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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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doch sie hatte keine Ahnung, was er dachte oder fühlte, und inzwischen war es ihr auch egal. Bei aller körperlichen Stärke war er emotional ein Feigling. Er hatte sie tausendfach belogen - mit seinem verführerischen Essen, seinem gewinnenden Lachen, seinen leidenschaftlichen Küssen und seinem feurigen, liebevollen Sex. Ob mit Absicht oder nicht, hatte er doch mit jedem dieser Dinge, wenn nicht Liebe, so doch etwas Wichtiges versprochen, letztlich jedoch einen furchtsamen Rückzieher gemacht.
    Andrea Chiara kam durch den Garten auf sie zu, und sie wandte sich von Ren mit seinen schwarzen Kleidern und seinem schwarzen Herzen ab und ging dem Arzt entgegen.
    Am liebsten hätte Ren seine Faust in einen Tisch gerammt, als er sah, wie Isabel diesen schmierigen Bruder Vittorios begrüßte. Er hörte, wie sie seinen Namen sagte, wobei ihre Stimme so kehlig klang wie die eines Starlets aus den Fünfzigern. Chiara bedachte sie mit einem öligen Blick und küsste ihre Hand. Arschloch ...
    »Isabel, cara.«
    »Cara.« Meine Güte. Ren verfolgte, wie der Schleimer ihren Arm nahm, sie von einer Gruppe zur nächsten führte und dabei so tat, als hätte er den Hauptgewinn gezogen. Meinte sie wirklich, sie könnte Ren mit seinen eigenen Waffen schlagen? Sie hatte kein größeres Interesse an Andrea Chiara als er an Savannah. Weshalb also schaute sie nicht wenigstens in seine Richtung, um zu sehen, ob ihr Gift auch seine Wirkung tat?
    Die Tatsache, dass er sich wünschte, sie sähe zu ihm herüber, nur damit er mit einem Gähnen sein Desinteresse zeigen könnte, war der endgültige Beweis für seinen elenden Charakter. Schließlich wollte er die Sache beenden - oder etwa nicht? Also sollte er Erleichterung über ihren Flirt mit einem anderen empfinden, auch wenn es ihr damit bestimmt nicht ernst war. Stattdessen hätte er den Hurensohn am liebsten eigenhändig erwürgt.
    Tracy tauchte vor ihm auf und zog ihn weit genug in eine Ecke, um ihn zusammenzufalten, ohne dass einer der anderen Gäste etwas davon mitbekam. »Na, wie fühlt es sich an, wenn man es mit gleicher Münze zurückgezahlt bekommt? Die Frau ist das Beste, was dir je passiert ist. Und das wirfst du einfach fort.«
    »Tja, ich bin garantiert nicht das Beste, was ihr jemals passiert ist. Das weißt du ganz genau. Und jetzt lass mich in Ruhe.«
    Kaum jedoch war er sie losgeworden, als Harry angeschlendert kam. »Sind Sie sicher, dass Sie wissen, was Sie tun?«
    »Genauer als jeder andere.«
    Er vermisste ihre Leidenschaft, ihre Freundlichkeit, ihre grenzenlose Gewissheit. Er vermisste die Art, in der sie ihn beinahe hätte glauben gemacht, er wäre ein besserer Mensch, als er dachte. Er blickte in Richtung ihrer verführerischen, zerzausten Doppelgängerin und sehnte sich, auch wenn er sich die allergrößte Mühe gab, sie in die Wüste zu schicken zurück nach seiner ordentlichen, geduldigen, ach-so-adretten Frau.
    Als Chiara eine Hand auf ihre Schulter legte, schluckte Ren die Eifersucht mühsam herunter. Er hatte heute Nachmittag eine Mission, eine Mission, die ihn, wie er hoffte, mit bittersüßer Genugtuung erfüllen würde. Er wollte, dass sie wusste, dass das in ihn investierte Gefühl nicht total vergeudet gewesen war. Heimlich hatte er gehofft, sich sogar ein Lächeln von ihr zu verdienen. Doch das war inzwischen höchst unwahrscheinlich.
    Ursprünglich hatte er mit seiner großen Neuigkeit bis nach dem Essen warten wollen, doch dazu fehlte ihm jetzt die Geduld. Nein, er müsste es jetzt tun, auf der Stelle. Er winkte Giancarlo, dass er die Musik abstellte.
    »Freunde, dürfte ich wohl kurz um eure Aufmerksamkeit bitten?«
    Nacheinander hörten die Leute auf zu sprechen und wandten sich ihm zu: Giulia und Vittorio, Tracy und Harry, Anna und Massimo, alle, die bei der Weinlese geholfen hatten, sahen ihn schweigend an. Die Erwachsenen brachten selbst die Kinder zum Verstummen, und schließlich trat Ren ins Sonnenlicht außerhalb des Zelts.
    »Wie ihr alle wisst, werde ich Casalleone bald wieder verlassen. Aber ich hätte nicht gehen können, ohne zuvor etwas zu finden, was euch zeigt, wie wertvoll eure Freundschaft für mich geworden ist.« Dann fuhr er, damit Isabel, die neben Andrea ein wenig abseits stand, auch jedes Wort verstand, auf Englisch fort. Isabel hörte ihm zu, doch ihr versengender Zorn, den sie ihm weiterhin entgegenschleuderte, drohte ihn zu verschlingen.
    Er zog den Kasten hervor, der unter einem der Serviertische versteckt gewesen war, und

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