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Vorsicht, Casanova!

Vorsicht, Casanova!

Titel: Vorsicht, Casanova! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Oliver
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solchen Umfeld großzuziehen. Gerade Dane musste das verstehen.
    Als sie nach einem weiteren Handtuch griff und sich darin einhüllte, überkam sie ein Gefühl der Unwirklichkeit. Am besten ging sie nach oben und nahm erst einmal ein entspannendes Aromabad. Bisher hatte sie noch gar keine Gelegenheit gehabt, ihre eigenen Gefühle zu erkunden – sie konnte einfach nicht. Als sie den Wasserhahn aufdrehte, vermied sie es ganz bewusst, ihren nackten Körper im Spiegel zu betrachten.
    Ihr blieben gerade mal zwei Tage, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, ehe Dane zurückkehrte.
    Kaum im Hotelzimmer in Alice Springs angekommen, wählte Dane die Nummer seines Festnetzanschlusses und schaltete gleichzeitig den Laptop ein. In der vergangenen Woche war es zu ihrem abendlichen Ritual geworden, dass er sie Punkt sieben Uhr anrief. Zunächst würden sie ein paar Worte wechseln, und dann, wenn der Empfang gut genug war, die Computer einschalten, um sich während des Telefonats auch sehen zu können.
    Es war wunderschön gewesen, die Begeisterung in ihrem Gesicht mitzuerleben, als sie ihm berichtete, dass sie ihren Zielen immer näher kam. Und es befriedigte ihn, dass er ihr dabei geholfen hatte.
    An diesem Abend durchströmte ihn eine besondere Vorfreude. Er hatte es so arrangiert, dass er einen Tag früher zurückkehren konnte. Morgen um diese Zeit würde er ihr persönlich gegenüberstehen – eine Überraschung, die er nicht verraten wollte.
    Es war eine völlig neue Erfahrung für ihn, dass eine Frau zuhause auf ihn wartete. Ein Lächeln spielte um seine Lippen. Nicht dass Mariel zu der Sorte Frau gehörte, die auf irgendjemand wartete.
    Doch an diesem Abend dauerte es länger als sonst, bis sie sich meldete. „Hallo?“
    Ihre Stimme klang ein wenig atemlos und sehr intim, doch er meinte, auch noch einen anderen Unterton wahrzunehmen. Zwar konnte er nicht genau sagen, um was es sich handelte, doch es jagte ihm trotz der Wärme seines Zimmers einen kalten Schauer über den Rücken. „Hallo, Queen Bee.“
    „Dane … Oh … ist es schon sieben Uhr?“
    „Du klingst ein wenig außer Atem. Wo warst du?“
    „Ich war … im Pool.“
    Er tat das leichte Zögern als Atemlosigkeit ab – immerhin hatte sie ihm gerade gesagt, dass sie schwimmen war, oder?
    „Schalte den Computer ein“, sagte er. „Ich möchte dich sehen.“
    Diesmal zögerte sie definitiv. „Nicht heute. Ich fühle mich nicht so besonders.“
    Dane atmete langsam aus und schluckte dabei die Enttäuschung hinunter. „Das tut mir leid. Was ist los?“
    „Ich muss mir irgendeinen Virus eingefangen haben.“
    „Warum nimmst du dann nicht ein paar Tabletten, legst dich ins Bett und schläfst dich mal richtig aus?“
    „Das tue ich schon. Ich meine, das werde ich tun.“
    Er runzelte die Stirn. Noch vor einer Minute hatte sie ihm gesagt, dass sie gerade im Pool gewesen war. Sie hatten sich nie belogen. Oder zumindest er hatte es nie getan. Nein, sie hatten sich versprochen, immer offen und ehrlich miteinander umzugehen. Was hatte sich daran in der Zwischenzeit geändert? „Bist du sicher, dass das alles ist?“
    „Ja, ich bin sicher.“
    „Dann wünsche ich dir jetzt am besten eine Gute Nacht und lasse dich schlafen.“
    „Okay. Gute Nacht.“
    Als sie auflegte, hätte er schwören können, dass sie gegen den Nachttisch stieß – ein Geräusch, das ihm durch Mark und Bein ging. Falls sie im Bett war? Irgendetwas war auf jeden Fall erschüttert worden. So wie er selbst ein wenig erschüttert war.
    Nachdenklich streckte er sich auf dem Hotelbett aus. Ja, sie befand sich im Bett, beruhigte er sich. In seinem Bett. Abgesehen von jener letzten Nacht, hatten sie zwar nicht im selben Bett geschlafen, dennoch konnte er sie jetzt dort so klar vor sich sehen, als läge er neben ihr.
    Ihr langes dunkles Haar, das nach Blumen duftete, war wie ein Fächer ausgebreitet und kitzelte ihn an der Nase. Mondlicht fiel durch die Vorhänge und tauchte ihren wunderschönen nackten Körper in schimmerndes Silber.
    Doch in demselben Mondlicht sah er auch, wie eine einzelne Träne langsam über ihre Wange lief.
    Sein Lächeln verblasste.
    Dane dankte dem Chauffeur, verließ den Wagen und trat in den warmen Sonnenschein des Spätnachmittags hinaus. Von außen betrachtet sah sein Haus wie immer aus.
    Aber, ah, jetzt befand sich in diesem Haus eine Frau, verletzlich und stark, wunderschön und manchmal distanziert, und er konnte es nicht abwarten, sie wiederzusehen.
    Nachdem er die

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