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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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jedoch zuvor gestorben.
    Alle Anwesenden waren momentan äußerst großmütig gestimmt, und so nickten sie voller Verständnis.
    Giulia nahm die Statue und drückte sie an ihre Brust. »Es ist erst eine gute Woche her, seit sie mir die Liste gegeben hat. Wie haben Sie die Statue so schnell von ihr bekommen?«
    »Ich habe einen Freund gebeten, bei ihr vorbeizufahren und die Figur persönlich abzuholen. Dann hat er sie mir vor zwei Tagen in mein Hotel nach Rom geschickt.« Glücklicherweise wusste dieser Freund, wie man den Zoll am geschicktesten umging.
    »Und sie hatte nichts dagegen, uns die Statue zurückzugeben?«
    »Sie hat inzwischen zwei Kinder und weiß, wie wichtig der Morgenschatten für uns ist.«
    Vittorio packte Ren und küsste ihn auf beide Wangen. »Ich weiß, dass ich für alle hier in Casalleone spreche, wenn ich sage, dass wir Ihnen nie genug für das, was Sie getan haben, werden danken können.«
    Dann wurde er von allen - von Männern und von Frauen, von Alten und von Jungen - in den Arm genommen und geküsst. Von allen außer von Isabel.
    Die Statue wanderte von Hand zu Hand. Giulia und Vittorio strahlten, Tracy quietschte fröhlich, als Harry versuchte, sie dichter an die Figur heranzuziehen, und Anna und Massimo sahen ihre Söhne voller Stolz und einander voller Liebe an.
    Ren fühlte sich zu elend, um die allgemeine Freude zu genießen. Ständig versuchte er ein Zeichen zu entdecken, ob Isabel verstand, dass sie zumindest in dieser einen Hinsicht nicht von ihm im Stich gelassen worden war. Doch sie schien nicht zu begreifen. Obwohl sie sich lächelnd mit den anderen unterhielt, schien ihr Zorn ihn weiter auf Abstand zu halten.
    Steffie schmiegte sich an seine Seite. »Du siehst traurig aus.«
    »Wer, ich? Ich bin noch nie glücklicher gewesen. Guck dich doch nur mal um. Ich bin ein echter Held.« Er wischte mit dem Daumen einen Schokoladenfleck von ihrer Wange.
    »Ich glaube, dass Dr. Isabel sauer auf dich ist. Mama sagt ...« Sie runzelte die Stirn. »Egal. Mama ist einfach gereizt. Daddy hat gesagt, sie müsste Geduld mit dir haben.«
    »Hier, nimm ein grissini.« Um sie am Weitersprechen zu hindern, schob er ihr entschieden eine der dünnen Brotstangen in den Mund.
    Anna und die älteren Frauen scheuchten die Leute an die Tische, und während die Statue von einer Familie an die nächste weitergegeben wurde, sprachen die Gäste jede Menge Toasts aus, und zwar ausnahmslos auf ihn.
    Die Brust wurde ihm ungewöhnlich eng. Er würde diese Menschen tatsächlich vermissen. Er hatte es nicht vorgehabt und trotzdem Wurzeln geschlagen an diesem wunderbaren Ort. Was die reine Ironie war, denn die Rückkehr wäre ihm für lange, lange Zeit verwehrt. Selbst wenn er wartete, bis er ein Greis war, würde er sich noch an Isabel erinnern, wie sie mit leuchtenden Augen durch den Garten lief.
    Sie hatte sich so weit wie möglich von ihm entfernt ans andere Tischende gesetzt. Andrea und Giancarlo, die neben ihr Platz genommen hatte, konnten den Blick nicht von ihr lösen. Sie war wie ein Film, der zu schnell ablief. Ihre Locken wippten, wenn sie sprach, fröhlich um ihren Kopf. Ihre Augen blitzten. Sie verströmte eine völlig neue Energie, doch schien er der Einzige zu sein, der merkte, wie zornig sie bei all der aufgesetzten guten Laune war.
    Die allgemeine Aufregung hatte den Appetit der Menschen angeregt, und bereits nach wenigen Minuten waren die Suppenteller leer. Der Wind frischte auf, und einige der Frauen griffen nach ihren Pullovern, nicht aber Isabel. Ihre nackten Arme glühten.
    Als Hauptgang gab es Linguini mit einer roten Muschelsauce zusammen mit einem cremigen Risotto, und alle langten herzhaft zu. Er liebte es, umgeben von Freunden, über gutem Essen mit einem guten Wein an einem großen Tisch zu sitzen. Nie zuvor jedoch hatte er sich derart unglücklich gefühlt. Giulia und Vittorio küssten sich verstohlen, und Tracys Gesichtsausdruck verriet, dass Harry sie unter der Tischdecke befummelte. Ren wollte mit Isabel haargenau das tun.
    Wolken zogen auf, und der Wind rüttelte an den Bäumen. Isabel hielt es nicht an ihrem Platz, doch immer, wenn sie aufsprang, um eine der Platten um den Tisch zu tragen, hatte Ren die ernsthafte Befürchtung, das Porzellan zerbräche ihr in der Hand. Wie ein Magnet zog sie die Blicke aller auf sich. Sie verschüttete den Wein, wenn sie die Gläser füllte, und warf den Butterteller versehentlich auf die Erde, doch sie war nicht betrunken. Ihr eigenes Glas war noch

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