, die sich gegen seinen Oberkörper drückten, und der verführerische Duft ihrer Haut, der ihm in die Nase stieg. Seine freie Hand glitt über ihren nackten Rücken, unter

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