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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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und Schlüssel unter einem Handtuch. Sie hätte hassen müssen, was er mit ihr getrieben hatte, doch hatte es ihr tatsächlich gefallen. Was war aus der Frau geworden, die immer alles unter Kontrolle hatte haben müssen? Statt sich wütend gegen ihn zu wehren, hatte sie ihm alles gegeben, wozu sie fähig war.
    Einschließlich ihrer Liebe.
    Sie umklammerte den Rand des Beckens. Sie hatte sich tatsächlich in den Mann verliebt. Sie starrte in den Spiegel, wandte sich jedoch nach wenigen Sekunden angewidert ab. Wer sah schon jemand derart Blödem gerne ins Gesicht? Sie kannten einander kaum drei Wochen, und trotzdem hatte sie - hinsichtlich romantischer Beziehungen der Inbegriff der Vorsicht - sich Hals über Kopf in diesen fast Fremden verliebt.
    Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte, die Anziehungskraft zwischen Männern und Frauen vom biologischen Standpunkt aus zu sehen. Bereits in grauer Vorzeit hatte die gegenseitige Zuneigung der Menschen den Fortbestand der jeweils Stärksten ihrer Spezies gesichert. Einen Teil dieses Instinkts hatten die meisten Menschen - und offenbar auch sie - sich bis in die Gegenwart bewahrt.
    Doch was war mit ihrem Überleben als moderne Frau? Als Frau, die all ihr bisheriges Bestreben auf eine gesunde Beziehung ausgerichtet hatte, als Frau, die sich geschworen hatte, dem stürmischen Beziehungsmuster ihrer Eltern bestimmt nicht zu folgen? Ihre Affäre mit Ren hatte die sexuelle Befreiung für sie bedeuten sollen, und nicht, dass ihr Herz alle Fesseln abwarf.
    Sie starrte düster auf die Seifenschale. Sie brauchte einen Plan.
    Ja, sicher. Als hätten ihre Pläne ihr je etwas genutzt.
    Am besten, sie dächte einfach nicht mehr darüber nach. Am besten, sie leugnete, was sie empfand. Leugnen war nicht immer schlecht. Vielleicht lösten sich ihre Gefühle, wenn sie sie ignorierte, schlicht in Wohlgefallen auf.
    Vielleicht aber auch nicht...

19
    »Möchtest du Schokoladenkuchen oder Kirschtorte?«
    Isabel blieb am Rand des Gartens stehen und beobachtete, wie Brittany Ren einen kleinen Tontopf hinhielt.
    Er konzentrierte sich ganz auf die Sammlung von Blättern und von Zweigen. »Ich glaube, ich nehme die Kirschtorte. Und, wenn es nicht zu viel Mühe macht, vielleicht ein Gläschen Scotch.«
    »Das dürfen Sie nicht sagen«, tadelte ihn Steffie. »Sie müssen sagen, Tee.«
    »Oder eine Limo«, mischte sich Brittany in das Gespräch. »Limo ginge auch.«
    »Nein, Brittany Es gibt nur Tee und Kaffee.«
    »Tee wäre wunderbar.« Ren nahm dem Mädchen eine imaginäre Tasse mitsamt Untertasse ab und war dabei so authentisch, dass Isabel das Porzellan beinahe sah.
    Die Konzentration, mit der er mit den Mädchen spielte, war seltsam intensiv. Mit den Jungen war es anders. Wenn er Connor durch die Luft warf oder zusammen mit Jeremy unter der Motorhaube des frisch reparierten Maserati steckte, tat er das eher lässig. Ebenso seltsam war seine augenscheinliche Bereitschaft, jedes Spiel zu spielen, zu dem die Mädchen ihn zwangen, selbst wenn es dabei, wie jetzt, um ein imaginäres Kaffeekränzchen ging. Darauf wollte sie ihn einmal ansprechen.
    Momentan war sie jedoch auf dem Weg zu ihrem Haus, um zu sehen, ob die Suche mit den Metalldetektoren inzwischen irgendwelche Erfolge gezeitigt hatte. Giulia, die einen Schmutzfleck auf der Wange und graue Ringe unter den Augen hatte, entdeckte sie und hob die Hand zu einem müden Winken. Im Hintergrund durchsuchten drei Männer und eine der Frauen methodisch den Boden des Olivenhaines ab. Andere standen mit Schaufeln bereit, um zu graben, wann immer einer der Detektoren piepte, was viel zu oft geschah.
    Giulia reichte ihre Schaufel Giancarlo und kam zu Isabel, die sofort nach Neuigkeiten fragte.
    »Jede Menge Münzen, Nägel und ein Teil eines alten Rades«, erklärte ihr die junge Frau. »Vor zirka einer Stunde haben wir etwas Größeres gefunden, aber es war nur ein Teil von einem alten Ofen.«
    »Sie sehen erschöpft aus.«
    Giulia fuhr sich mit dem Handrücken über die Wange und verteilte dadurch den dort klebenden Dreck. »Bin ich auch. Und meine Geschäfte leiden, weil ich die ganze Zeit hier draußen bin statt in meinem Büro. Vittorio lässt sich durch unsere Suche nicht an seiner Arbeit hindern. Er holt seine Kundschaft auf die Minute pünktlich ab, ich hingegen ...«
    »Ich weiß, dass Sie frustriert sind, Giulia, aber versuchen Sie, es nicht an Vittorio auszulassen.«
    Die junge Italienerin bedachte Isabel mit einem schwachen

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