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Vorsicht, frisch verliebt

Vorsicht, frisch verliebt

Titel: Vorsicht, frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Filmgeschmack und seiner Lust auf sexuelle Abenteuer erst zu spät erkannt.« Weshalb in aller Welt hatte sie diesen Satz gesagt?
    Er stützte einen Ellbogen auf die Lehne seines Stuhls. »Dann war unser Techtelmechtel für dich also ein Weg, um sich an ihm zu rächen?«
    Sie wollte gerade leugnen, doch im Grunde kam er mit dieser Frage der Wahrheit sehr nahe.
    »Lass mich überlegen ...« Endlich legte er die Pistole auf den Tisch. »Wer von uns beiden war vorletzte Nacht demnach die betrogene Partei? Du, das rachsüchtige Weibsbild, oder ich, das unschuldige Opfer deines Verlangens nach Vergeltung?«
    Er schien sich tatsächlich zu amüsieren. Sie stand auf, um auf ihn herabsehen zu können, bereute jedoch umgehend diesen voreiligen Schritt, da ihre Beine noch wie Pudding waren. »Sind Sie betrunken, Mr. Gage?«
    »Betrunken ist gar kein Ausdruck.«
    »Es ist gerade mal ein Uhr.«
    »Normalerweise hättest du mit diesem Einwand Recht, aber da ich seit vorgestern nicht geschlafen habe, zählt das hier technisch gesehen immer noch zum abendlichen Alkoholgenuss.«
    »Das können Sie halten, wie Sie wollen.« Entweder musste sie sich wieder setzen oder gehen, und so marschierte sie schnurstracks in Richtung Tür.
    »He, Fifi.«
    Sie drehte sich um und wünschte, sie hätte es niemals getan.
    »Die Sache ist die ...« Er griff nach der blank polierten Marmorkugel, die auf einem steinernen Pfeiler neben ihm gelegen hatte, und strich mit dem Daumen über das glatte Material. »Wenn du nicht willst, dass meine Fans dein kleines Bauernhaus belagern, schlage ich vor, dass du die Klappe hältst und niemandem verrätst, dass ich hier bin.«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe tatsächlich Besseres zu tun, als über Sie zu tratschen.«
    »Dann sorg dafür, dass es auch so bleibt.« Für den Fall, dass sie die Botschaft nicht verstanden haben sollte, tat er, als zerquetsche er die Marmorkugel mit der bloßen Faust.
    »Finden Sie nicht, dass Sie mit der Schauspielerei ein bisschen übertreiben, Mr. Gage?«
    Die Drohgebärde löste sich in nichts auf, und er lachte. »Hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Fifi.«
    Sie schaffte es zur Tür, ohne irgendetwas umzuwerfen, konnte jedoch der Versuchung, sich noch einmal umzublicken, nicht widerstehen.
    Wie er die Marmorkugel zwischen seinen Händen hin und her warf, wirkte er wie ein prachtvoller Nero, der mit der Langeweile kämpfte, während Rom in hellen Flammen stand.
    Heftiges Seitenstechen zwang sie, langsamer zu laufen, ehe sie das Bauernhaus erreichte. In dem wahrscheinlich letzten Paar Kate-Spade-Sandalen, das sie sich jemals würde leisten können, sammelten sich kleine Steinchen. Sie war froh, dass sie nicht vollends vor ihm in die Knie gegangen war, doch blieb die Tatsache bestehen, dass sie ihre Koffer packen und diesem Ort umgehend den Rücken kehren musste. Wenn sie sofort mit Packen anfing, wäre sie gegen vier wieder in Florenz.
    Und dann?
    Das Häuschen kam in Sicht. Eingehüllt ins goldene Licht der Sonne, sah es behaglich und solide, zugleich jedoch irgendwie verwunschen aus. Es wirkte wie ein Ort, an dem die Vision von einem neuen Leben Gestalt annehmen konnte.
    Isabel wandte sich ab und folgte einer Abzweigung des Wegs in Richtung Weinberg. Die saftigen, dunkelvioletten Trauben zogen die Zweige der Reben schwer herunter. Sie pflückte eine Traube und schob sie sich in den Mund, wo sie auf ihrer Zunge platzte und eine überraschende Süße hinterließ. Die Kerne waren so winzig, dass sie sie, statt sie auszuspucken, problemlos schluckte.
    Sie zupfte noch ein paar Trauben von den Zweigen und ging ein Stückchen weiter. Hier hätte sie ihre Turnschuhe gebraucht. Der schwere lehmige Boden fühlte sich unter den dünnen Sandalen an wie harter Fels. Aber sie würde nicht an die Dinge denken, die ihr fehlten, sondern an das, was sie hatte - die toskanische Sonne, die ihr auf den Kopf schien, die warmen, reifen Trauben in ihrer rechten Hand - und in der Villa auf der Hügelkuppe den prächtigen Lorenzo Gage ...
    Sie hatte sich so billig hergegeben. Wie käme sie wohl je darüber hinweg?
    Nicht, indem sie davonlief.
    Endlich besann sie sich auf ihren Starrsinn. Sie hatte die Trauer satt. Und feige war sie bisher nie gewesen. Ließe sie sich also jetzt von einem abartigen Filmstar von etwas so Kostbarem vertreiben? Ihr Zusammensein war für ihn völlig bedeutungslos gewesen. Ein Blinder konnte sehen, dass er sie nicht mal sympathisch fand, also ließe er sie

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